Dienstag, 28. Juni 2016

Urlaub mal anders, Paradies für Sonnenanbeter an der Ägäis



                 

               Çeşme, wo die Vergangenheit auf die Gegenwart trifft

Nur 90 Kilometer von der türkischen Hafenstadt Izmir entfernt liegt der Urlaubsort Çeşme auf einer Halbinsel, die vom klaren Wasser der Ägäis umgeben ist. Ein erfrischender Wind weht hier selbst an den heißesten Tagen. Zu der 20 km entfernten griechischen Insel Chios gibt es eine tägliche Fährverbindung.
Im Jahr 1422 fiel Çeşme an das Osmanische Reich. Doch auch Römer, Byzantiner und Genuesen haben hier im Laufe der Jahre ihre Spuren hinterlassen.



                    Festungsanlage, Karawanserei und Eselsinsel

Çeşme wird auch die Karibik der Türkei genannt, nicht zuletzt wegen der kilometerlangen weißen Sandstrände in der Umgebung. Schon vor 3000 Jahren war es wegen seiner sauerstoffreichen Luft und der schwefelhaltigen Thermalquellen ein beliebter Kurort. Der kleine Urlaubsort hat sich einen Hauch von Exklusivität bewahren können und ist weitgehend vom Massentourismus verschont geblieben. Heutzutage verbringen hier meist gut betuchte Einheimische aus Istanbul, Ankara und Izmir ihren Urlaub, viele in ihren eigenen Ferienhäusern, die die Küste säumen.


                     


                                       Strand in Ilica

Çeşme bedeutet „Brunnen“, die antiken Brunnen sind Wahrzeichen der Stadt. Von der alten genuesischen Burg hat man einen wunderschönen Blick auf Stadt und Bucht, und im Museum kann man osmanisches Kriegsgerät und archäologische Funde besichtigen. Die ehemalige Karawanserei aus dem 16. Jahrhundert ist heute ein besonders schönes Hotel mit im osmanischen Stil eingerichteten Räumen und Suiten. Richtig orientalisch sind auch die Wasserpfeifen, die nebst Eis und Erfrischungsgetränken in den kleinen Restaurants am Hafen angeboten werden.


Blick von der Burg

Vor allem abends pulsiert das Leben in der historischen 
Altstadt und in der Marina mit ihren gediegenen kleinen Geschäften und Restaurants, in der Jachten aus aller Welt anlegen. 


Marina

Ein besonderes Erlebnis ist ein Schiffsausflug zu der Eselsinsel. Auf der von Menschen unbewohnten Insel leben hunderte von Eseln und begrüßen die Gäste gleich bei der Ankunft. Auf den Schiffen, die je nach Programm noch andere Ziele anfahren, ist für fröhliche Unterhaltung mit Musik, Tanz und Essen gesorgt.


       


Surfparadies Alaçati

6 km östlich von Çeşme liegt Alaçatı. Die Altstadt sorgt mit ihren Kopfsteinpflastern, Lichterketten, Souvenir- und Modeshops, gemütlichen Boutique-Hotels, Windmühlen und ihrer griechisch-türkischen Architektur für eine einmalige Atmosphäre. Zahlreiche Restaurants, Bars und Cafés laden zum Verweilen ein. Alaçati ist zum beliebten Treffpunkt für die türkische High Society, Künstler und Windsurfer aus aller Welt geworden. Die beständigen Winde und das ruhige Meer in der Alaçati-Bucht bieten beste Voraussetzungen zum Windsurfen. Hier kommen sowohl Anfänger wie auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten, und es gibt einige bekannte Surfschulen.

Jeden Samstag findet in Alaçati ein großer Kleider-, Blumen- Obst- und Gemüsebasar statt, auf dem auch allerlei Kunsthandwerk angeboten wird.









Sandstrände, heiße Quellen und Meerjungfrauen

Der Badeort Ilica ist 4 km von Çeşme entfernt und besitzt einen 2 Kilometer langen, feinen, weißen, flach abfallenden Sandstrand mit zahlreichen Thermalquellen, die direkt aus dem Meeresboden sprudeln, Das bis zu 55° warme Wasser hilft bei Rheuma, Nieren- und Blaseninfektionen, Unterleibserkrankungen, Verdauungsproblemen und metabolischen Störungen. In Ilıca und dem benachbarten Şifne werden die heißen Thermalquellen auch für Kurbäder genutzt. In den meisten Hotels wird Thermalwasser inzwischen für verschiedene Wellness- und Spa- Anwendungen benutzt. 

