Der
Mythologie nach suchten die Toten nun ihre eigenen Häuser wieder auf. Die
geöffneten Tore der Anderswelt gaben aber auch Feen die Möglichkeit, in dieser
Nacht die menschliche Welt zu betreten. Die Feen, die einer Legende nach in
uralten Grabhügeln hausten, waren sehr eng mit den Seelen der Toten verbunden.
Zur
Abschreckung verkleideten sich die Menschen mit furchterregenden Kostümen und
spukten bei Nacht durch die Straßen. Große Feuer wurden entfacht. Speisen und
Getränke wurden vor den Häusern und auf den Gräbern der Toten platziert, um die
Geister zu besänftigen.
Im
19. Jahrhundert gelangte dieser mysteriöse Brauch durch einwandernde Iren nach
Amerika. Dort wurde Samhain zu Halloween, einem eher fröhlichen Fest, an dem
Kinder in Monster- und Hexenkostümen von Tür zu Tür ziehen, um mit dem Spruch
„Süßes oder Saures“ Süßigkeiten zu erbetteln. Vom ursprünglichen Spuk geblieben
sind ausgehöhlte Kürbislaternen, Speisen wie Glibberhirn sowie ein wenig
Friedhofs-Romantik.
Hier drei spektakuläre Ausflugstipps zu
Halloween.
Derry Halloween in Londonderry, Irland
Europas größtes Halloween-Festival ist das Derry
Halloween in Londonderry – einer pulsierenden Stadt am Ufer des
Flusses Foyle im Nordwesten Irlands. Schon vor mehr als 35 Jahren wurde von den
Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt das gruselige Fest zum Leben erweckt.
Vom 28. bis 31. Oktober wird von Halloween-Fans
aus aller Welt ein Programm aus Kunst, Köstlichkeiten, Musik und Kultur ins
Leben rufen. Besonders spektakulär sind zum Beispiel das magische Awakening the
Walled City, die farbenfrohe Karnevalsparade, ein eindrucksvolles Feuerwerk
oder das furchteinflößende Little-Horrors-Family-Programm, an dem auch die
Kleinsten großen Spaß haben.
Wenn du nicht so weit reisen möchtest empfiehlt
sich
Halloween
in Deutschland: Grusel-Spaß auf Burg Frankenstein und im Movie-Park
Den meisten Grusel-Fans ist die Geschichte
des jungen Schweizers Viktor Frankenstein, der in seinem Labor einen künstlichen
Menschen erschaffen hat, ein Begriff. In Hessen steht eine Burg, die sogar den
Namen des furchtlosen Forschers trägt.
Auf Burg Frankenstein wird schon seit
dem Jahr 1977 gefeiert. Auf mehr als 3000 Quadratmetern begegnen dir hier
schaurige Monster. Gruselige Shows sorgen für Albträume in den alten Gemäuern
mit ihren düsteren Gruften. Vom 21. Oktober bis zum 6. November ist ein Besuch
der Burg ein Muss für alle Halloween-Fans.
Und hier noch etwas für Vampir-Fans:
Schloss Bran in Rumänien
Wo kann es gruseliger sein als in der Heimat
von Graf Dracula persönlich? Siebenbürgen, oder besser bekannt als
Transilvanien, ist zwar das ganze Jahr über eine Reise wert, aber zu Halloween
ist es eben noch mal ganz anders. Das alte Schloss mit seinen mittelalterlichen
Kammern ist so schaurig, dass dir glatt das Blut in den Adern gefriert.
Ein besonderes Highlight ist sicherlich die spezielle
Halloween-Tour am 29. Oktober, bei der du durch das Anwesen geführt und
unterwegs von gruseligen Gestalten
heimgesucht wirst, während du den Horror-Geschichten rund um den Vampir lauscht.
