Montag, 8. Mai 2017

Zu Besuch bei den Hobbits

Neuseeland eignet sich mit seinen vielseitigen Landschaftsbildern wohl wie kein anderes Land als Kulisse für die Dreharbeiten des „Hobbit“ und „Herr der Ringe“.


Hobbingen oder Hobbiton (im englischen Original) in Neuseeland ist der Originalschauplatz der mit 17 Oscar ausgezeichneten Herr-der-Ringe-Trilogie von Peter Jackson nach dem Roman von J.R.R. Tolkien.
Regisseur Peter Jackson erkundete mit dem Hubschrauber auf der Suche nach dem geeigneten Drehort die Gegend und wurde auf dem Gelände einer der größten Schaffarmen Neuseelands fündig.


Nach den erfolgreichen Verhandlungen mit der Eigentümer Familie, den Alexanders, begann die Errichtung des bekannten Hobbit-Dorfes. Die neuseeländische Armee baute eine Straße, die Film-Architekten und Ausstatter erschufen das Dorf und schließlich rückte das Filmteam mit seinen 400 Mitarbeitern an.
Die monatelangen Außendrehs zur Herr-der-Ringe-Trilogie konnten beginnen.


Nach den Dreharbeiten begann man alles wieder abzureißen.
Erst im Jahr 2011 wurde das Dorf für die Hobbit-Filme wieder neu aufgebaut.


Heute kann man Touren nach und durch Hobbingen buchen.
Hier ist selbstverständlich alles exakt auf die recht kleinen Hobbits zugeschnitten.
Mehr als  40 Hobbit Behausungen liegen vor einem, locker über den Hang verstreut.


Es macht fast nichts aus, dass  alles nur Filmkulisse ist, und die Häuser nur Atrappen. (Das Innenleben für alle Szenen wurde in den Jackson-Studios in Wellington gedreht.)
Doch die Vorgärten sind liebevoll und detailverliebt gestaltet.
Der scheinbar gerade eben noch benutzte Trinkbecher oder das Werkzeug sind noch nicht weggeräumt.


Es gibt sorgfältig angelegte Gemüsebeete. Das frisch geerntete Gemüse und Obst oder die ausgelegten Backwaren und nicht zuletzt die frisch aufgehängte Wäsche vermitteln den Eindruck, dass die Bewohner noch in der Nähe sind.


Kunstvoll angelegt sind auch die Obstbäume und Gemüsegärten, Teiche, Seen und die klappernde Wassermühle sowie eine steinerne Brücke. 


Dass das Dorf für die Ewigkeit gebaut zu sein scheint, macht durchaus Sinn, kommen doch jährlich seit der Eröffnung 2001 mittlerweile 450.000 Besucher! 200 Angestellte kümmern sich um den reibungslosen Ablauf.
Das berühmte Gasthaus “Zum Grünen Drachen” wurde stilecht der Einkehr aus dem ersten “Der Herr der Ringe”-Film nachgebaut, ist voll funktionsfähig und für die Öffentlichkeit zugänglich. “Wir brauen hier unser eigenes Hobbit-Bier, unseren eigenen Apfel-Wein und servieren zum Essen nur Hausgemachtes,” erklärt der Manager nicht ohne Stolz. Alle Besucher bekommen ein Getränk umsonst. Das rustikale Ambiente bis hin zum steinernen Bierseidel ist perfekt. Allerdings: “Die Seidel fallen leider immer wieder Souvenir-Jägern zum Opfer, auch wurden schon unsere “Herr der Ringe”-Karten von den Wänden gestohlen!”

                   Hobbiton-Foto: Urgemütlich ist es im neuseeländischen Pub "Zum Grünen Drachen"

Hobbingen und der “Grüne Drache” stehen auch für Feierlichkeiten bereits hoch im Kurs: “Wir haben hier ganze Gesellschaften, die den Pub anmieten,” so der Manager weiter. “Und aus Großbritannien reisten kürzlich zwei Familien an, um ihre erwachsenen Kinder hier bei uns in Hobbingen zu verheiraten. Die haben das ganze Dorf gebucht und die Zeremonie fand unter dem großen Party-Baum statt.”
Und hier befindet sich das Hobbitdorf: 501 Buckland Road, Hinuera, Matamata, Neuseeland.


Wem es allerdings zu weit nach Neuseeland ist, der möge sich mit Kobold Nepomuck auf eine Reise zu den Hobbits machen.