                


Das Meereswasser ist glasklar und türkisfarben, man kann bis zum Grund sehen. Hier tummeln sich bei ruhigerem Meeresspiegel zahlreiche winzige Fische, und manchmal meint man Gesichter und Körper im Glitzern kleiner Wellen zu erblicken. Trugbilder, das sich schnell verflüchtigten … oder etwa doch geheimnisvolle Meereswesen aus dem Reiche Poseidons?


In der Marina von Çeşme schwebt eine Nixe diffus über dem Wasser. Das steinerne Denkmal sitzt allerdings etwas weiter nördlich im Fischerort Foça auf einem Felsen. Hier soll sie einst mit ihrem schönen Gesang die Fischer betört haben.







Sehr beliebt sind auch die Sandstrände von Altinkum
(Goldstrand) und Pirlanta (Diamant), die ebenfalls nur wenige Kilometer von Çeşme entfernt und bequem mit dem Dolmusch, einem Sammelbus, zu erreichen sind.


Der Ruf der Meerjungfrauen
Schau mal Großmutter, was ich gefunden habe!“
Aufgeregt lief ich zu ihr durch den warmen Sand. Seit gut einer Woche machten wir Urlaub an der See, meine Eltern, Großmutter, die Zwillinge und ich. Großmutter hatte es sich auf einem Klappstuhl bequem gemacht und trug einen überdimensional großen Strohhut. Wegen der Sonne, sagte sie. Jedenfalls konnte ich sie so nicht verwechseln. Jetzt betrachtete sie aufmerksam den seltsam geformten hellen Stein mit dem Loch in der Mitte.

„Das ist ein Hühnergott“, sagte sie. „Siehst du das Loch in der Mitte? Es heißt, wenn man bei Sonnenaufgang oder bei Sonnenuntergang den Stein vor sein Auge hält und durch das Loch aufs Meer hinaus schaut, dann sieht man die Meerjungfrauen tanzen.“

„Warum heißt der Stein denn Hühnergott?“, wollte ich wissen.

„Nun, früher glaubten die Menschen, dass die Hühner mehr Eier legen würden, wenn man ihnen solch einen Lochstein ins Nest legt. Auch heute noch glauben viele daran, dass dieser Stein Heilkräfte hat und manche tragen ihn als Glücksbringer an einem Lederband um den Hals. Wenn er klein genug dazu ist.“

Lächelnd schaute sie auf den recht großen Stein in meiner Hand. Nein, um den Hals wollte ich den nicht binden.

„Erzählst du mir von den Meerjungfrauen?“, bat ich Großmutter.

Sie hatte mir schon viele Geschichten über die Naturwesen erzählt, über Kobolde und Elfen, sogar über Feen, aber noch nie etwas über Meerjungfrauen. Großmutter schaute zu den Zwillingen, die bauten friedlich an einer Sandburg. Nicht immer vertrugen Max und Lily sich gut, oftmals gab es auch Streit und Geschrei. Erwartungsvoll ließ ich mich im Sand zu Omas Füßen nieder und betrachtete nachdenklich den Hühnergott.

„Nun, die Meerjungfrauen leben tief unten im Meer, sie kommen nur selten, meist in Vollmondnächten aus den Tiefen hervor. Auch die Nixen zählen zu den Meerjungfrauen. Manche von ihnen sind auch in tieferen Seen oder Flüssen zu Hause. Nixen lieben es, bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang auf einem Felsen im Wasser zu sitzen, ihr Haar zu kämmen und dabei zu singen. Sie haben wunderschöne Stimmen, ihr Gesang verzaubert und hat schon so manchen Fischer in seinen Bann gezogen. Viele konnten nicht widerstehen und folgten dem Gesang, immer weiter hinaus in die tiefen Gewässer. Man hat sie nie wieder gesehen. Manchmal fand man ein leeres Boot, manchmal nicht einmal das. Man sagt, wer einmal dem Ruf der Meerjungfrauen gefolgt ist, den gibt das Meer nie wieder her. Er muss ihnen in ihr Reich folgen, dort unten im tiefen dunklen Wasser, wo kein Mensch überleben kann.“

Mir lief ein Schauder über den Rücken. Diese Geschichte war anders als Großmutters sonstige Erzählungen, sie war unheimlich.

„Die Meerjungfrauen sind böse. Warum tun sie so etwas?“, fragte ich.

„Nein, Axana, sie sind nicht böse. Sie sind nur verspielt und leichtsinnig, wie fast alle Naturgeister. Sie können gar nicht verstehen, was sie da eigentlich tun, denn sie haben eine ganz andere Sichtweise als wir.“

Ich dachte an die lustigen Kobolde, die auch manchmal etwas Unüberlegtes taten und damit ein Chaos anrichteten. Auch sie wollten niemandem schaden, wenn sie ihren Schabernack trieben. Sicher, es war ärgerlich, wenn sie plötzlich einen Socken oder einen Schlüssel verschwinden und woanders wieder auftauchen ließen. Aber ein Zusammentreffen mit den Meerjungfrauen oder Nixen schien mir weitaus gefährlicher zu sein.

