Donnerstag, 28. November 2019

Ein Besuch in der Adventsstadt Quedlinburg

Zur Vorweihnachtszeit gehören Plätzchen, Kerzen, der Duft nach Zimt und Anis, Weihnachtsgeschichten  und –  natürlich ein Besuch auf einem der vielen deutschen Weihnachtsmärkte.


Für alle, die das Besondere lieben: Quedlinburg im Harz verzaubert mit der Adventsstadt auch in diesem Jahr wieder Jung und Alt. Da kommt so richtig Weihnachtsstimmung auf!






Im Dezember verwandelt sich Quedlinburg in einen vorweihnachtlichen Traum der besonderen Art. Denn in der Kulisse auf historischem Markt inmitten alter Fachwerkhäuser finden all die Sinneseindrücke Raum, die wir seit unserer Kindheit mit Weihnachten verbinden. Wenn aber Ihre Augen und Gaumen verwöhnt werden, dann sollen die Ohren nicht zu kurz kommen. Darum erklingt im Dezember weihnachtliche Musik. Im Rathaus, im Theater, in Kirchen und auf offenem Platz.
Der Weihnachtsmarkt bietet vor der großartigen Fachwerkkulisse auf dem Markt ein buntes Angebot. Besonders beliebt sind die mittelalterlichen Stände.


Es duftet nach Glühwein, Zimtsternen und Lebkuchen... Bewundern Sie die große erleuchtete Tanne auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus, stecken Sie Ihre Nasen in Zuckerwatte und lecken Sie sich die Finger nach dem Genuss der Schmalzkringel! Der Quedlinburger Weihnachtsmarkt, der bereits zweimal als schönster in Sachsen -Anhalt ausgezeichnet wurde, öffnet auch in diesem Jahr wieder seine Pforten vor einer Kulisse aus Jahrhunderte alten Fachwerkhäusern.
Einmalig in ganz Deutschland ist der »Advent in den Höfen«. Am ersten, zweiten und dritten Adventswochenende zeigen über zwanzig der schönsten Innenhöfe Quedlinburgs, was sich hinter ihren sonst verschlossenen Türen verbirgt.


Der größte Adventskalender Deutschlands ist in Quedlinburg zu erleben. Jeden Tag, vom 1. bis zum 24. Dezember, öffnet sich jeweils eine Tür von 24 weihnachtlich geschmückten Häusern auf dem Quedlinburger Schlossberg. Welche märchenhafte und süße Überraschung sich dahinter verbirgt, erfahren die Kinder immer erst dann, wenn die Tür geöffnet wird.
Mehr Infos über die Attraktionen sowie die aktuellen  Öffnungszeiten unter folgendem Link:



Buchtipps und Geschenkideen

Nepomucks Abenteuer


Nepomuck ist ein lustiger kleiner Kobold, der mit seiner Familie in einem Kobolddorf in Norwegen wohnt. Er hilft dem Weihnachtsmann beim Geschenke verpacken in der Weihnachtswerkstatt und landet aus Versehen in einem dieser Päckchen. So tritt er nun im Schlitten des Weihnachtsmanns seine Reise in die Welt der Menschen an Welch spannende Abenteuer wird Nepomuck dort wohl erleben und wird er bei den Menschen ein neues Zuhause finden?
ISBN-13: 978-3903056183

Leseprobe aus dem Buch
In Deutschland gibt es viele schöne Wälder mit hohen Tannen und grünen Wiesen. Und am Rande eines dieser schönen Wälder steht ein kleines schiefes Haus mit einem kleinen schiefen Schornstein und kleinen schiefen Butzenfenstern.
Vor dem Haus liegt der Schnee schon meterhoch, und es schneit noch immer. Aber drinnen ist es gemütlich. Großmutter werkelt in der Küche am Herd und setzt soeben das Wasser für den Tee in einem großen kupfernen Kessel auf. Mäxchen hockt auf einem Stuhl und schaut zum Fenster hinaus. Voller Ungeduld rutscht er hin und her. „Wann kommt denn endlich der Weihnachtsmann mit unseren Geschenken?“, quengelt er. „Und Mama und Papa sind auch noch nicht da!“ „Mama und Papa müssen arbeiten, das weißt du doch. Sie kommen erst später“, erkläre ich ihm wohl zum hundertsten Mal geduldig. „Und den Weihnachtsmann kannst du nicht sehen. Der kommt erst, wenn es ganz dunkel ist, mit seinem großen Schlitten. Dann klettert er aufs Dach und wirft die Geschenke durch den Kamin.“ „Haben wir deshalb heute Abend kein Feuer im Kamin?“, fragt meine Schwester Lily. „Genau. Die Geschenke würden sonst ja in den Flammen verbrennen.“ antworte ich. Max und Lily sind noch klein, gerade mal sechs Jahre alt. Da können sie solche Sachen noch nicht wissen. Aber ich gehe schon seit vier Jahren in die Schule, und bald werde ich elf. Wir Kinder wohnen bei unserer Oma, weil unsere Eltern einen Laden in der Stadt betreiben und wenig Zeit für uns haben. Aber das macht nichts, wir leben gern mit Oma in diesem komischen kleinen Häuschen. Später werde ich einmal wie sie Kräuter und Wurzeln im Wald sammeln und daraus Heiltees und Heilsalben herstellen. Das habe ich mir fest vorgenommen.
„Ob der Weihnachtsmann uns hier auch findet?“, bohrt Mäxchen weiter. „Na klar!“, meint Lily, „Unser Name steht doch an der Tür.“  Jetzt klopft es und Mäxchen bekommt vor Aufregung rote Ohren. Dann geht die Tür auf. Das ist ganz normal, denn Oma vergisst immer abzuschließen. „Macht doch nichts“, antwortet sie gelassen, wenn man sie darauf hinweist, „Uns will doch niemand was Böses.“ Und damit hat sie wohl auch Recht. Mutter und Vater betreten die kleine Wohnküche. „Wenn das so weitergeht, schneien wir noch völlig ein“, Vater klopft sich den Schnee von den Stiefeln. Ich höre nicht zu, meine Gedanken sind bei den Weihnachtsgeschenken. Auf meiner Wunschliste steht nur ein einziger Wunsch, ein in Leder gebundenes Buch. Dort hinein möchte ich einige von Omas tollen Rezepten schreiben. Mal sehen, ob der Weihnachtsmann mir so ein Buch bringen wird.
Langsam wird es dunkel da draußen. Wir versammeln uns um den runden Holztisch und machen es uns so richtig gemütlich bei Weihnachtstee und Käse- und Schinkenbroten. Plötzlich poltert es im Kamin. Jetzt hält uns Kinder nichts mehr. Wir stürzen zum Kamin und sehen gerade noch das letzte bunte Päckchen herausfallen. Die Päckchen sind mit Namen versehen. Ich schnappe mir meines und achte nicht mehr auf die anderen. Das Päckchen ist hübsch in rotes Glanzpapier gewickelt und trägt die Aufschrift Axana. Das bin ich. Hastig entferne ich das Papier und heraus kommt ein ...
„So etwas Hässliches habe ich nicht bestellt!“, unterbricht die weinerliche Stimme meiner Schwester meine Betrachtungen. Langsam wende ich meine Augen von dem schönen großen Lederbuch mit dem eingearbeiteten Jadestein ab und schaue in Lilys Kiste. Darin befinden sich ein Märchenbuch, ein kuscheliger brauner Teddybär, eine leere Tüte und...ja was ist denn das? Ein kleiner Kerl mit schwarzem Strubbelhaar reibt sich gähnend die Äuglein. „Den will ich nicht“, murrt Lily. 