„Mit Nepomuck auf Weltreise“ ist ab dem 12.05.2017 überall im  Buchhandel (Deutschland, Österreich, Schweiz) zu beziehen. Eine Weltkarte, auf der man die besichtigten Orte eintragen kann, begleiten das lehrreiche und informative Buch ebenso wie bunte Illustrationen oder Ausmalbilder der Künstlerin Reni Becker.


Wie funktioniert eigentlich ein Heißluftballon, und wie leben die Eskimos heute? Was passiert, wenn ein norwegischer Kobold auf einen irischen Leprechaun trifft, und was kann man im Karina-Verlag so alles anstellen? Begleitet den lustigen Kobold Nepomuck auf seinen Reisen durch Europa, Asien, Amerika, Afrika und Australien und lernt Menschen, Tiere und verschiedene Kulturen hautnah kennen. Folgt ihm auf den Spuren der Hobbits, und werft mit ihm seinen ersten Bumerang. Die tollsten Abenteuer warten auf euch, denn wo Nepomuck sein Unwesen treibt, da wird es nie langweilig!

https://www.amazon.de/Mit-Nepomuck-Weltreise-Karina-Verlag/dp/3961112762/ref=sr_1_31?ie=UTF8&qid=1493023087&sr=8-31&keywords=christine+erdiç

Leseprobe:
Hobbits und Pinguine

Nepomuck kennt die Hobbits aus den Filmen „Der Hobbit” und „Herr der Ringe”. Fasziniert begutachtet er die 44 Hobbithöhlen, die geschickt in ein grünes Auengelände eingepasst und durch Wege miteinander verbunden sind. Es gibt außerdem Mini-Seen, kleine Bäche, eine klappernde Wassermühle, eine steinerne Brücke und liebevoll mit Blumen und Obstbäumen bepflanzte Gärten mit Holzzäunen und Minibriefkästen. Ganz wie im Film. Alle sind begeistert. Der große Eichenbaum vor Bilbos Haus besteht allerdings nur aus Plastik.
„Der ist ja gar nicht echt!“, ruft Nepomuck etwas enttäuscht. Dafür hat man von hier oben aber einen schönen Blick über ganz Hobbingen. Das entschädigt. Ein guter Platz für ein Picknick mit Keksen und Limonade, findet der Kobold.
„Die Hobbits haben auch immer Hunger, genau wie Nepomuck“, lacht Kathy.
„Wo sind denn nun eigentlich die Hobbits?“, erkundigt sich der Koboldjunge, der nur auf ein Stichwort gewartet hat.
„Aber Nepomuck, die Hobbits sind doch nur Filmfiguren“, erklärt der Vater dem fassungslosen Kobold schmunzelnd.
„Ich habe sie doch selbst gesehen, dann muss es sie auch geben!“
Auch die Hobbithöhlen sind nur Attrappen: In ihnen befinden sich keine Räume mit Einrichtung, sondern nur halb ausgebuddelte Erdlöcher, stellen sie fest, als sie erwartungsvoll eine der farbigen runden Holztüren öffnen.
„Sicherlich sind die Hobbits nur einfach weitergezogen – so wie meine Vorfahren damals“, überlegt Nepomuck halblaut. Er bekommt plötzlich feuchte Augen. Zu sehr erinnert ihn Hobbingen an sein Kobolddorf in Norwegen. So lange bin ich nun schon unterwegs!
Ich habe viele schöne Länder gesehen, war in Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien. Aber nun wird es für mich wohl Zeit, endlich heimzukehren. Der kleine Kobold hat plötzlich starkes Heimweh.
Reka legt tröstend den Arm um ihn. „Ich schenke dir meinen Delfin. Er wird dich sicher wieder nach Hause geleiten“, flüstert sie ihm ins Ohr, und Nepomuck fühlt, wie ihm die Kette um den Hals gelegt wird. Dankbar schaut er das Mädchen an und wischt sich verstohlen eine Träne aus dem linken Auge. Na! Hoffentlich hat sonst keiner etwas gemerkt.
„Damit ihr nicht allzu enttäuscht seid, gehen wir jetzt in den „Green Dragon“, die Kneipe der Hobbits“, schlägt Vater aufmunternd vor. Ob er doch etwas ahnt?
Der „Grüne Drache“ ist ein rustikales Gasthaus im Hobbit-Stil. Die Überraschung ist wirklich gelungen! An den Wänden kann man Bilder, Hüte und Mäntel der Hobbits bewundern.
„Ich wusste doch, dass es sie gibt“, triumphiert der Kobold mit glänzenden Augen.

                                                     Illustration © by Reni Becker 


©byChristine Erdic