„Tun die Nixen auch irgend etwas Gutes, Großmutter?“, forschte ich nach.

„Aber sicher tun sie das. Sie sind die Hüterinnen der Unterwasserwelten. Ihnen untersteht das Reich der Fische und Meerestiere ebenso wie das der Wasserpflanzen. Sie sorgen dafür, dass alles seine Ordnung hat. Und da ist noch etwas …“ Sie zwinkerte mir lustig zu.

„Was denn Großmutter?“

Ich hatte mit glühenden Wangen zugehört. Großmutter konnte so spannende Geschichten erzählen.

„Nun, wenn du solch einen Lochstein gefunden hast, dann kannst du dir etwas wünschen und den Stein weit ins Meer hineinwerfen. Man sagt, dass die Meerjungfrauen einen Wunsch, der wirklich von Herzen kommt, erfüllen.“



Großmutter erhob sich stöhnend von ihrem Klappstuhl.

„Ich habe mich wieder steif gesessen“, stellte sie fest. „Ach, die Knochen im Alter …“ Aber sie hatte dabei ein Lächeln im Gesicht. Langsam ging sie barfuß durch den Sand, um sich die Burg der Zwillinge anzusehen. Soeben steckte Lily eine kleine Fahne auf das Kunstwerk.

„Die Fahne wollte ich draufstecken!“, schrie Max wütend und gab Lily einen tüchtigen Schubs.

Mit verdutztem Gesicht landete meine Schwester auf dem Hintern und möllerte die schöne Burg platt.

„Schau was du getan hast!“, schrie sie zornig.

„Wieso ich? Du sitzt doch drauf!“, heulte Max.

Oma musste den Streit schlichten und ich seufzte leise. Wenigstens hatten die Zwillinge mit dem Abriss der Burg gewartet bis die Geschichte zu Ende war. Auch das war schon viel wert.

Heute Nacht war Vollmond. Ich würde bei Sonnenuntergang zum Meer gehen und durch das Loch im Hühnergott weit auf das Meer hinaus schauen. Vielleicht würde ich die Meerjungfrauen wirklich tanzen sehen. Vielleicht würde ich auch einer Nixe dabei zusehen, wie sie auf einem Felsen saß und ihr langes Haar kämmte. Aber ich würde ihrem Gesang nicht folgen, egal wie bezaubernd er auch klang. Ich würde mir lieber etwas ganz Besonderes wünschen und meinen Stein soweit ich konnte ins Meer hinein werfen. Ja, das würde ich tun und vielleicht würden mir die Meerjungfrauen meinen Wunsch ja wirklich erfüllen.

Text, Geschichte und Fotos ©byChristine Erdic

Wenn Ihnen die kleine Leseprobe gefallen hat, finden Sie hier mehr:



Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Kobolde



Dieses Buch lädt den Leser mit seinen märchenhaften und lehrreichen Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Feen zu einer Reise in die bunte Welt der Fantasie ein. Mit seinen lustigen Ausmalbildern ist es für Kinder ebenso geeignet wie für all jene, die im Herzen jung geblieben sind.

Begleiten Sie den kleinen Kobold Nepomuck auf seiner Suche nach einem Geschenk für seine Schwester Nelly, entdecken Sie das Versteck der Kobolde im Wald, und nehmen Sie an dem fröhlichen Mitsommernachtsfest teil. Was macht ein Kobold, wenn er im Wald auf Zwerge trifft, und wie pflegt man einen kranken Kobold gesund?
Laura und Nick begegnen einer Hexe, die so gar nicht in das böse Schema passt, und im Garten von Axana bekommen Sie einen Einblick in das Reich der Blumenelfen. Die Fee Lavarisa erlebt so einiges, bevor sie sich ihre Flügel verdienen kann.
Sind Meerjungfrauen wirklich böse, und was hat es mit den Wichteln eigentlich auf sich? In der Geschichte ,Die Regenbogenbrücke’ übermittelt das Einhorn Taskia den Menschen eine wichtige Botschaft
.