Max kommt herbeigeeilt: „Ist der süß! Das ist ein Troll“, erklärt er stolz. Jetzt sind auch Oma und die Eltern aufmerksam geworden. „Ja, wie kommt denn der in die Kiste?“, fragt Oma erstaunt. Da quäkt eine dünne Stimme in den Raum: „Bin kein Troll, bin ein Waldkobold, damit ihrs wisst!“ Der Kleine ballt seine Händchen zu kleinen Fäusten und sieht finster in die Runde. Vater hebt ihn behutsam aus der Kiste und stellt ihn auf den Boden. Er geht mir kaum bis zum Knie und tritt von einem Fuß auf den anderen. Ich gehe neben ihm in die Hocke und reiche ihm die Hand. „Hallo, ich bin Axana und wie heißt du?“ Der kleine Kerl strahlt mich mit glänzend schwarzen Augen an und piepst mit hoher Stimme: „Ich bin Nepomuck, angenehm.“


Kurze Zeit später sitzen wir alle rund um den Küchentisch und füttern Nepomuck mit Schinkenbrothäppchen. Der sitzt auf dem Tisch vor einem großen Teller und isst und isst.
Sogar Lily hat ihre Angst verloren und somit haben wir den kleinen Kobold schnell ins Herz geschlossen. Mit einem leisen Rülpser schließt Nepomuck seine Äuglein und lässt den Kopf auf den Teller sinken. Sanfte Schnarchtöne sagen uns, dass er bereits eingeschlafen ist. Vorsichtig hebe ich ihn hoch und überlege. Da sagt Lily: „Er kann doch im Puppenbett schlafen. Bitte bitte!“ Gesagt, getan. Kurzerhand wird Nepomuck neben Lilys Puppe ins Puppenbett verfrachtet. Dort schläft er den Schlaf der Gerechten. Auch wir sind jetzt recht müde, und niemand mag sich mehr so recht mit den Weihnachtsgeschenken befassen. Und so gehen im Haus nach und nach alle Lichter aus. Nur vor der Haustür brennt einsam die kleine Laterne und leuchtet in eine weiß verschneite Märchenlandschaft hinaus.


Weihnachten mit Nepomuck und Finn


Kobold Nepomuck und Mäuserich Finn möchten Dir das Warten auf Weihnachten verkürzen.
Deshalb haben sie extra Geschichten und Reime geschrieben.
Natürlich gibt es auch Rezepte für Kekse und Plätzchen, denn was wäre die Weihnachtszeit ohne köstliche Leckereien.
Und wer die zwei kennt, weiß, dass sie auch noch die eine oder andere Überraschung für Dich parat haben.
ISBN-13: 978-3744890144

Leseprobe:
Oh du fröhliche … Mäusebande
„Papa, Papa, bald ist doch Weihnachten! Kannst du uns ein paar Weihnachtslieder beibringen? Du weißt doch, wir singen so gerne“, bettelt Amanda.
„Ich weiß nicht. Ich singe nicht so gut. Und Lieder kenne ich auch nicht. Frag doch mal deine Mutter.“
„Mama, Papa sagt, du kannst uns Weihnachtslieder beibringen.“
„WAS?“, kommt die prompte Antwort.
„Moment mal, so habe ich das nicht gesagt“, entschuldigt sich Finn. „Ich habe Amanda lediglich gesagt, sie soll dich fragen, ob du ihnen Weihnachtslieder beibringen kannst. Nicht, dass du es machst. Da ist unser Fräulein etwas über das Ziel geschossen.“ Während er das sagt, schaut er seine Tochter vorwurfsvoll an.
„Ach, ich dachte nur“, verteidigt sich Amanda. „Es wäre einfach nur schön. Als wir mit Nepomuck gesungen haben, hat es doch auch allen Spaß gemacht.“


„Also gut“, sagt Susi. „Wenn wir das machen, dann aber alle zusammen. Auch die Jungs. Und auch die Erwachsenen.“
„Oh toll! Ich frage die anderen sofort!“ Und schon flitzt Amanda los.
Nach ein paar Minuten ist sie wieder da. „Es machen alle mit. Wann soll es los gehen?“
„Wie wäre es mit heute Nachmittag?“
„Super“, jauchzt das Mäusemädchen und hüpft dabei vor Freude von einem Bein auf das andere.
Am Nachmittag hat sich dann die ganze Mäusebande wie verabredet versammelt. „So, ihr Lieben. Die Herren bitte nach rechts, die Damen nach links“, diktiert Susi.
„Ich will aber vorne stehen“, ruft Luis.
„Ne - da stehe ich“, kontert Lukas. „Du kannst doch gar nicht singen. Ich bin der Beste. Das weißt du doch“, und schubst ihn, während er das sagt, zur Seite.
„Die Jungs können sowieso nicht singen. Ist doch egal, wo die stehen“, neckt Luise. Und schon bricht ein Gekicher bei den Mädchen los.
Ein Tumult bricht aus. Jeder brabbelt irgendetwas. Man versteht das eigene Wort nicht mehr. Bis alle wegen des sehr lautem „RUHE BITTE“ von Susi zusammenzucken und sofort mucksmäuschenstill sind.
„Ich dachte immer, die Weihnachtszeit soll harmonisch, ruhig und entspannt sein. Da merke ich gerade nichts von. Also nochmal von vorne. Ich singe euch jetzt ein Lied vor. Und dann versuchen wir, es zusammen zu singen. Und lieber Finn, du singst auch mit. Nicht nur so tun als ob.“
„Woher kennst du das Lied denn?“, will Willi wissen.
„Das hat meine Mutter uns immer vorgesungen. Sie hat als Kind in einer Kirche gelebt, und da wurde es zu Weihnachten immer gesungen. Das Lied ist von Johannes Falk. Er war ein Schriftsteller sowie Kirchenlieddichter und lebte vor sehr sehr langer Zeit.
Also der Text geht so:
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren,
Christ ist geboren:
freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen,
uns zu versühnen:
freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere
jauchzen dir Ehre:
Freue, freue dich o Christenheit!
So und jetzt alle zusammen.“
„Oh je, hoffentlich kann ich mir den Text merken“, zweifelt Felix.
„Jetzt stell dich nicht so an Papa“, ermahnt Emma ihren Vater. „Typisch wieder die Männer. Nur am Motzen.“
„Jetzt ist es aber gut. Also eins, zwei, drei und O du fröhliche, o du selige …“ Und schon singen alle los, jedoch sehr verhalten.
„Stopp! Das nennt ihr SINGEN?! Das ist doch nur ein Piepsen. Wir versuchen es nochmal. Also nochmal O du fröhliche, o du selige …“
Und diesmal trällert jede Maus nach Leibeskräften los. Lukas hört man unter allen am lautesten. Er schmettert die Worte nur so heraus. Als das Lied zu Ende ist, japst er förmlich nach Luft. Dafür bekommt er einen Seitenhieb von seiner Schwester: „Schön ist was anderes, lieber Bruder. Sprüche klopfen kannste, aber singen musst du wirklich noch lernen.“
Lukas will gerade antworten, als Susi ihm zuvor kommt. „Das war richtig toll. Von allen! Jeder hat es so gut gemacht, wie er kann. Nur das zählt!“, lobt Susi. „Und sogar Finn hat mitgesungen. Ich bin stolz auf euch.“
„Wenn ich was verspreche, halte ich das. Wir werden wahrscheinlich nie berühmt mit unserem Gesang, aber wir hatten Spaß. Und nur das ist wichtig. Gemeinsam etwas machen und dabei Freude haben. Das ist mit nichts in der Welt zu bezahlen“, antwortet Finn und grinst dabei über das ganze Gesicht.

Rezept aus dem Buch


Koboldtaler
Zutaten für den Teig:
  100 g feine Haferflocken
  25 g Butter
  300 g Mehl
  2 Päckchen Vanillezucker
  180 g Butter
  140 g Zucker
  1 Ei

Zutaten für die Füllung:
  125 g gemahlene Mandeln
  1 Eigelb
  3 EL Speisestärke
  70 g Zucker
  150 g Butter
  ¼ Liter Milch
 Zubereitung:
Haferflocken in 25 g Butter anrösten und mit den übrigen Zutaten zu einer glatten Masse verrühren. Den Teig zwischen 2 Stücken Frischhaltefolie ausrollen und mit einem Glas Taler ausstechen. Auf einem mit Alufolie ausgelegten Backblech bei 200 Grad auf der mittleren Schiene etwa 10 Minuten backen, bis die Taler goldbraun sind. Abkühlen lassen.
Speisestärke und Eigelb in etwas Milch anrühren. Die restliche Milch mit Zucker aufkochen und die angerührte Speisestärke dazugeben, unter Rühren nochmals aufkochen lassen. Butter schaumig schlagen und die erkaltete Creme und die Mandeln unterrühren. Die Hälfte der Taler mit der Masse bestreichen und die übrigen Taler als Deckel mit einem Guss aus 200 g in heißem Wasser aufgelöstem Puderzucker verzieren. Nach Geschmack etwas Kakaopulver oder Zimt beimischen.

Beide Bücher gibt es im deutschen Buch - und Onlinehandel (Amazon, Thalia…) zu erwerben. Machen Sie Ihren Kindern ein besonderes Geschenk!

Wir wünschen eine frohe Vorweihnachtszeit!



