Montmartre, auch das
Pariser Künstlerviertel genannt, ist ein Platz voller verborgener Schätze. Im
18. Arrondissement von Paris gelegen, zeichnet sich Montmartre durch eine
Symbiose aus historischem Charme und künstlerischem Flair aus.
Es besticht durch
seine malerischen Gassen und Straßen und war einst Heimat bekannter Künstler
und inspirierender Werke.
Der Hügel im
Norden von Paris ist mit seiner imposanten weißen Basilika Sacré-Coeur, die
zwischen 1875 und 1914 erbaut wurde, das am höchsten gelegene Stadtviertel der
Hauptstadt.
Man hat von hier einen
tollen Blick über die Stadt
Baron Haussmann,
der für die Stadtmodernisierung von Paris im 19. Jahrhundert verantwortlich war,
verschonte das damalige Dorf glücklicherweise. Das erklärt den romantischen
Charakter des Quartiers mit seinen kleinen Häusern und verwinkelten Gassen, Bars,
Cafes, Bistros, Restaurants, urigen kleinen Lädchen und Patisserien.
Ca. 200 Meter von
der Basilika Sacré Coeur entfernt, liegt der Place du
Tertre. Die zwei Highlights vom Montmartre lassen sich gut miteinander kombinieren. Das ganze Jahr über befinden sich
hier zahlreiche Künstler*innen, die ihre Werke ausstellen und verkaufen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Moulin Rouge, das zu den bekanntesten Cabarets der Welt zählt.
Es befindet sich direkt am Fuße
des Montmartre-Hügels. Hinter dem Künstlerplatz liegt das kleine Dali
Museum, auch „Espace Dali“ genannt. Es zeigt das ganze Jahr über eine
Ausstellung mit über 300 Werken von Salvador Dali und ist somit das größte Dali
Museum in Frankreich.
In Montmartre
haben schon viele bekannte Künstler gelebt. Vincent van Gogh wohnte von 1886
bis 1888 im kleinen Pariser Stadtteil Montmartre. Henri Marie Raymond de
Toulouse-Lautrec, ein französischer Maler des Post-Impressionismus im 19.
Jahrhundert, wurde insbesondere durch seine Plakate berühmt, die er unter
anderem für das Pariser Varieté Moulin Rouge entwarf.
Neben der Kultur
sollte aber auch das Kulinarische nicht zu kurz kommen.
Versäumen Sie daher nicht, eines der gediegenen Cafés zu besuchen oder einen Crêpes zu essen. Hier ein paar gute Adressen:
https://www.tripadvisor.com/Restaurants-g187147-zfd20317-zfn7236768-Paris_Ile_de_France-Crepes.html
Buchtipp
Das
Leben ist ein Arschloch - und ich stecke mittendrin
Christine
wächst bis zu ihrem siebten Lebensjahr recht frei in einem Dorf in
Niedersachsen auf. Mit dem Umzug in die Stadt muss sie sich völlig neuen
Anforderungen stellen. Bei ihren schon etwas betagteren Eltern, die nicht viel
von antiautoritärer Erziehung halten, stößt sie mit ihrem Verhalten oft auf
Unverständnis und Ablehnung. Konflikte sind vorprogrammiert. Anekdoten aus dem
Leben eines eigenwilligen Kindes, ehrlich und humorvoll von der Autorin zu
Papier gebracht.
ISBN-13
: 978-3748194248
Leseprobe
aus dem Buch
Abschlussfahrt nach Paris
In
der Oberstufe des Gymnasiums gab es noch ein besonderes Bonbon, das uns Appetit
auf das Leben da draußen machen sollte: nämlich eine Abschlussfahrt. Wir
durften wählen, eine Gruppe sollte nach Paris, die andere nach Wien fahren. Da
meine Freundinnen sich alle für Paris eintrugen, entschied auch ich mich dafür.
Der
Frühling zeigte sich von seiner besten Seite, und ich war schon so gespannt auf
Frankreich. Die wenigsten von uns waren bisher im Ausland gewesen. Meine
Urlaubserfahrungen begrenzten sich auf das kleine Städtchen, in dem meine Tante
wohnte, Magdeburg in Ostdeutschland, wo ich dreimal meine Cousine besucht
hatte, zweimal Braunlage im Harz, meine Verschickungen ins Allgäu und an die
Nordsee sowie den Schulausflug nach Koblenz. Dies hier würde aber viel
aufregender sein, da war ich mir ganz sicher.
Fröhlich
zogen wir hinaus in die Welt! Paris war wundervoll mit seinen blaugrauen
Dächern, den grünen Parkanlagen und dem Arc de Triomphe - der an einen riesigen
Magneten erinnert - mit seinen sternförmig angelegten Straßen. Ich sog
Eindrücke und Gerüche gleichermaßen in mich auf.
Schon
der altmodische Fahrstuhl im Hotel war ein Erlebnis. Die Tür klemmte - und so
konnte es passieren, dass die eben nach oben abgefahrenen Kollegen lachend und
hüpfend wieder im Erdgeschoss landeten. Dafür funktionierten die Türen der
Metro perfekt. Ein schrilles Signal ertönte, sie schlossen sich, und die
Handtasche meiner Freundin fuhr draußen mit, während das arme Mädel verdutzt
durch die Scheibe sah und die Henkel krampfhaft festhielt.