Taschenbuch mit lustigen Ausmalbildern für nur 6,99€

E- book

Das Buch ist im Buch- und Onlinehandel erhältlich.
Weitere Infos unter




Donnerstag, 23. Juni 2016

Costa Blanca, die weiße Küste



                            Costa Blanca, die weiße Küste


  
 Denia


300 Sonnentage pro Jahr und 218 Küstenkilometer mit ruhigen Gewässern und feinem weißem Sand, das bietet Ihnen die Costa Blanca, die weiße Küste, im Osten Spaniens ebenso wie eine traumhafte Landschaft mit Obstbäumen und Palmenhainen sowie Berge, die sich bis zum Meer erstrecken.Für Autorin Dorothée Sargon ist die Costa Blanca mehr als nur ein Urlaubsziel geworden!


Spanien


Mignon

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,

ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?
Kennst du es wohl?
Dahin, dahin möcht ich mit dir, o mein Geliebter ziehn!
(Mignon ist eine Figur aus Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre von 1795/1796)

Die Iberische Halbinsel liegt im Süden Europas. 4/5 der Fläche gehört zu Spanien. Der Rest zu Portugal im Westen, Andorra im Norden und Gibraltar im Süden. Ebenso zum Staatsgebiet Spaniens die Balearen mit den Inseln Menorca, Mallorca, Ibiza und Formentara sowie die Kanarischen Inseln vor der Westküste Afrikas, Gran Canaria, Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, La Palma, La Gomera, und El Hierro. Nicht zu vergessen die Enklaven in Nordafrika (Überreste des spanischen Kolonialreiches) Ladu, Melilla, Euta und Chafarinas. Hauptstadt ist Madrid.
Spanien ist ein gebirgiges Land und liegt im Durchschnitt 600 m ü. d. M. Einige Gipfel sind ca. 3.000 m hoch, der höchste Berg auf dem Festland ist der Mulhacen mit 3.481 m. Teneriffa hat die höchste Erhebung mit dem Pico del Teide (3.718 m). Die Zugspitze in den Alpen zum Vergleich ist 2962 m hoch. Die Mittelmeerküste ist endlos lang und reicht von der französischen Küste im Norden bis zum Felsen von Gibraltar. Gut ausgebaute Autobahnen und Küstenstraßen führen am Mittelmeer entlang von Norden nach Süden. Spanien ist getrennt von Afrika durch die Straße von Gibraltar, die Mittelmeer und Atlantik verbindet. Das Klima an der Mittelmeerküste ist mild. Bevölkerungsdichte pro qkm ca. 90 und fast 150.000 qkm größer als Deutschland, das eine Bevölkerungsdichte von ca. 230 pro qkm hat.
Amtssprache ist Spanisch (Kastilianisch). Regional wird auch Katalanisch, Valenciano und Baskisch gesprochen.
Circa 94% der Einwohner sind katholisch. Es gibt auch moslemische, protestantische und jüdische Minderheiten. Seit dem 01.01.2002 gilt der Euro auch in Spanien und nach Frankreich ist Spanien das zweitgrößte Land in der EU.
Seit Jahren ist Spanien ein beliebtes Reiseland und beherbergt Besucher aus aller Welt. Bevorzugt wird Spanien auch von deutschen und englischen Rentnern, die das Land oft als Zweitdomizil wählen, um die kalten Winter in ihren Regionen zu umgehen. Es kommen auch immer mehr Menschen aus der Schweiz, Frankreich und den nordischen Ländern, um einen ruhigen Lebensabend  zu genießen. Beliebte Ziele sind Valencia-Land und Andalusien. Hauptgrund wird die Sonne sein, denn diese verspricht z. Bsp. an der Costa Blanca 300 Sonnentage im Jahr. Das Land bietet alles. Je nach Gegend kann man so gut wie alle Sportarten ausüben; ein Paradies zum Rad fahren und wandern. Man denke nur an den Jakobsweg. Für Wassersport gibt es viele Möglichkeiten, z.Bsp. Segeln, Tauchen, Surfen. Viele Golfregionen bieten sich an, man kann reiten oder Gleitschirm fliegen. Auch Wintersport in einigen Bereichen, z. Bsp. der Sierra Nevada, ist beliebt.
Spanien ist ebenfalls in der Gastronomie führend. Erwähnenswert ist der bekannte Rohschinken Jamón Serrano vom iberischen Schwein sowie verschiedene pikante Wurstsorten. Nicht zu vergessen, die unzähligen Tapas und die Paella aus Valencia. Eine Anzahl von köstlichen Weinen, beispielsweise aus der Region Rioja, sei noch genannt. 
Auch das Kunsthandwerk darf nicht unbeachtet bleiben, besonders Andalusien ist für die Verarbeitung von Leder (Taschen und Jacken) bekannt. Ferner hat die Herstellung von kunstvollen Teppichen und die Glasbläserei in Andalusien eine lange Tradition.
Das Nachtleben kommt ebenso nicht zu kurz. In den Großstädten und Urlaubsgebieten gibt es Nachtklubs, Cafés und Restaurants. Jeder Urlaubsort oder jede Stadt bietet ein eigenes Unterhaltungsprogramm. Das Spektrum reicht von Flamenco und Volkstänzen bis zu Diskotheken.