(Quelle: https://www.reisereporter.de/)
Für alle, die das Fest lieber daheim
feiern oder gar eine Halloween-Party kreieren möchten hier noch ein toller
Buchtipp:
Happy
Halloween - Kulinarischer und literarischer Gruselspaß
Mit den Rezepten aus diesem Buch wird Ihre
Halloweenparty ein schaurig-schönes Erlebnis. Die Gerichte hören sich
furchteinflößend an, so wie es sich zu Halloween gehört - aber keine Angst, sie
schmecken zum Gruseln lecker und schrecklich gut. Und als besonderes Bonbon
gibt es einige Gruselgeschichten sowie Bastelideen. Eine Anleitung, wie man
selbst eine Kürbisfratze schnitzen kann, fehlt natürlich auch nicht. Und
gelacht werden darf ebenfalls! So steht einer tollen Halloweenparty wirklich
nichts mehr im Wege. Happy Halloween!
ISBN-13 : 978-3757826864
Leseprobe aus dem Buch
Der Fluch
Glauben Sie an Flüche? Nein? Vielleicht
ändern sie ja Ihre Meinung, wenn Sie diese Geschichte gelesen haben.
Es war eine stürmische Nacht, kalt und
regnerisch. Als es an der Tür klopfte, sah Carlos unwillig von seiner Zeitung
auf. „Celine, kannst du bitte nachsehen, wer uns zu so später Stunde noch
stört?“
Seine Frau saß seit Stunden an der
Nähmaschine und seufzte. „So wird der Umhang für Simon nie rechtzeitig fertig.“
Doch dann erhob sie sich und öffnete die Tür.
„Carlos, komm doch bitte mal!“ Im Türrahmen
stand eine vom Alter gebeugte Frau in einem sehr fadenscheinigen Kleid. Sie
zitterte vor Kälte.
„Liebe Leute, habt ihr ein Stück Brot für
mich oder einen Mantel?“
„Wir geben keine Almosen“, sagte Carlos hart.
„Wir haben drei Mäuler zu stopfen, uns hilft auch niemand“, bestätigte Celine.
Der Blick der Alten streifte den Flur, das
elegante Wohnzimmer und folgte dann der langen gewundenen Treppe nach oben, wo
die Schlafzimmer lagen. An der Wand prangte das wertvolle Familienportrait in
Öl, das eine hübsche Stange Geld gekostet hatte.
„Ach ja, die armen Kleinen. Wir wollen doch
nicht, dass es ihnen schlecht geht. Aber keine Angst, eines Tages wird sich in
ihnen euer edler Charakter für alle sichtbar offenbaren.“ Das Weib kicherte und
wies mit dem spitzen Finger nach oben. „Ja - schon ganz bald wird das
geschehen.“
Sie schlugen der Frau die Tür vor der Nase zu
und hörten ihr irres Lachen, während sie sich schlurfend entfernte.
„War das jetzt ein Fluch?“ Besorgt sah Celine
ihren Mann an.
„Ach was! Nur so eine armselige Hausiererin,
was kann die schon gegen einen Bankdirektor wie mich ausrichten!“
Die Kostüme der Kinder wurden rechtzeitig zu
Halloween fertig. Simon wollte als Vampir gehen und sah richtig schmuck in
seinem schwarzen Umhang, dem weißen Hemd und dem Zylinder aus. Das Beste aber
waren die spitzen Beißerchen.
Muriel war einfach entzückend als Hexe im
lila Gewand mit ihrem spitzen Hut und Zauberstab. Der kleine Ben hatte lange
überlegt und sich dann dafür entschieden als Teufel zu gehen. „Aber er ist doch
so ein lieber Junge, das entspricht so gar nicht seinem Naturell“, wandte die
Großmutter vergeblich ein. „Kann er nicht als Kater gehen? Er mag doch Katzen.“
Doch Bens Entschluss stand fest, und so
zockelten die Geschwister los, um an den Türen der Nachbarn zu klingeln. „Süßes
oder Saures?“, klangen ihre hellen Stimmen durch die Nacht.