©byChristine Erdic

Dienstag, 5. November 2019

Werde zum Helden deines eigenen Märchens

Wir alle kennen faszinierende Märchenbücher aus unserer Kindheit, doch einmal völlig in ein Märchen eintauchen ist ganz anders. In Hamburg ist das möglich! 



Werde zum Helden Deines eigenen Märchens und mache dich bereit für Deine Reise durch die MÄRCHENWELTEN! 

Wer kennt sie nicht? Die jahrhundertealten Märchen der Brüder Grimm. In den neuen und einzigartigen MÄRCHENWELTEN in der Hamburger HafenCity erwartet Dich auf 3000qm Fläche eine einzigartige Kombination aus spektakulären Kulissen und atemberaubenden Videoprojektionen. 


Begib Dich in das Märchen und erlebe, wie die Bewohner der Märchenwelt von einer grauen Hexe in Raben verzaubert werden. Durchschreite die ebenso verzauberte Bibliothek und lausche den Hinweisen der Bücher. Erlebe beeindruckende 360 Grad Projektionen im „Odeon“ und entdecke die Märchenwelt wie im Flug aus der Vogelperspektive. Für einen kurzen Moment erhaschst Du hier einen Blick auf einige der bekanntesten Grimm´schen Figuren.


Doch verweile nicht zu lang – der verzauberte Wald wartet auf Dich. In der Vollmondnacht teilt die verzauberte Prinzessin ihr geheimes Wissen mit Dir. Begib dich in das Innere der Bäume und lausche im Anschluss dem Lied der Nachtigall an der Schlossmauer.
Wirf einen Blick in den Wunschbrunnen und entdecke zu guter Letzt in der Schatzkammer, warum die Brüder Grimm bis heute ein wichtiger Teil unserer Kulturgeschichte sind. 
(Quellenangabe : https://maerchenwelten.net/



Es ist ein Event! 

Hinter einer Tür finden sich die Besucher in einem 360-Grad-Kino wieder, das zunächst an einen Brunnenschacht erinnert und das sie ins Märchenland führt - Szenen aus Hänsel und Gretel, Froschkönig und Rotkäppchen flimmern über die Leinwand, im Hintergrund lacht immer wieder die böse Hexe. In einem düsteren Märchenwald hören die Besucher etwas zu ihren jeweiligen, vorher ausgewählten Eigenschaften wie Stärke, Fleiß, Liebe, Treue, Mut und Weisheit, bevor sie für ein Weiterkommen bestimmte Aufgaben erfüllen müssen. Die böse Hexe ist besiegt, wenn man durch die richtige Pforte schreitet. 


(Quellenangabe : https://www.ndr.de/)



Buchtipp für Kinder

Nepomucks Märchen 



Kobold Nepomuck entführt euch in die bunte Welt der Märchen. Und hier ist allerlei los! Das ganze Zauberland steht Kopf, denn der vergessliche Zauberer Ugoblix hat sein Zauberbuch verlegt, Ginny findet sich an ihrem siebten Geburtstag plötzlich im Elfenland wieder, Nepomuck reist mit einem Flaschengeist durch die Lüfte und Jenny versucht das Märchenland zu retten, das die Hexe Babula in einem See aus flüssiger Schokolade ertränken will.
Zu jedem der 14 spannenden Märchen gibt es ein lustiges Ausmalbild - so können die kleinen Leser das Buch ganz individuell mitgestalten.
Neugierig geworden? Dann auf ins Märchenland!


Kobold Nepomuck begeistert Groß und Klein mit seinen Geschichten.
Bisher erschienen:
Nepomucks Abenteuer
Mit Nepomuck auf Weltreise
Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Kobolde
Zauberhafte Gerichte aus der Koboldküche

Lesevergnügen für jedes Alter!


Leseprobe aus dem Buch

Der vergessliche Zauberer

Vor langer Zeit lebte einmal ein Zauberer namens Ugoblix. Der war immer zu Scherzen aufgelegt, aber leider auch sehr vergesslich. Und so suchte jeder im Land nach seinem Zauberbuch, denn er hatte sein ganzes Reich verzaubert und konnte sich nicht mehr an den Gegenspruch erinnern.

„Wo hab ich es nur hingelegt?“ Nachdenklich rieb er sich die übergroße Nase und blickte stirnrunzelnd durch seine verbogene Brille, die nur noch ein Glas hatte, denn das andere war schon vor Jahren herausgefallen und unauffindbar.

Eines Tages kreuzte ein Kobold seinen Weg. „Was suchst du hier im Koboldwald?“, fragte er den Zauberer verwundert.
„Ach, mein Junge, das ist eine lange Geschichte“, seufzte Ugoblix. „Ich habe Zeit!“, entgegnete Nepomuck, der für sein Leben gern Geschichten hörte. Und so erfuhr er endlich, was geschehen war.

Der Zauberer nahm den neugierigen kleinen Kerl sogar mit in sein sonderbares Reich. Hier war alles anders: der Himmel war grün, der Rasen rot, und die Bäche sprudelten regenbogenfarben. Blaue Vögel flogen rückwärts und prallten dabei gegen gelbe Bäume, die sie mit dem Schwanz ja nicht sehen konnten. Traurig nahm Ugoblix einen von ihnen vom Boden auf. Das Tier zwickte ihn schmerzhaft in den Finger und schimpfte empört: „Schau, was du angerichtet hast!“ 
Der Zauberer ließ den Kopf hängen. Ein Eichhörnchen schlug ununterbrochen Purzelbäume und ein Mann, der ihnen entgegenkam, trug sein Pferd auf den Schultern.
 „Wann bringst du das wieder in Ordnung?“, fragte er. „Ich bin es leid, den Gaul umher zu schleppen!“
Nepomuck staunte. „Warte nur ab, bis wir im Schloss sind“, knurrte sein Begleiter.

Das Schloss war prächtig anzusehen, wenn es auch auf dem Kopf stand. Sie mussten eine Strickleiter hochklettern um ins Innere zu gelangen. Tisch und Stühle hafteten an der Decke, die einst der Boden war. 
„Darf ich dir ein Stück Kuchen anbieten?“, fragte der Zauberer. Dicke Krapfen und leckere Tortenstückchen kamen angeschwebt, doch immer, wenn der Koboldjunge nach ihnen greifen wollte, sausten sie davon. 
„Vielleicht einen Kakao?“ Eine bauchige Kanne aus rotem Porzellan mit weißen Herzen erschien und versuchte ihren Inhalt in einen bunten Becher zu gießen. Doch das war gar nicht so einfach, denn auch das Trinkgefäß schwebte lustig durch die Gegend und dachte gar nicht daran, an einer Stelle zu verharren. Und so ergoss sich der zum Glück inzwischen abgekühlte Kakao schließlich auf den erwartungsvoll nach oben schauenden Nepomuck. Der schleckte enttäuscht über seine Lippen.
„Komm erst mal mit in die Schlossküche“, sagte Ugoblix verdrossen.

Dort herrschte das reinste Chaos. Köche sprangen hin und her, um die Kuchen und Hähnchenkeulen einzufangen, die sich in den unter der Decke hängenden Regalen versteckten oder durch die riesige Halle flogen. Das Gemüse hüpfte ständig wieder aus dem Kochtopf, und der Salat sang aus Leibeskräften Kinderlieder. Die Kartoffeln riefen: „Ihr kriegt uns nicht, ihr kriegt uns nicht!“ Dabei kullerten sie lustig über den Boden. Und an beiden Seiten der Tischplatte hatten sich Porree-Stangen zu Toren formatiert. Langbeinige Karotten versuchten lautstark Cocktailtomaten und Radieschen hindurch zu kicken.
„Kannst du da nichts gegen machen?“, fragte Nepomuck und jagte einem fliegenden Keks hinterher. „Ätschibätsch“, kicherte das Gebäckstück schadenfroh, als sein Verfolger sich den Kopf an einem Stuhl stieß, und entwischte durch die offene Tür auf den Flur.
Der kleine Kobold rieb sich die schmerzende Stirn und schaute den Zauberer vorwurfsvoll an.
„Das ist ja furchtbar! Und ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, kopfüber von der Decke hinab zu baumeln!“ Dann fing er plötzlich an zu lachen und konnte sich gar nicht wieder beruhigen.
„Ich glaube, das ist mein lustigstes Abenteuer“, gluckste er und hielt sich den Bauch.
„Ich finde es nicht mehr komisch“, stöhnte der alte Magier. „Ich muss das Buch wiederfinden! Wenn ich nur wüsste, wo ich es gelassen habe. Seit Jahren sucht hier Mann und Maus danach.“
„Könnte es jemand gestohlen haben?“, erkundigte Nepomuck sich nachdenklich.
„Nein, ich verlege öfter was. Aber es hatte noch niemals so schlimme Folgen. Und ich kann mich nicht an den Zauberspruch erinnern, der alles rückgängig macht.“
„Wo hat es denn sonst immer gelegen?“

Der Zauberer sah ihn nachdenklich an. „Mal hier mal dort, es blieb nie gern an einem Platz und machte sich nach Lust und Laune selbstständig.“ ... 