                                

Aus dem Bereich Kunst und Kultur verfügt Spanien über einen fast unübertroffenen Reichtum an Sehenswürdigkeiten. Diverse Stilepochen in der Architektur entzücken immer wieder das Auge des Betrachters. Das Land hat bedeutende historische Fels- und Höhlenmalereien. Besonders bekannt sind die Höhlen von Altamira.



Die Spanier sind ein fröhliches Volk und feiern die Feste, wie sie fallen. Sie mögen es nicht so gern, früh aufzustehen, da sie sehr spät schlafen gehen. Deshalb sind die Geschäfte meist erst ab 9.30 Uhr geöffnet, zur geliebten Siestazeit geschlossen und dann wieder geöffnet ab 17.00  Uhr. Ausnahmen bilden die vielen Einkaufszentren und Supermärkte, die durchgehend geöffnet haben.  

Nach unserer Pensionierung haben wir uns für das Land Valencia, die Costa Blanca (weiße Küste), entschieden und ein Haus gebaut. Unsere Vorstellung, fortan nur noch „dolce vita“ (das süße Leben) zu genießen, wurde sehr schnell eliminiert. Reibungslos gestaltete sich der Hausbau nicht, es gab viele Höhen und Tiefen. Das Wort mañana grub sich zuerst in unserem Sprachschatz ein. Es kann alles bedeuten: heute, morgen, später oder nie.  
Dass wir nur Gäste in diesem sonnenreichen, schönen Land Spanien sind, ist uns bewusst. Deshalb gilt unser Dank diesem Land, den fröhlichen, immer zum Feiern aufgelegten Menschen und der Großzügigkeit, dass wir das letzte Drittel unseres Lebens, wenn es denn noch ein Drittel ist, wer weiß das schon, hier als EU-Bürger verbringen können und dürfen.




Einzug am 16. Oktober 2002.
Leicht war ein neuer Anfang nicht. Es musste noch vieles organisiert, einiges im und rund um unser Haus nachgebessert werden. Natürlich stellten wir uns auch die Frage, ob es notwendig ist. Sind wir Deutschen verrückt, dass wir alles 100 %ig haben müssen? Egal, es war Abenteuer pur – wir haben es geschafft!


Der aktuelle Buchtipp:
eBook und Buch bei Amazon.de (2. Auflage)



Dieses Buch erzählt die wahren Erlebnisse eines Rentnerpaares, das seinen Lebensabend wegen der Sonne und des milderen Klimas überwiegend in Spanien genießen möchte. Dazu gehört für sie auch der Bau ihres Traumhauses. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wird es das größte Abenteuer ihres Lebens. Nachdem sie nach gut einjähriger Bauzeit ihre Casa beziehen, stellen sie fest, dass etliche Ausführungen verbesserungswürdig sind. Ja, ja, die deutsche Gründlichkeit steht so manches Mal im Wege. Und so stürzen sie sich in zwei weitere Bauphasen. Sie lernen schnell, mit Handwerkern umzugehen. Doch der Umgang mit Behörden lässt sie oft verzweifeln. Und zum Schluss müssen sie noch einen bewaffneten Raubüberfall verkraften. Wie und ob sie es geschafft haben und der Aufwand es wert war, erfahren Sie in diesem Buch. Ähnlichkeiten mit Personen, Namen und Orten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Das Buch wurde geschrieben, Menschen in den „besten Jahren" zu zeigen, und dass es möglich ist, sich auch jenseits der „60" neuen Aufgaben zu stellen und sie zu meistern. Viel gehört nicht dazu, man braucht nur:
• einen Partner, der am gleichen Strang zieht,
• Mut,
• Willen,
• Ausdauer,
• das nötige Kleingeld sowie ein bisschen Abenteuerlust.
Jedenfalls ist das die Meinung von Barbara und Maximilian.


