Die Schweizer Autorin Ellen Rot lebt seit Jahren in der Dominikanischen Republik. Eine Reise dorthin lohnt sich allemal, sagt sie.
Die
Dominikanische Republik
Die Insel ist von Deutschland aus in einer
Flugzeit von 9 Stunden zu erreichen.
Was hat dieses Eiland aber nun zu bieten? So
einiges!
Für Ruhesuchende, die ihren Urlaub
lieber an einem weißen Sandstrand am Karibischen Meer verbringen möchten, in
einem Hotel, das keine Wünsche offenlässt ?
Sonnenhungrige, Pauschalreisende, die
das All Inklusive Hotel nicht verlassen möchten?
Sie fliegen direkt nach Santo Domingo.
Der Osten der Insel ist für
Ruhesuchende sehr zu empfehlen.
Für jene Urlauber bietet sich entweder
Barahona, La Romana, oder Isla Saona am Karibischen Meer an. Punta Cana ist bei
deutschen Touristen sehr beliebt.
Feriengäste, die Aktion lieben, sind
an der Nordküste besser aufgehoben. Die Landschaft ist hügeliger, hat einiges
an Ausflügen zu bieten.
Ihr Flug endet in Puerto Plata, am
Atlantischen Ozean.
Sehr zu empfehlen für
Wassersportbegeisterte ist der Hot Spot der Surfer in Cabarete. In Cabarete
finden regelmäßig Surf-Meisterschaften statt. Kite-Surfer tummeln sich
zahlreich am strahlend blauen Himmel. Das vorwiegend junge Publikum wohnt in
Appartements oder in kleineren Hotels ohne All Inklusive Programm.
Urlaubern, welche die Insel selbst
erkunden möchten, bietet sich folgendes an:. Las Terrenas, Samana (eigener kleiner
Flughafen) und Las Caleras mit seinen wunderschönen Stränden. Ein Auto zu
mieten ist kein Problem. Mit Englisch kann man sich in größeren Orten
verständigen.
In abgelegen Teilen der Insel, empfiehlt es sich, etwas Spanisch
zu sprechen. Unterwegs gehört es fast schon zu einem Muss, die Gri-Gri-Lagune
mit dem Boot zu erkunden, das die Urlauber danach in die Bucht von Galeton
bringen. In der Badebucht ist Schnorcheln angesagt oder in einer der Bodegas fangfrischen Fisch zu essen.
Die Naturstrände, Playa Magante, Playa
Diamante laden zu einem erholsamen Sonnenbad ein. Das kristallklare Wasser
eignet sich hervorragend, um Schwimmen zu gehen.
Einen Abstecher für Naturliebhaber ist
der Wasserfall El Limon.
Auf dem Rückweg nach Puerto Plata
lohnt es sich, einige Tage in
Jarabacoa zu verbringen. Gemütliche
Pensionen für jeden Geldbeutel finden sich rasch. Wandern, Wasserfälle, River
Rafting und einiges mehr hat Jarabacoa zu bieten.
Sehenswert ist Punta Rucia. Ein
kleines Fischerdörfchen, am türkisblauen Meer. Hier gibt es über 150
verschiedene Riffe, die zum Schnorcheln einladen.
Die Dominikanische Republik ist immer
eine Reise wert ...
Leseprobe aus
Ab nach Las Terrenas
Frühmorgens klingelt der Wecker. Ein
Geräusch, das ich am liebsten jeden Tag überhören möchte. Unausgeschlafen folge
ich dem Geruch vom Kaffee, der aus der Küche dringt. In Begleitung der drei
Hunde stolpere ich mehr oder weniger mit halb geschlossenen Augen zur Tür. Ab
mit den Vierbeinern in den Garten. Mein Lebenspartner und ich genehmigen uns
erst einmal einige Tassen des starken schwarzen
Getränks. Vorher werde ich nicht wach. Meine Lebensgeister erwachen erst nach der vierten
Tasse.
Schon werde ich gedrängt.
» Mach hinne, es wird Zeit. Der Weg
ist weit. Besser wir fahren jetzt, dann können wir den Berufsverkehr umgehen .«
Noch finster und kühl ist es so früh
am Morgen. Die Sonne wird sich erst in einer Stunde langsam am Horizont zeigen.
Wir verstauen die Taschen auf der Rückbank. Unsere Hunde folgen nur widerwillig
dem Befehl.
» Ab mit euch ins Haus. Schön brav
bleiben, Esther ist bald da .«
Klar sträuben die sich, liebend gerne
möchten die Vierbeiner uns begleiten. Das gäbe ein Spaß, die Hundebande im
Luxus-Hotel? Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie die drei die Küche stürmen
würden …
Meine bessere Hälfte steigt in den
Pick-up, nimmt auf dem Fahrersitz Platz. Ich erklimme mühsam den Beifahrerplatz,
die prall gefüllte Handtasche umgeschnallt. Was Frauen so alles an Nutzbaren in
ihren Taschen mitführen, bleibt ein Geheimnis.
Wunderschön ist die Insel so kurz vor
dem Erwachen. Nur wenige Fahrzeuge befahren zu dieser Zeit die Straße. Einen
hier auf der Insel immer noch fahrbaren Untersatz, sehen wir am Straßenrand,
den ich unbedingt ablichten muss.