Wie die Geschichte weitergeht und noch vieles mehr erfahrt ihr hier:

Dienstag, 10. September 2019

Aufregende Abenteuer in Karls Erlebnisdorf


Wenn die Herbstferien nahen, stellt sich so manch einem die Frage: Wie beschäftige ich meine Kinder?! Vor allem bei schlechtem Wetter sind die Kids oft kaum noch von PC und Smartphone weg zubekommen und entwickeln sich zu regelrechten Stubenhockern.
Karls Erlebnisdorf bei Rövershagen schafft da schnell Abhilfe und ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.


Wer immer dachte, dass eine Erdbeere nur ein banales Stück Obst ist, welches auf verschiedene Arten verspeist werden kann, der irrt gewaltig. Denn Familie Dahl aus Warnsdorf widmet sich der roten Frucht mittlerweile in dritter Generation und hat in Rövershagen bei Rostock mit Karls Erlebnis-Dorf eine Anlage gebaut, für deren Besuch mit Kindern ein Tag nicht ausreicht. Diese Anlage in der Nähe von Rostock ist wirklich der Hammer und bietet so allerlei Freizeitvergnügen für die ganze Familie.
Und egal wohin man guckt: die Erdbeere ist hier der Hauptdarsteller. Auch in Form des Erdbeer-Marmeladenglases für den Cappuccino und die Erdbeer-Duftkerze.


 Es gibt leckeren Kuchen, warme Waffeln, süße Pfannkuchen, frischgebackenes Brot und jedes nur erdenkliche Heiß- oder Kaltgetränk. Die Preise sind für die Größe der Portionen gerade noch OK und der Service ist immer freundlich und sehr auf Kinder eingestellt. Und für die hungrigen Mäuler reicht das Angebot von Schnitzel über Salate und deftige Hausmannskost bis zu saisonalen Angeboten.
Auch bei schlechtem Wetter bietet der Erlebnishof ein pralles Angebot.
Unterm Dach von Karls Erlebnis-Dorf können die Kinder im Tobeland und dem Kletterwald bis unter die Decke kraxeln. An vielen Stationen geht es aber auch sehr kreativ zu. Die Besucher können in der Seifen-Küche lernen, wie man die – natürlich – Erdbeerseife herstellt. Oder viele andere Sorten. Gut duften tut es ebenfalls in der Bonbon-Manufaktur, der Kaffee-Rösterei oder der Schoko-Mitmach-Manufaktur. Und in der Kreativ-Werkstatt können Kerzen gezogen und Porzellan bemalt werden.
Noch bis zum 31.10.2018 gibt es bei durchgängig -10 Grad wahnsinnig beeindruckende Figuren und Gebäude aus Eis zu bestaunen. Und keine Sorge, es gibt warme Kutten zum Ausleihen. 22 Künstler aus zehn Ländern haben in mühevoller Kleinarbeit und bewaffnet mit Motorsägen, Sägen und Feilen an 18 Stationen lebensgroße Figuren, detaillierte Schiffe und Räume eines Eishotels geschaffen. 


Erwachsene können sich an der Bar in Form eines kompletten Schiffes beim Jägermeister von innen aufwärmen. Highlight der Kinder ist natürlich die vierfach-Rutsche komplett aus Eis.
Karls Bauernmarkt bietet eine Fülle an frischen Produkten.


 Richtige Bauernhof-Stimmung kommt auf, weil es hier auch einige Tiere zu sehen gibt. Eine Ameisenstraße ist ebenso zu beobachten wie Meerschweinchen, Mäuse und Ratten, Ziegen, Schweine, Wellensittiche und Pferde.





Die Mäuse und Ratten teilen sich zwei kleine Zimmer, von denen eins komplett als Küche eingerichtet ist. Dort kann man die quirligen Nager in aller Ruhe beobachten.




 Und wer weiß, vielleicht taucht ja sogar noch ein kleiner Kobold auf, wie in unserem folgenden Buchtipp:

Neue Abenteuer mit Nepomuck und Finn


Kobold Nepomuck und Mäuserich Finn nehmen Dich auf spannende Abenteuer mit.
Sei gewiss, wo die zwei auftauchen, ist immer etwas los. Sie haben es nämlich faustdick hinter den Ohren und sind stets zu neuen Späßen aufgelegt. Freundschaft und gegenseitiges Vertrauen sind sehr wichtige Aspekte in dieser Geschichte. Denn, wer wünscht sich nicht einen Freund, auf den er sich voll und ganz verlassen kann?! Zusätzlich gibt es passende Ausmalbilder zum Text.
So kannst Du Deiner Kreativität freien Lauf lassen und das Buch nach Deinen Vorstellungen mitgestalten.
Natürlich warten am Ende auch noch ein paar tolle Überraschungen auf Dich!
Neugierig geworden?
Dann nichts wie los!
Produktinformation
Taschenbuch: 112 Seiten
ISBN-13: 978-3749454280

Leseprobe aus dem Buch:
Nepomuck
Hast du schon einmal einen Kobold gesehen? Nein?! Nun, Kobolde sind lustige kleine Gesellen, die gerne in Gruppen oder Familien zusammenwohnen. Wie die Wichtel, Zwerge, Elfen und Feen gehören sie zum „Kleinen Volk“. Den Menschen zeigen sie sich nur selten, obwohl so mancher Haushalt einen Hauskobold beherbergt, der dort für allerlei Schabernack und Aufregung sorgt. So verschwinden zum Beispiel öfter mal Gegenstände wie von Zauberhand und tauchen woanders wieder auf. Einzelne Socken verlassen einsam die Waschmaschine, wo man zuvor zusammengehörende Paare hinein gegeben hat. Kein Zweifel: Dies sind alles eindeutige Zeichen für die Anwesenheit eines Kobolds. Doch ist er mit seiner Gastfamilie zufrieden, so bringt er Glück und Reichtum ins Haus.
Nepomuck ist ein Wald- und Wiesenkobold und wohnt eigentlich in den dunklen Wäldern Norwegens. Momentan streift er allerdings gerne mal durch andere Länder. Der kleine Kerl hat vor Übermut blitzende dunkle Augen und kohlrabenschwarzes Haar. Er reicht dir nur bis zum Knie und ist doch flink wie ein Wiesel. Mit einem Beutel voller Erdbeerpasteten hat er sich auf den Weg gemacht und inzwischen Deutschland erreicht.
Hast du ihn vielleicht zufällig vorbeihuschen sehen? Bäcker Haferkorn vermisst nämlich seine frisch gebackenen Erdnusskekse, und er schwört, dass ein kleiner Kerl mit langer Nase und wuscheligen dunklen Haaren sich an dem Blech zu schaffen gemacht hat, als es zum Abkühlen auf der Fensterbank stand. Leider war der listige Dieb mit dem leckeren Backwerk schon verschwunden, bevor der wohlbeleibte Verfolger seine Spur aufnehmen konnte.
Während Bäcker Haferkorn schimpfend im Kreis herum hopst, hat der erschöpfte Nepomuck sich auf einem Baumstumpf niedergelassen und verspeist genüsslich ein wahres Prachtexemplar von Keks. Solche mit Erdnussbutter hat er besonders gerne. Mampfend denkt der Kobold an sein Heimatdorf in Norwegen, wo die Häuser wie liegende Ostereier aussehen und seine Mutter im Herbst wieder die köstlichen Blaubeerpasteten backen wird.
Bis dahin muss ich unbedingt wieder zurück sein, überlegt der kleine Kerl und krümelt dabei lustig vor sich hin.
Er sieht nicht die dunklen Wolken, die plötzlich aufziehen. Erst als ein wahrer Sturzbach vom Himmel kommt, erhebt sich der Koboldjunge und eilt auf eine nahegelegene Scheune zu, um dort Schutz zu suchen. Inzwischen ist er ziemlich durchnässt, doch hier ist es gemütlich warm. Zufrieden kuschelt er sich an einen duftenden Heuballen und öffnet seinen Stoffbeutel. Einige der Kekse sind natürlich ein wenig feucht geworden, doch das macht fast gar nichts. Sorgsam breitet er sie vor sich auf dem Boden aus, damit sie trocknen.
Im Moment kann er ohnehin nichts mehr essen, denn er hat schon leichte Bauchschmerzen.
Der letzte Keks war wohl doch zu viel, denkt er bedauernd und streicht seufzend über seinen überfüllten Magen. Die angenehme Wärme lässt ihn dennoch bald schläfrig werden, und er träumt von Keksen und Blaubeerpasteten.
Plötzlich lässt ihn ein Geräusch hochschrecken. Ein ganz leises Knispeln war es nur, doch Koboldohren hören gut. Er setzt sich blitzschnell auf und schaut geradewegs in die blinzelnden Augen eines Mäuserichs. Da macht sich dieser Lümmel doch tatsächlich an seinen Keksen zu schaffen!
„Entschuldigung, bei Erdnusskeksen kann ich ebenso wenig widerstehen wie bei Erdbeeren“, nuschelt das Nagetier mit vollgepfropften Backen und schaut den Kobold schuldbewusst an. Vor ihm liegt ein angenagtes Plätzchen.
„Gestatten, ich bin Finn.“ Es folgt eine drollige und formvollendete Verbeugung. Der gesellige Nepomuck überlegt nur ganz kurz, dann verbeugt er sich ebenfalls, und ein Grinsen überzieht sein lustiges Gesicht.
„Angenehm. Ich bin Nepomuck. Eigentlich habe ich das Gebäck ja auch nur gemopst. Beim Bäcker Haferkorn nämlich, der gleich um die Ecke wohnt. Es ist noch genug da, und ich gebe dir sehr gerne etwas ab. Zu zweit schmeckt es sicherlich auch viel besser.“
„Ich glaube, ich muss dir da etwas erklären“, erwidert Finn und räuspert sich verlegen. „Ich äh – ich habe Familie.“
„Das ist doch überhaupt kein Problem.“
„Das sagst du so", bemerkt Finn. „Mein Freund Felix wohnt mit seiner Familie auch hier. Soll ich sie mal rufen, damit du sie kennenlernst?“
„Oh ja“, antwortet Nepomuck und hopst dabei vor lauter Aufregung von einem Fuß auf den anderen.