Leseprobe:

Über ein Jahr, mittlerweile war es November 2003, lebten wir nun schon in Spanien. Zwischendurch waren wir auch ein paar Monate in Deutschland. Von den Handwerkern hatten wir endgültig genug. Lieber fuhren wir jeden Tag spazieren, um die nähere und weitere Umgebung zu erkunden. Im Landesinneren entdeckten wir süße kleine Gaststätten, Weinlokale, aufgeschlossene Spanier, erfuhren viel Neues über Land und Leute. Wir besuchten jede Fiesta in unserer Umgebung und staunten immer wieder aufs Neue über die Fröhlichkeit der Spanier. Eins muss man ihnen lassen, im Feste feiern sind sie ganz groß. Und endlich erfüllte sich auch mein Traum: gemütlich am Strand sitzen, die Füße vom Mittelmeer umspült, einen überdimensionalen Strohhut auf dem Kopf, einen gekühlten Drink in der Hand usw. usw.

Jeden Morgen, gleich nach dem Aufstehen, ging ich erst einmal auf die Terrasse. Mein Blick saugte sich buchstäblich an der wunderschönen, grünen Landschaft fest. Ein Stück Mittelmeer, Reisfelder, das Städtchen Pego, Zitrusfelder, weiße Häuser, den umliegenden Bergen angepasst, und immer wieder sattes Grün, so weit das Auge reicht. Der Duft der blühenden Orangen- und Zitronenbäumchen  bleibt mir in ewiger Erinnerung. Wenn es ganz klar war, konnte ich bis zur Bucht von Valencia sehen. Und die Luft war sauber und klar.

Ich, Barbara Nogras, bin im Paradies. Schöner kann es dort auch nicht gewesen sein, dachte ich sehr oft.



Meist kam Maximilian kurze Zeit später nach, zwei Kaffeepötte in seinen Händen, gab mir einen, legte seinen Arm um mich und schmunzelte:

„Na, träumst du noch? Öffne deine Äuglein, alles, was du siehst, ist real.“ Solche Momente gruben sich tief in unsere Herzen, wir atmeten die reine Luft bewusst ein und waren einfach glücklich und zufrieden.

                              
                                 

Wir liebten es, abends auf „unserem Berg“ zu sitzen; bei einem Glas Rotwein die Seele baumeln zu lassen, die herrlichen Sonnenuntergänge zu genießen und nachts die Sterne zu zählen. Der Himmel schien uns viel näher als in Frankfurt. Nach einer letzten Runde im Pool gingen wir meist gegen Mitternacht ins Bett. Dankbar registrierten wir, dass wir eine solche Lebensqualität niemals in Deutschland gehabt hätten.

                                     

                                

                                                           Sandkunst an der Costa Blanca

                             
                                                          Hafen in Denia

                                        

                                                                        Autofähre nach Ibiza

Freitag, 17. Juni 2016

Norwegen, das Land der Wikinger, Trolle und Fjorde

Norwegen, das Land der Wikinger, Trolle und Fjorde



Norwegen besteht größtenteils aus Gebirgsketten und Hochebenen,. Die Fjorde, schmale und tiefe Meeresbuchten, die weit ins Festland hineinreichen, sind wohl einmalig auf der Welt. An der etwa 25.000 Kilometer langen, zerklüfteten Atlantikküste im Westen Norwegens werden sie von oftmals gigantisch hohen Bergen begrenzt. Norwegen, das einst gefürchtetes Wikingerland war, ist wirtschaftlich heute vor allem wegen seiner Öl- und Fischexporte bekannt. Nicht nur in den über 40 Nationalparks streifen noch Braunbären, Wölfe, Luchse und bei Finnmark sogar die seltenen Polarfüchse umher. Wer einem Eisbären begegnen möchte, der muss sich hoch in den Norden nach Spitzbergen begeben. Einem Elch begegnet man da schön häufiger, manchmal taucht plötzlich einer von ihnen auf der Straße auf und wird zur Gefahr für den Autofahrer. Auch Moby Dick- Fans kommen auf ihre Kosten. Im Norden des Landes werden sogenannte Wal- Safaris angeboten.


Fast eine Million Touristen zieht es jedes Jahr nach Bryggen in Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens. Was einen hier erwartet, ist wirklich einzigartig: Die früheren Handelshäuser der Hanse sind größtenteils aus Holz. Ihr Anstrich in Gelb-, Rot- und Weißtönen leuchtet im Glanz der skandinavischen Sonne.
                                           