Aber plötzlich ertönten furchtbare Schreie.
Kurz darauf wurde wie wild an der Haustür gehämmert.
„Lass uns rein, lass uns rein“, schrie
Muriel.
„Sie sind hinter uns her“, weinte Simon. Von
seinen spitzen Zähnen tropfte Blut.
„Simon, was ist denn los? Wer verfolgt euch?“
Da waren sie auch schon, die Verfolger.
Anklagend wies die nette Frau Miller mit dem
Finger auf Simon. „Er hat mich gebissen. Ein richtiger kleiner Blutsauger ist
das!“
„Die Hexe hat das Glas mit den Bonbons
zerschlagen - und der Kleine dort ist mit seiner Mistgabel auf meine Frau los
…“, sagte Wachtmeister Paulsen.
Carlos sah seine Kinder streng an. „Ben, nimm
die Teufelsmaske ab, sofort!“
Er begann daran zu zerren, doch die Maske
schien ebenso mit dem Gesicht verwachsen zu sein wie die Hörner mit dem Kopf.
„Lasst ihn in Ruhe!“, schrie Muriel. „Ich
verfluche euch alle!“ Unter ihrem hasserfüllten Blick fiel das kunstvoll
gemalte Familienportrait von der Wand und zerbrach auf der Treppe.
„Simon, was ist mit dir?“
Celine versuchte, das Vampirgebiss zu lockern
und wurde dabei kräftig in den Finger gebissen.
„Blut“, lechzte ihr Sohn. „Ich brauche mehr
davon!“
Fassungslos sahen die Eltern, wie ihre Kinder
hinter den entsetzten Nachbarn herjagten, die verzweifelt versuchten, ihre
Häuser zu erreichen.
„Der Fluch der alten Frau“, flüsterte Celine.
„Sicher steht sie jetzt irgendwo da draußen und freut sich über unser Leid.“
Aber es war nicht wirklich etwas zu erkennen, denn das Wetter hatte
umgeschlagen. Im wabernden Nebel meinten sie, kuriose Gestalten zu entdecken, die
mit langen Armen nach ihnen griffen.
„Das muss ein Albtraum sein“, keuchte Carlos
kreidebleich.
Doch es war kein Traum. Es war brutale
Wirklichkeit. Die Kinder blieben verschwunden.
Und wenn es an Halloween an DEINER Tür
klopft, dann denke immer daran: Drei der schrecklichen Gestalten sind echt!
Drum überlege gut, ob du öffnest oder nicht.
Das Ganze ereignete sich übrigens an einem
Ort, den ich mit Rücksicht auf die dort lebenden Menschen nicht nennen darf und
will. Doch das spielt eh keine Rolle, die drei können inzwischen überall sein.
Weiter geht es mit Gruselrezepten für die
Nacht des Schreckens!
Anti-Blutsauger-Suppe
Zutaten für 2 Personen:
4 Knoblauchzehen
3 grüne Paprika
3 EL frisch gehackte Petersilie
400 ml Gemüsebrühe
3 EL Ajvar
2 EL Olivenöl
1 TL Chiliflocken
2 EL Saure Sahne
1 - 2 Prisen Salz
2 - 3 Prisen Pfeffer
Zubereitung:
Knoblauchzehen schälen und grob hacken.
Paprika schälen, Kerngehäuse entfernen und
das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden.
Olivenöl in einem Topf erhitzen und Knoblauch
sowie Paprika darin zusammen mit dem Ajvar anschwitzen.
Gemüsebrühe zufügen, aufkochen und bei
schwacher Hitze etwa 10 Minuten köcheln lassen.
Chiliflocken und saure Sahne unterheben. Mit
Salz und Pfeffer würzen und noch 5 Minuten köcheln lassen.
Suppe in Teller füllen und mit Petersilie
bestreut servieren.
Guten Appetit!
©byChristine Erdic