Ein neuer Gast
„Leute, ihr könnt kommen!“, ruft Finn laut. „Die Luft ist rein! Ich möchte euch gerne jemanden vorstellen.“
Und schon sieht Nepomuck, wie aus unterschiedlichen Nischen und Ecken eine Schar von Mäusen auf Finn zugesaust kommt.
„Das sind meine Frau Susi und unsere Kinder Willi, Amanda, Luis und Fridolin. Und das ist mein allerbester Freund Felix mit seiner Frau Lilly und den Kindern Luise, Emma und Lukas.“
„Und ich bin Nepomuck. Schön, euch kennen zu lernen.“
Susi, Felix und Lilly erwidern den Gruß, doch die Mäusekinder stehen nur da und schauen den Fremden mit großen Augen an. Kein Mucks ist von ihnen zu hören.
„Keine Angst, ich tu euch nichts. Schaut mal! Möchtet ihr einen Keks?“ Er greift in seine Hosentasche, nimmt das Gebäck heraus, kniet sich hin und streckt es der Kinderschar mit einem breiten Grinsen entgegen, aber nichts geschieht.
„Nun traut euch schon“, ermutigt Susi die Kinder. „Ihr habt doch sonst immer Hunger. Und seit wann seid ihr so schüchtern?“, fragt sie lachend.
Und siehe da, diese Worte zeigen Wirkung. Ganz vorsichtig bewegt sich ein Mäusekind auf Nepomuck zu. Blitzschnell schnappt es nach dem Keks, huscht in Windeseile wieder weg und versteckt sich hinter einer Kiste.
Finn lacht lauthals los. „Jaja, da war der Hunger wohl doch größer als die Angst.“
Der Kobold schaut ihn verwundert an.
„Es ist so, Luis bekommt den Hals nie voll. Er hat immer Hunger. Er ist sogar so frech und mopst seinen Geschwistern das Essen weg, wenn die nicht aufpassen. Das sieht man ihm leider auch an.“
„Genau wie der Vater“, bringt Felix sich ein. „Ich sage nur ERDBEEREN, mein lieber Finn.“
Verschmitzt lächelt er seinen Freund an, kommentiert aber nicht.
Nepomuck schüttelt verwundert sein schwarzes Haupt. „Kann mich bitte mal jemand aufklären?“
„Na klar. In der Nähe der Scheune wachsen Erdbeeren. Sie sind nicht sehr groß, aber der Geschmack … der ist der absolute Hammer. Ich liebe sie. Ich liebe sie sooo sehr, dass ich mich meist überfuttere. Eigentlich immer, wenn mich niemand bremst. Leider habe ich Felix dadurch mal in große Gefahr gebracht, aber das erzähl ich dir irgendwann in aller Ruhe.“
Nepomuck läuft das Wasser im Mund zusammen.
„Die würde ich auch gerne probieren. Geht das?“
„Sicher. Wir müssen nur aufpassen. Da gibt es genug andere Tiere, die uns zum Fressen gerne haben. Es ist gefährlich. Aber jetzt wo du dabei bist …“
„Ich pass auf euch auf, Ehrenwort.“
„Das heißt, du bleibst noch etwas länger.“
„Sehr gerne.“
„Dann lass uns morgen zu den Erdbeeren gehen. Kinder, habt ihr gehört, wir haben einen Gast! Nepomuck bleibt noch etwas. Ist das nicht toll?!“
Ein Gebrabbel bricht los. Plötzlich steht ein Mäusekind vor Nepomuck. Etwas schüchtern und stotternd sagt es: „G ... G ... Gu … Guten Tag Herr Nepomuck. Ich bin Amanda und möchte Sie im Namen aller herzlich willkommen heißen. Entschuldigung, dass wir so unhöflich waren. Eigentlich sind wir nett und lieb.“
„Oh ja, wie lieb ihr alle seid! Einen Sack Flöhe hüten ist einfacher“, plaudert Lilly.
Verlegen schaut Amanda sie an.
Bei diesen Worten grinst Nepomuck.
„Aber bitte sagt doch du. Wir werden viel Spaß haben, da bin ich mir sicher.“
„Erzählst du uns Geschichten?“, fragt Emma auf einmal. Und noch bevor Nepomuck antwortet will Luise wissen: „Spielst du auch mit uns? Und …“
„Jetzt ist es aber genug, Kinder“, schimpft Finn. „Wir zeigen Nepomuck erst mal die Scheune. Einen Schlafplatz braucht er auch. Also husch, husch verschwindet. Äh, wie und wo schläft ein Kobold eigentlich?“


Wie es weitergeht erfährst du in dem Buch!

Besuche auch die Webseiten von Britta Kummer
und Christine Erdiç
und finde dort viele spannende Bücher!

©byChristine Erdic

Mittwoch, 17. Juli 2019

Willkommen im Urlaubsparadies Kalabrien - Gioia Tauro


Kalabrien ist die Region im äußersten Süden der italienischen Halbinsel, umgeben von kristallklarem Wasser des Tyrrhenischen und des Ionischen Meeres, nur durch die Straße von Messina von Sizilien getrennt.


Das mediterrane Klima, das türkisblaue Meer, die weißen Strände, die wilden und mysteriösen Berge, die intensiven Aromen und die authentische lokale Küche sowie die Spuren der Vergangenheit machen Kalabrien zu einem einzigartigen Ort, der allen Anforderungen gerecht wird.
Ein perfekter Ort für alle Naturliebhaber, Liebhaber von Düften und antiken Stätten und für diejenigen, die ein authentisches Ambiente, reich an Geschichte, Legenden und Kultur suchen.



Gioia Tauro ist eine gute Wahl für einen erholsamen Familienurlaub. Dieser 3 Kilometer lange Strand mit Duschen, tollen Bars und Restaurants ist ein komfortabler Ort, um den ganzen Tag zu entspannen.


Die kleine Stadt Gioia Tauro befindet sich fern ab vom Touristentrubel, aber wer es lebhafter mag, kann das weltbekannte Tropea in 40 Minuten erreichen.




Besonderer Tipp:
Vom Hafen aus geht ein Schiff zum Vulkan Stromboli..
Wer nicht nur Meer und Strand möchte, ist in 30 Minuten in tiefen Wäldern und herrlichen Bergen.