Das Wikingermuseum der Lofoten
Hier floss der Met in Strömen, hier brutzelten Lamm und Wildschwein, schmorte der Lachs: In Borg auf den Lofoten haben Archäologen 1983 ein Langhaus aus Wikingerzeiten entdeckt. Um den größten Fund aus dieser Zeit entstand ein Museum, in dem jedermann 1000 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen kann.
Wie viele Menschen mögen wohl hier gelebt haben? 83 Meter lang und neun Meter breit war das Haus, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft das wichtigste Wikingermuseum in Norwegen originalgetreu nachgebaut wurde. In großen Löchern im Boden glühen die Steine, Steaks von Lamm und Wildschwein verbreiten einen intensiven Duft. In dem Bereich, der dem Empfang der Gäste diente, hatten die Wikinger kein offenes Feuer brennen. Met-Halle nennt er sich, nach dem berühmten Honigwein, der vor 1000 Jahren das europaweit beliebteste Getränk war. Einfach herzustellen und dank des stark zuckerhaltigen Honigs lange aufzubewahren wurde Met oft auch bei Kulthandlungen benutzt. (Quelle:http://www.norwegen.reise/sehenswuerdigkeiten/)

Übrigens kann man auch in der Hauptstadt Oslo ein Wikinger-Museum besuchen. Hier werden vor allem die mehr als 1000 Jahre alten Schiffe ausgestellt, mit denen das furchtlose Volk einst die Meere unsicher machte.

                                        


Das Tor zum Eismeer und das Nordlicht
Mit einem Fug nach Tromso kann man das Tor zum Eismeer inzwischen schneller erreichen. Wer die Nordlichter bewundern möchte, sollte zwischen Spätherbst und Frühlingsanfang in den Norden des Landes reisen. Oder am besten gleich auf die Inselgruppe Svalbard, auch bekannt als Spitzbergen. Hier herrscht von Mitte November bis weit in den Januar hinein finstere Polarnacht.

                            


Sommersonnenwende oder Mittsommernachtsfest
In ganz Norwegen wird dieses spektakuläre Ereignis mit Tanz, Musik, Spielen, Bootsfahrten und Freudenfeuern bis in die Nacht gefeiert. Die Mittsommernacht findet am Wochenende des 23. Juni statt und gilt als längste Nacht des Jahres, weil es kaum richtig dunkel wird. Oslo liegt weit im Norden, die Sonne geht hier im Sommer noch früher auf und erst spät unter, so dass die nordischen Nächte kurz sind. Somit eignet sich die Hauptstadt Norwegens zu der Zeit als ein ausgezeichnetes Ziel, um solch ein Naturereignis miterleben zu können. Entlang der Küste belagern Jung und Alt die Fjorde mit ihren Booten, um auf einer der vielen kleinen Inseln ein Feuer zu entfachen und ein Picknick abzuhalten. Ein alter Glaube besagt, dass junge Mädchen verschiedene Pflanzen pflücken und in dieser Nacht unter ihr Kopfkissen legen müssen. Dann träumen sie von dem Mann, den sie heiraten werden. Auch wenn diese Sage eine alte Tradition ist, tragen heute noch viele Mädchen und junge Frauen in der Mittsommernacht selbstgemachte Blumenkränze auf dem Kopf.

    
                                     

                                          

Norwegen, das Land der Mythen, Trolle und Kobolde

Norwegen gilt als Land der Mythen und Märchen über Trolle und andere mythische Wesen, die in den einsamen Bergen und wilden Wäldern hoch im Norden des Landes leben.
Schon die Kleinsten unter den Kindern wachsen mit den sehr beliebten Geschichten über Trolle auf.
Der Sage nach nutzt es nichts davonzulaufen, wenn man einem Troll begegnet. Man ruft einfach ,,Troll deg!’’, was so viel wie troll dich bedeutet, und der Troll erstarrt zu Stein.
Im Gegensatz zu den größeren Trollen, die eher im Freien leben und den Menschen meist nicht sehr wohlgesonnen sind , gibt es auch noch die kleineren Kobolde, auch Nisse genannt,  die sich gern in Menschennähe aufhalten und stets darauf bedacht sind, sich nicht erwischen zu lassen, wenn sie wieder einmal im auserwählten Haus ihren Schabernack treiben. Es ist in Norwegen jedoch strengstens verboten, Kobolde zu verjagen, da sie die Trolle fernhalten und oftmals sogar ein recht freundschaftliches Verhältnis zu ihren Gastgebern haben. Wenn man einmal verreist, kann man ihnen sogar ganz getrost das Haus anvertrauen. Sie passen gern darauf auf.