Überhaupt:
Paris war DAS Erlebnis! Zu meinen absoluten Lieblingsplätzen gehörte der
Montmartre mit seiner schmucken Kirche Sacre Coeur. Hier bezogen damals
Künstler ihr Quartier. Man konnte ihnen beim Malen oder Zeichnen über die
Schulter blicken, und überall standen ihre Werke zum Verkauf. Ein buntes Bild
bot sich mir, das ich nie wieder vergessen sollte. Wir hatten Zeit für einen
ausgiebigen Bummel im Künstlerviertel. Als Krönung des Tages stand eine
Besichtigung von Sacre Coeur auf dem Programm. Ich war nie zuvor in einer
katholischen Kirche gewesen, aber mir gefiel die Architektur des weißen
Gebäudes mit den schönen Kuppeln außerordentlich gut. Für mich hatten Gebäude
schon immer etwas Lebendiges, eine Art Seele. Ich mag zum Beispiel keine
düsteren Backsteinbauten, sie bedrücken mich, und ich weiß bis heute nicht
warum. Nur die Plastiktauben, die die Menschen dort vor dem Portal der Kirche
fliegen ließen, störten uns. Wir fanden sie einfach kitschig und unangemessen.
Das
Innere der Kirche war sehr prunkvoll aber irgendwie überladen. Anscheinend
wurde grad eine Messe abgehalten. Drei Priester in weißen Gewändern standen vor
dem Altar mit dem Rücken zu uns und murmelten etwas, das sich wie
Beschwörungsformeln anhörte. Mir wurde mulmig. Was hatte ich hier zu suchen?
Mein Blick traf den meiner Freundin, wir verstanden uns auch ohne Worte und
jagten durch das Eingangstor ins Freie hinaus, als wären tausend Teufel hinter
uns her.
„War
das unheimlich“, keuchte ich und schnappte nach Luft.
Draußen
warteten wir geduldig auf den Rest unserer Gruppe.
Am
Ufer der Seine waren ebenfalls Bilder von Künstlern aufgestellt, und ich
erstand auf Kork gemalte Bilder von Sacre Coeur, Notre Dame und dem Eiffelturm.
Ich hatte das Geld vom Prospekte verteilen mühselig zusammengespart, damit ich
die Fahrt finanzieren konnte und musste auf mein Budget achten. Die anderen
bekamen die Reise von ihren Eltern bezahlt und dazu noch ein schönes
Taschengeld.
An
diesem Tag erhob sich plötzlich ein zerlumpter älterer Mann am Quai und
beschimpfte uns auf Französisch. Wir verstanden, dass er uns als Nazis
bezeichnete und waren ebenso betroffen wie verwundert. Zu jenen Zeiten hatten
wir ja noch gar nicht gelebt! Zudem waren wir sehr aufgeschlossen und hatten
alles andere als eine rassistische Einstellung.
Aber
ansonsten machten wir in unserem Gastland wirklich nur die besten Erfahrungen
mit den Einheimischen.
Natürlich
gehört zu einem Parisbesuch auch die Besichtigung des berühmten Eiffelturms.
Zunächst jedoch ging es in ein Café ganz in der Nähe dieser Sehenswürdigkeit.
Wir unterhielten uns in Grüppchen und entspannten bei einem Café au lait, einem
Kaffee mit heißer Milch. Plötzlich fiel mir ein, dass ich bisher noch nirgendwo
Crêpes gesehen hatte. Ich liebte diese hauchdünnen Eierkuchen, vor allem mit Käse
und Schinken als Füllung, wie ich sie vom Rummelplatz in Deutschland kannte.
Und von hier kamen sie schließlich her. In Paris gewesen zu sein und keine Crêpes
gegessen zu haben, das ging ja gar nicht!
„Leute,
ich habe Appetit auf Crêpes! Wer kommt mit?“
Keiner
wollte, die waren alle viel zu träge. Also marschierte ich alleine los. Die
anderen versprachen, auf mich zu warten. Eine Straße nach der anderen klapperte
ich ab. Nichts. Das gabs doch gar nicht! Dafür kam ich immer wieder am
Eiffelturm raus. Welch hässliches Metallgerüst! Das Schlimmste aber war, dass
ich mich nicht mehr an den Namen des Cafés erinnern konnte. Nachdem ich das
fünfte Mal am Eiffelturm landete und bereits alle Hoffnung aufgegeben hatte,
fanden mich meine Schulkameraden. Sie hatten sich besorgt auf die Suche
gemacht, da ich nun ja seit geraumer Zeit verschwunden war. Einer meinte, ich
sei vielleicht schon vorausgegangen, denn es stand ja noch eine Besichtigung
des Turms an. Und so entdeckten sie mich schließlich. Der Eiffelturm hatte
irgendwas Befremdliches an sich, das nur ich zu spüren schien. Die anderen
fanden ihn großartig. Wir fuhren zunächst mit dem Fahrstuhl hinauf, aber das
letzte Stück mussten wir laufen. Die Aussicht von hier oben war einfach
überwältigend. Da unten lag uns ganz Paris wie eine Diva in all ihrer Schönheit
zu Füßen! Der Aufstieg hatte sich wirklich gelohnt.
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©byChristine Erdic