Tipp einer Insiderin: Hier können Sie sich einmieten!



Autorin Daggi Geiselmann lebt seit Jahren in Gioia Tauro:
"Manchmal frage ich mich, warum Band 1 "Einfach nur ICH...ich habe überlebt" bis jetzt am meisten gelesen wurde, von allen Büchern, die ich je geschrieben habe.
Kann es sein, dass jemand denkt, danach ist die Luft raus?
Da liegt ihr falsch, bei mir ist nie die Luft raus, auch heute noch nicht, wie ich feststelle. Bei mir ist immer was los, ich bin oft gegen "Gott und die Welt" kämpfe immer noch gegen Windmühlen, manchmal, aber für mich ist das besser als Duckmäuser zu sein oder aus Angst vor irgendetwas zu schweigen.
DER KAMPF GEHT WEITER!"

Einfach nur ICH...ich habe überlebt
http://goo.gl/0ZpWsy
Leseprobe aus dem Buch


Gioia Tauro – Marina
Ich war sofort begeistert von der kleinen Wohnung, die er gefunden hatte, vom Boiler, von drei Zimmern, von der kleinen Küche, dem kleinen Balkon, dem Vorgarten, den man mit einer Gartentür schließen konnte, sodass die kleine Maus nicht auf die Straße rennen konnte. Es war perfekt.
Nicht so modern wie in Deutschland, aber auch nicht wie im Zweiten Weltkrieg, denn so sah es in Molochio aus.
„Ich habe mein kleines Paradies gefunden”, dachte ich.
Dieser Eindruck verstärkte sich, als mein Mann mir das Meer zeigte. Es waren nur einige 100 Meter, keine fünf Minuten Fußweg zum Strand. An jenem Tag im August war das Wasser kristallklar, ruhig und einfach nur schön, ich zog sofort meine Sandalen aus und steckte die Füße hinein. Es war spät am Abend und es waren keine Badegäste mehr da. Am liebsten hätte ich mich sofort hineingeworfen. Das war unmöglich in den Kleidern, mein Mann wäre durch-gedreht. Aber er versprach mir, sobald wie möglich Badeklamotten zu kaufen, ich könnte dann mit der Kleinen ans Meer gehen, so oft ich wollte. Er selbst konnte nicht schwimmen und wollte nie baden gehen.
Die nächsten Tage waren wir mit dem Umzug beschäftigt, Michele musste gleich auf einem Schrottplatz anfangen, wo er mit Schneidbrenner das Gerümpel klein machte, das die Roma dort anschleppten.
Am darauf folgenden Sonntag hatte ich mir vom ersten Wochenlohn einen schicken, einteiligen Badeanzug gekauft und etwas Passendes für die Kleine. Dann ging es nachmittags ans Meer. Mein Mann begleitete uns, half beim Aufstellen des Sonnenschirmes und ermahnte mich noch tausend Mal, bloß gut aufzupassen und nicht zu tief reinzugehen, dann verschwand er wieder nach Hause.
Es war einfach nur schön, auch meine Tochter hatte sofort Riesenspass und entwickelte sich zur Wasserratte. Ich musste schon hart durchgreifen, damit sie nicht zu lange im Wasser blieb. Selbst blaue Lippen hinderten sie nicht daran, immer wieder quietschend „Mare, Mare” zu schreien und ans Wasser zu rennen.
Unser Leben schien endlich in geregelten Bahnen zu laufen und ich war glücklich. Seit langer Zeit wieder einmal richtig glücklich.


Weitere Bücher der Autorin:

Einfach nur ICH...und ich lebe immer noch - http://goo.gl/APdtDL

Einfach nur ICH...Jeanette ein außergewöhnlicher Junkie - http://goo.gl/1iamxJ

Plötzlich war alles anders. Wie ich lernte mit der Angst zu leben - https://goo.gl/WWDwvE

SAMMELBAND
https://amzn.to/2WOyozi



Mit ihrem Buchwerber bietet Daggi Geiselmann zudem Autoren die Möglichkeit, ihr eigenes Buch bewerben zu lassen.



©byChristine Erdic 

Sonntag, 23. Juni 2019

Paraguay für Abenteuerlustige

Kennen Sie Paraguay? Das vielseitige subtropische Land im Süden des amerikanischen Kontinents ist noch ein Geheimtipp, obwohl es schon lange auch ein attraktives Ziel für deutsche Auswanderer geworden ist. 



Wenn Sie nur Urlaub machen wollen, ist von Ende Oktober bis März die beste Reisezeit.  Die älteren Leute sprechen fast nur Guarani, ansonsten wird Spanisch gut verstanden.



Urlaub in einem Land ohne Meer, ohne Küsten, ohne Strände? Paraguay liegt im Zentrum Südamerikas und ist  neben Bolivien das einzige Land Lateinamerikas, dass keinen Zugang zum Meer besitzt, aber das braucht es auch nicht, denn dieses Land bezaubert auf seine ganz eigene Art und Weise mit einem riesigen Wasserfall mitten im Urwald, einem der längsten Flüsse der Erde oder Ruinenstädte, die als Weltkulturerbe zählen. 


Nicht umsonst ermittelten Meinungsumfragen bereits zweimal, dass die Paraguayer die glücklichsten Menschen der Welt sind.







Im Chaco  gibt es etliche Pumas, Jaguare und Ozelote zu bestaunen. Und auch die berühmten Iguazu-Wasserfälle kann man noch zu Paraguay zählen.
Paraguay ist noch ursprünglich und wenig erschlossen. Gerade das macht seinen Reiz aus.








Für Busfahrten sollte man auf jeden Fall viel Zeit und Geduld einplanen. Dafür sind die Busse billig, und spätestens nach der ersten Fahrt weiß man, weshalb sich die Busfahrer vor dem Losfahren immer bekreuzigen, schmunzel.  Unterkünfte findet man in allen Preissegmenten, vom Hotel oder Hostel bis hin zu Ferienhäusern, die man bei längeren Aufenthalten oft sehr günstig mieten kann. 


Die wichtigste und größte Stadt Paraguays ist die Hauptstadt Asunción.

Neugierig geworden?







Buchtipp:
Trag mich ins Leben


Abenteuer Paraguay
Alleingelassen und in die Enge getrieben, lässt die 57-jährige Katharina ihr altes Leben und ihr Heimatland hinter sich. Bereits mit dem Entschluss und den Planungen für den Neuanfang beginnt ihr Leben noch einmal turbulent zu werden. Trotz heftiger Zweifel begibt sie sich auf die Reise ans andere Ende der Welt. Ohne Sprachkenntnisse und auf sich alleine gestellt, überrollen Katharina die ersten bitteren Erfahrungen. Dann läuft ihr die Liebe über den Weg.
Ob, und was daraus wird, nun, lasst euch überraschen und genießt zugleich die Eindrücke eines wundervollen Landes, das so wenige kennen.

„Die wahre Geschichte einer deutschen Frau, die nach Paraguay auswandert in Romanform.“



Vorwort
Dies ist die Geschichte einer Auswanderung in ein fremdes Land.
Vieles entspricht den Tatsachen, wie Fehler, die aus Unwissenheit geschehen, doch es ist absichtlich in Romanform gehalten, auch der Phantasie wurde darin reichlich  Raum gelassen. Ich wollte ja keinen trockenen Reisebericht schreiben. Und gewiss keine Anleitung zum Auswandern.
Paraguay ist und bleibt auch heute noch ein Abenteuer. Und zu diesem Abenteuer lade ich den Leser ein.
Lernen Sie dieses wunderschöne Land und seine Menschen kennen und lieben.
So wie ich alles lieben gelernt habe.
Die andere Kultur, die andere Lebensweise, die uns zuerst so befremdlich erscheinen mag.
Doch wenn man es zulässt, kann man hier zu sich selber finden, sogar Glück finden. Vielleicht sogar ein Paar starke Arme, die einen sicher in dieses Glück tragen.
Vielleicht …