                     


Leseprobe aus dem Buch „Nepomucks Abenteuer”


Mittsommernachtsfest
Schon früh am nächsten Morgen beginnen die Vorbereitungen für das große Fest. Ja, endlich ist es soweit, am Abend steigt das Mittsommernachtsfest. Wir sind schon ganz ungeduldig und beobachten voller Spannung unsere kleinen Waldbewohner, wie wir sie jetzt nennen. Die laufen emsig hin und her und schmücken die Lichtung mit Girlanden und Lampions. Baumstümpfe werden herbeigeschleppt.
Die sind doch viel zu schwer für die Kobolde. Wir bieten unsere Hilfe an und werden gleich mit eingespannt.
Eine Gruppe von Kobolden studiert etwas abseits Kunststückchen ein. Aus den kleinen Häuschen weht der köstliche Duft von Plätzchen herüber.
Mein Magen knurrt vernehmlich, aber an Frühstück scheint heute niemand zu denken. Jeder ist mit irgendetwas beschäftigt, sogar die Kleinsten helfen schon fleißig mit.
Endlich werden Kekse und Saft verteilt. Am Abend wollen wir Würstchen grillen, mal sehen ob unsere Kobolde die mögen. Bis jetzt haben wir niemanden Fleisch essen sehen. Es gab nur Gebäck und Früchte.
Das Fest beginnt mit einem großen Fressgelage, bestehend aus kleinen Kuchen, Keksen, Plätzchen, mit Waldbeeren, gefüllten Pasteten, süßer Grütze, Honigwein, Brombeersaft und natürlich ... „Fichtennadelsud!“, stöhnt Vater, der die kleinen Gläschen zuerst entdeckt hat.
Aber alles schmeckt wirklich lecker, das muss dann auch Vater zugeben. Nur unsere Würstchen kommen nicht recht an. Wir müssen sie alleine essen. Wenige Kobolde probieren davon und spucken den ersten Bissen gleich wieder aus. „Das ist nicht das Richtige für unsere zarten Geschmacksnerven,
müsst ihr wissen“, stellt Nepomuck mit gerümpfter Nase bedauernd fest und wendet sich schmatzend wieder seiner Waldmeistergrütze zu.
Nachdem der größte Hunger gestillt ist, beginnt eine Koboldkapelle zu spielen. Koboldmädchen führen eine Art Volkstanz auf, und die Akrobaten zeigen ihre Kunststückchen. Sie tanzen auf den Seilen zwischen den Bäumen, schlagen Rad und machen allerlei Komisches. Zwischendurch wird getanzt, gesungen und natürlich weiter gegessen.

                                           


Vater filmt mit seiner Kamera. Inzwischen zeigen Honigwein und Fichtennadelsud erste Wirkungen. Einige Kobolde liegen lallend auf der Wiese, bei anderen haben sich die Zungen buchstäblich verhakt. Sie versuchen komische Laute zusammenzustückeln und schütteln hilflos den Kopf. Wieder andere balgen sich in einem bunten Knäuel auf dem Boden. Dazwischen tummeln sich Kinder, und Babys schlafen auf dem Schoß ihrer Mütter einfach ein. Nelly kommt zu mir gekrabbelt und lehnt sich an meine Schulter. Sie brabbelt etwas und saugt zufrieden an ihrem
Schnuller. Mit ihren großen dunklen Augen betrachtet sie die Kobolde auf der Tanzfläche.
Plötzlich wird es dämmrig, nur für kurze Zeit. Aber das ist der Höhepunkt des Festes. Raketen werden in den Himmel geschossen und versprühen ihre leuchtende Pracht in allen Farben. Rings um den Platz werden Fackeln entzündet, und in den Bäumen erglühen bunte Lampions. Die Kinder
bekommen Laternen in die Hände gedrückt und starten ihren Umzug rund um das Festgelände. Wieder spielt die Kapelle, und spätestens jetzt wacht auch der letzte Kobold aus seinem Rausch auf. 
Es ist Mittsommernacht! Am Nordkap geht die Sonne heute nicht unter! Leute, das muss gefeiert werden! Heute siegt das Licht über die Dunkelheit, der Tag über die Nacht! Wer will da noch schlafen?
In der Mitte des Platzes wird ein großes Feuer entzündet, alle tanzen darum herum und werfen kleine Wunschzettel in die Flammen. Heute werden sich alle Wünsche erfüllen, ob groß, ob klein.
Das Fest dauert die ganze Nacht, die eigentlich keine ist, bis in den Morgen. Dann sammeln die Frauen den Morgentau in kleinen Fläschchen. Später werden sie diesen Tau für ihre Medizin verwenden. Nur ein paar Tropfen des edlen Taus, gesammelt an diesem besonderen Morgen, wirken wahre Wunder, sagt man. Sie sind Heilmittel und veredeln zudem jeden Kuchen. Das hat uns Nepomuck zuvor erzählt. Das Kostümfest bei den Kobolden war schon wunderbar, aber das Mittsommernachtsfest ist einfach überwältigend.
Schade, dass es schon wieder vorbei ist!

©byChristine Erdic
   
                                              

Das lustige Kinderbuch gibt es überall im Buch- und Online-handel sowie im Karina- Verlag.