Katharina sah dem Kleinwagen mit dem Anhänger hinterher.
Er transportierte die erste Beiladung für sie zum Containerhafen.
In der Küche im Erdgeschoß war ein einziges Chaos an Kisten, Paketen. Der Rest ihrer Habe, der ihr mit dem zweiten Container folgen sollte. Nachdenklich und ein wenig beklommen sah sie sich um. Ihr Vermieter hatte versprochen gut auf die Kisten aufzupassen. Da er den kleinen Anbau an seinem alten Bauernhaus nicht wieder vermieten wollte, war das kein Problem. Katharina zog die Schultern hoch. Wer würde hier auch schon wohnen wollen?
Eine heruntergekommene Bruchbude.
Zu Anfang hatte die Spüle in der Küche, die auf zwei Regalen wackeligen Halt fand, nicht einmal einen Abfluss zum Kanal gehabt. Katharina hatte das Schmutzwasser mittels Trichter in einem großen Plastikbehälter auffangen müssen. Die Wände waren teilweise nicht verputzt, ein offensichtlich wahnwitziger Installateur hatte ein wahres Meisterwerk an verwinkelten und verknoteten Kabeln und Rohrleitungen auf der Wand hinterlassen. Selbst ihr Vermieter wusste nicht, wozu manche Kabel dienten. Einen Herd gab es nicht. Nur eine Kochplatte. Besucher ließ man hier gewiss nur mit Scham herein. Doch wenigstens konnte sie sich die Miete von ihrer kleinen Rente leisten. Das hatte den Ausschlag gegeben. Allerdings musste sie vieles ihrer Habe in der Scheune lagern, da es gar nicht in die kleine Wohnung passte. Und aus diesem kunterbunten Chaos hatte sie aussortieren müssen, was sie in ihre neue Heimat mitnehmen wollte.     Wie viel ließ sie hier zurück! Doch ihre wichtigen und liebsten Dinge, vor allem einen Großteil ihrer Bücher, hatte sie verpackt. Der Rest … Ballast, der sich im Laufe der Jahre angesammelt hatte. Sie nickte. Es war gut so. Weniger bedeutete mehr Freiheit.
Katharina hatte einen harten Schnitt gemacht. Der komplette Hausrat, Geschirr, Töpfe und Pfannen, alles blieb zurück. Nur ihre gute Küchenmaschine war eingepackt. Auch die Nähmaschinen gingen mit. Die Stoffe zum Nähen hatte sie, so wie ihre Bettwäsche, als Lückenfüller für die Bücherkisten benutzt. Auch alles was sie zur Schmuckherstellung brauchte war verpackt. Und natürlich die kompletten Farben und Pinsel zum Malen. Kurz, alles, mit dem sich eventuell ein zusätzliches Einkommen erwirtschaften ließ, ging mit. Der Rest konnte zurückbleiben.
Sie stieg die schmale Holztreppe nach oben. Wie immer knarrte und wackelte sie gefährlich.
Im sogenannten Wohnzimmer und Arbeitsraum stapelten sich noch mehr Kisten für den zweiten Container. Katharina betete, dass der Fußboden das Gewicht aushielt. In den Kisten waren ihre Sachbücher und Malutensilien. Die waren ganz schön schwer.
Auf dem jetzt so leeren Schreibtisch stand noch ihr Laptop, dort lagen ihre nötigen Papiere, das Flugticket. Ein One-Way-Ticket.
Zwei Koffer und ihr alter Rucksack standen auch schon bereit.
Morgen würde ihr alter Vermieter sie zum Bahnhof bringen. Von dort aus ging es nach Frankfurt zum Flughafen.
Und von da …. in ein neues Leben, nach Paraguay.
Sie ließ sich erschöpft auf den Stuhl am Schreibtisch sacken und schaltete ihren Laptop ein. Gegen den Gefühlswirrwarr in ihrem Kopf half gerade nur Musik.
Und davon hatte sie sich wirklich genug abgespeichert. Auch einen großen Teil ihrer Lieblingsfilme hatte sie auf der externen Festplatte gesammelt. Hauptsächlich Dokus, für ihre Recherchen, aber auch etliche historische Filme, die sie gerne hatte.
Eigentlich sollte sie schlafen, doch sie fand noch keine Ruhe. Diese ganze Lauferei auf die Ämter, Korrespondenz mit ihrer Rentenkasse, so viel war zu erledigen gewesen.
Und jetzt saß sie hier, lauschte ihrer Lieblingsmusik und nahm innerlich endgültig Abschied.
Katharina kannte dieses Gefühl nur zu gut. Diese plötzliche Unsicherheit, Angst vor dem endgültigen Schritt. Doch schwer fiel es ihr eigentlich nicht.
Vor neun Monaten hatte sie Paraguay zum ersten Mal für ein halbes Jahr besucht. Nur mal anschauen, hatte sie gedacht. Freunde von ihr lebten dort, hatten ein Ferienhäuschen für sie besorgt und sie dann am Flughafen Asuncion abgeholt. Der überraschende Verkauf einiger Ölbilder hatte es ermöglicht ein Ticket zu kaufen. Sie kannte ja bereits Südafrika, das Klima dort war Paraguay ähnlich und tat ihr gesundheitlich gut, das wusste sie.
Durch Rheuma und Arthritis war sie vorzeitig berentet. Der Herbst und Winter in der kalten Eifel waren schon lange der blanke Horror, Schmerzen ohne Ende. Und Cortison wie Bonbons zu konsumieren war gewiss auch nicht gerade gesund.

Sie hatte ihre ersten Schritte auf dem Boden von Paraguay nicht vergessen.
Dieses überwältigende Gefühl … ΄ich bin heimgekommen, endlich.΄
Mit weichen Knien und leuchtenden Augen hatte sie staunend um sich gesehen. Da war irgendetwas Besonderes an diesem Land, es ließ sich nicht greifen, nur fühlen ließ es sich. Und es fühlte sich wundervoll an.
Katharina hatte rasch begriffen, dass sie hier sehr wohl gut von ihrer Rente leben konnte, sogar sparen war möglich. Da war der Schritt von ΄ich könnte ja vielleicht΄ zu einem entschlossenen ΄ich werde΄ nicht schwer gefallen.
Noch bevor das halbe Jahr abgelaufen war, hatte sie nicht nur bereits einen sehr guten Einwanderungshelfer, der große Antrag für die ΄cedula΄, den hiesigen Ausweis, war bereits in Bearbeitung. Selbst ein Haus zum Mieten war gefunden.
Danach waren ihr knapp drei Monate geblieben, alles in Deutschland zu regeln und zu packen.
Die ersten beiden Wochen war Katharina wie gelähmt gewesen, hatte sich nur hilflos in ihrer kleinen Wohnung umgesehen und konnte einfach nichts tun. Zweifel und Angst hatten sie total überrollt.
Dann noch ihre Freunde, die sie für völlig verrückt erklärt hatten. Mit bereits 57 Jahren auswandern, dazu noch alleine, in ein Land, von dem die andren so gut wie nichts wussten. Einige wenige hatten sie allerdings bestärkt. Selbst ihre älteste Schwester. Das war schön gewesen.
Sie hatten sich herzlich verabschiedet.
Zärtlich strich sie über das Ticket.
»Paraguay«, flüsterte sie.
Und dann lachte sie plötzlich befreit auf. Was hatte sie schon groß zu verlieren? Endlich raus aus dieser alten Bruchbude, kopfüber ins Abenteuer und in diesem wunderschönen Land in Frieden das tun, was sie schon immer geliebt und gewollt hatte. Malen und schreiben.
Entschlossen fuhr sie ihren Laptop herunter und ging eine noch engere und steilere Treppe hinauf in das Dachkämmerchen, in dem man kaum aufrecht stehen konnte.
Katharina kuschelte sich unter die Decke und schlief mit einem Lächeln ein.



Stunden später saß sie im Flugzeug und trommelte mit den Fingern auf die Armlehnen von ihrem Sitzplatz.
Dann dröhnten die Motoren, ein Vibrieren lief durch das Flugzeug und kurz darauf warf sie einen Blick nach unten. Da verschwand Frankfurt unter ihr.
Entspannt lehnte sie sich zurück, ein dickes Buch auf dem Schoß.
Ihr Leben war bisher ein ziemliches Auf und Ab gewesen. Mit einem Lächeln wurde ihr bewusst, dass sie mehr zurück ließ als überflüssige weltliche Habe. Da waren auch die unerfüllten Träume, zerbrochene Hoffnungen.
Katharinas Nachbarin war offensichtlich reichlich gesprächsbedürftig.
»Sie sehen so zufrieden aus. Wohin fliegen sie denn in Urlaub? Brasilien?«
Katharina schüttelte den Kopf.
»Nein, es geht nach Paraguay.«
»Paraguay? Wo ist das denn? Gibt es dort auch schöne Strände?«
Katharina musste ein Kichern unterdrücken. Noch so jemand, für den Landkarten wohl ein Fremdwort waren.
»Paraguay liegt nicht am Meer sondern im Inland. Und ich mache keinen Urlaub dort, ich wandere aus, für immer.«
Die Frau starrte sie durch ihre dicke Brille an.
»Auswandern?«, echote sie entsetzt. »Dann sitzt ihre Familie sicher weiter vorne. Schade, dass sie keine Plätze nebeneinander bekommen haben.«
»Meine Familie?«, antwortete Katharina mit einem verschmitzten Lächeln. »Aber nicht doch. Ich bin alleine.«
Der Frau neben ihr stand der Mund offen. Katharina befürchtete schon, sie müsste die Sauerstoff-Zufuhr von oben für die Frau herunterholen. Doch die presste erst einmal ihre dicklichen Hände auf ihren wogenden Busen und musterte Katharina interessiert.
»Das nenne ich aber Courage«, meinte sie anerkennend und zwinkerte ihr zu.
Katharina zwinkerte zurück. Die Lady hatte zwar keine Kenntnisse betreffend Erdkunde, aber offensichtlich Humor.



San Bernardino :
Sie machten auch einen Ausflug nach San Bernardino. Früher war das einmal eine große  Touristenhochburg gewesen. Dazu hatten viele reiche Paraguayer ebenfalls ihre Ferienhäuser dort. Doch der See war gekippt. Baden war verboten und eklige, grüne, schleimige Algen schwappten ans Ufer. Schon seit Jahren wurde versucht den See zu sanieren, doch ohne Erfolg. Und so verkamen viele der schönen alten Häuser. Sie standen zwar zum Verkauf, doch niemand wollte sie haben. Die Fassaden mit ihren Säulen und Terrassen erinnerten Katharina direkt ein bisschen an „Vom Winde verweht“.
Sie sah sich neugierig um, kam dabei öfter ins Stolpern, und einmal flog sie der Länge nach hin.
»Kannst du nicht mal alleine laufen?«, meinte Marion in ihrem gewohnten bissigen Tonfall.
Katharina gab keine Antwort.
Sie trug zwar feste Schuhe, doch hatte sie mal wieder über dem Herumschauen den Zustand der Bürgersteige vergessen. Das würde noch ein Weilchen dauern, bis sie sich daran gewöhnt hatte.
Kurze gepflegte Stückchen wechselten sich mit lediglich Sand und Erde ab, dann fehlten Pflastersteine und man trat in ein Loch, oder der Besitzer des Hauses hatte ein niedriges kleines Mäuerchen gesetzt, dazu noch unerwartete Stufen. So wurde der Spaziergang zum Hindernislauf. Und wenn man eben in die Gegend schaute und nicht auf den Gehweg, tja, dann gab es schnell aufgeschürfte Knie und Hände.
Katharina nahm solche Missgeschicke mit Humor. Für Marions stichelnde Bemerkungen brachte sie allerdings mittlerweile keinen Humor mehr auf.
„Nein, das ist auch kein Sperrmüll!“
Katharina war immer wieder  fasziniert von den Supermärkten. Was es da alles gab! Das Gemüse lag in großen Schütten aufgetürmt. Man packte es sich selber in Plastiktüten und stellte sich dann damit bei der Waage an. Die Fleischtheken waren groß, und am meisten wurden Rinderrippen verkauft. Für die Asados.
»Verkaufen die nach Kilos oder nach laufendem Meter?«, hatte Katharina staunend gefragt und Hilde hatte schallend gelacht.
»Das nun nicht gerade, aber die Paraguayer essen sehr viel Fleisch. Am Wochenende wird gegrillt. Immer. Und dazu Musik. Je lauter desto schön.«
Katharina hatte das auch schon mitbekommen. Am Wochenende dröhnte ihr Viertel, und aus jeder Richtung kam andere Musik. Und eine Ausdauer hatten die dabei. Sie hatte deshalb bereits etliche schlaflose Nächte hinter sich.
Hilde hatte noch öfter die Gelegenheit über Katharina schallend zu lachen.
Auf dem Weg zum Supermarkt waren sie an einem Haus vorbei gekommen, vor dem alte Sofas und Sessel aufgetürmt waren.
»Ach«, erkundigte sich Katharina unschuldig. »Gibt es bei euch auch Sperrmüll?«
Hilde hatte fast einen Schluckauf vor lauter Lachen bekommen.
»Das ist kein Sperrmüll«, kicherte sie, als sie wieder zu Atem kam. »Das ist eine Polsterei. Die beziehen und reparieren alte Sofas und Sessel.«
Katharina prustete nun auch los.
Seither war »nein, das ist auch kein Sperrmüll«, ein stehender Spruch zwischen den beiden geworden.


Ein ganz besonderes Highlight war für Katharina der Ausflug mit Hilde und deren Mann zum Kloster Marianela in Atyrá. Es war eine große Anlage, die immer noch betrieben wurde. Dort bestaunte sie die farbenfrohen Wandmalereien von Saturnino Sotelo. Sie waren so völlig anders als die europäischen Wandgemälde in Kirchen oder Klöstern. Er hatte Eingeborene bei allen Bildern mit eingebracht, in der traditionellen Kleidung von damals natürlich, und so gab es hin und wieder sogar einen unbekleideten Hintern zu sehen. Katharina kicherte. Sie erinnerte sich, wie in Rom die erbosten Kirchenfürsten das wundervolle Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle von Michelangelo abgelehnt hatten. Zuviel nackte Körper! Es wurden extra Maler angestellt, die die anstößigen Stellen mit Tüchern bedecken mussten. ꞌHosenmalerꞌ nannte die Bevölkerung Roms diese ꞌKünstlerꞌ hämisch hinter vorgehaltener Hand. Und dann die ganzen verschiedenen Mosaike! Katharina war hin und weg. Kein Gang war gleich, alle Mosaike waren unterschiedlich, mal aus großen Platten oder mittelgroßen und ganz kleinen Fliesen gestaltet.
Es gab auch einen Klosterladen, für Andenken, auch Marmelade und Honig wurde verkauft. Katharina unterhielt sich mit einer der Nonnen über die wunderschönen kleinen Fliesen. Die hatten es ihr besonders angetan.
Mit einem verschmitzten Lächeln erzählte ihr die Nonne, dass die Padres bei ihrem jährlichen Besuch in Rom, diese heimlich in der Kleidung oder im Koffer einschmuggelten.
Katharina musste herzhaft darüber lachen. Und natürlich nahm sie einen Bildband über den Maler mit. Das stand ganz außer Frage. Diese Gemälde wollte sie sich gerne noch öfter ansehen.





Produktinformation
Taschenbuch: 207 Seiten
ISBN-13: 978-1072948360
Auch im Kindle-Format erhältlich!

Einige Ausflugstipps der Autorin:


Kloster Marianela und Casa del Monte  in der Lederstadt Atyra
Salto cristal, Vapor cue, Eisenbahnmuseum in Sapucai. Ita kua, Lagune in Itacurubi. Deutscher Wochenmarkt in San Bernadino (samstags). In Altos über den Töpfermarkt
Caacupé die Pilgerstadt mit der großen Kathedrale
Aregua, die Töpferstadt
Tobati, der Hügel mit den Indianerköpfen und der andere Hügel mit den besonderen Gesteinsformationen
Essen im Chez Lea, einem Restaurant mit Bar in Schweizer Hand
Reiten auf der Estancia Aventura
Rundfahrt in der Hauptstadt Asuncion
Und noch ein Tipp für besonders Abenteuerlustige: Eine Dschungeltour buchen!



Die Autorin
Gabriele Matthey, geboren 1957 in Unna, schrieb ihre ersten Gedichte und Kurzgeschichten bereits unter der Schulbank. Auch während ihres Berufswegs als Bank- und Bürokauffrau blieben das Schreiben, als auch die Malerei ihre großen Leidenschaften.
Während zweier längerer Aufenthalte in Südafrika reifte der Entschluss, sich ganz dem Schreiben und Malen zu widmen.
Stets abenteuerlich veranlagt und bereit für Neues, verlegte sie im Jahr 2016 ihren Wohnsitz dauerhaft nach Paraguay. Dort beendete sie ihren ersten Kriminal-Roman.
Bisher bei Amazon erschienen:
Endlich ungeschminkt  -  Gedichte und Bilder
Die Cornwall-Serie :
Nochmal kriegst du mich nicht   -  Kriminal-Roman
Blutige Erinnerungen                -   Mystery Thriller
Flammenfinger                        -   Mystery Thriller
You won’t get me twice            -   Thriller englische Ausgabe von Teil 1



©byChristine Erdic