Ich knipse, als gäbe es kein morgen
mehr, doch mit meinen Gedanken bin ich bei den Haustieren, bei Esther. Sie
schafft es, denn sie hat die Vierbeiner im Griff, weiß über alles Bescheid und
trotzdem plagt mich mein schlechtes Gewissen. Seit wir auf der Insel leben,
haben wir Haus und Hunde noch nie tagelang alleine gelassen. Ich bin eben Hundemami
mit allen meinen Sinnen. Übertrieben? Vielleicht.
Die Fahrt der Nordküste entlang ist
reich an Abwechslung. Bauernhöfe wechseln sich mit Villen ab. Das
Landschaftsbild ändert sich immer wieder.
Einsame Straßen, die eher einem
ausgetrockneten Flussbett ähneln, wechseln sich mit löchrigen Fahrwegen ab.
Vorausahnend
kam mir am Tag zuvor die Idee, den Ausgangsort sowie den Zielort auf der Karte
zu markieren. Die ungefähre Richtung aus seinerzeitigen Reisen ist mir noch
schwach in Erinnerung. Dachte ich zumindest.
Wer mich länger kennt, der weiß es.
Ich bin bekanntlich eine sehr schlechte Beifahrerin. Ebenso eine katastrophale
Straßenkartenleserin.
So ist vorauszusehen, was alles
geschehen kann. Jeder müsste bei mir eine eidesstattliche Erklärung
unterschreiben, wenn ICH in einen Wagen steige, mitfahre und die Karte lese.
Grüne Wiesen, Palmen und ein
prächtiger Blick auf die Bergkette. Die Sonne hat ihren Zenit erreicht, brennt
mit der ganzen Stärke auf das Blech vom Pick-up. Es wird heiß und das von
Stunde zu Stunde mehr.
Kühe und Ziegenherden, die urplötzlich
mitten auf der Straße stehen. Ein gefährliches Unterfangen für die Autofahrer.
Abwechslungsreiche und atemberaubende
Landschaftsbilder. Die Route führt kurz am Meer vorbei. Tosend, schäumend,
kracht die Gischt an die steile Felswand. Wir stoppen rasch, um uns dieses
Schauspiel aus der Nähe zu betrachten.
Unglaublich, mit welcher gewaltiger
Kraft das Wasser am steinigen Felssturz zerschellt. Diese Plattform,
eingetragen auf der Karte als Rastplatz? Keinen Meter entfernt wurde ein Schild
platziert.
In Großschrift steht in drei Sprachen
geschrieben: ›Betreten auf eigene Gefahr.‹
Jeder wird darauf vorbereitet:
›Vorsicht, Absturzgefahr.‹
Wir sehen sofort, warum. Stein um Stein
bricht ab und stürzt mit Wucht in die Tiefe. Wagemutige Personen, die des
Lesens nicht fähig sind, treten so nah an den Abgrund, dass ich wegschauen
muss.
Ich erinnere mich nur schwach, dass
genau diese Straße früher um einiges breiter war. Nichts wie weg von hier.
Die Fahrt geht weiter Richtung Nagua,
das schaffen wir, dank meiner Inselkenntnisse aus vorangegangen Zeiten, mit Ach
und Krach.
Ich versuche, umständlich auf dem
engen Beifahrersitz die Landkarte der Insel auseinander zu falten. Es scheint
mir unmöglich. Die Autoscheiben sind leicht geöffnet, damit die frische Brise
das Innere des Wagens etwas abkühlt. Ich hantiere mit dieser Karte herum, immer
mit Bedacht, die Sicht des Fahrers nicht zu beeinträchtigen. Der Luftzug
erledigt den Rest. Das ausgefaltete Teil flattert im Wind.
Mein Gatte flucht.
»Nimm diese dumme Karte von meinen
Augen. Du versperrst mir mit dem Unding die Sicht auf die Fahrbahn.« Er zerrt
an der beschädigten, mittlerweile vergammelten Insellandkarte.
Die Karte zeigt eine Verzweigung der Straße.
Welche Fahrtrichtung? Ich drehe, wende und schlage meinem Gatten das Papier
wohl, ohne es zu merken, um die Ohren. Je nachdem, wie ich die Straßenkarte in
meinen Fingern halte, zeigt mir die Abzweigung eine andere Richtung an. Ich
kann die Straßenkarte biegen und drehen, wie ich möchte, ich erkenne den
richtigen Weg nicht.
Für welche Route soll ich mich
entscheiden? Rechts? Links? So treffe ich die Entscheidung nach meinem
Bauchgefühl. Leider die falsche Entscheidung, die ich getroffen habe. Zugeben?
Handeln? Erklären? Fragen? Nein.
Entschließen muss ich mich, ohne, dass mein Partner merkt, dass ich keinerlei
Ahnung besitze. Die Straße endet nach kurzer Strecke auf einem Feldweg.
Abstecher ins Grüne nenne ich meine Fehlentscheidung.
»Du, Schatz«, versuche ich langsam den
Partner vorzubereiten. »Was denkst du, welchen Weg wir befahren müssen«, drücke
ich ihm die Karte in die Männerhände.
Mein Freund, leicht grantig, bremst
abrupt.
»Du, Schatzi, steigst jetzt aus.
Stellst dich mittig auf den Weg. Falls jemals ein Mensch vorbei kommt, wenn das
in dieser Einöde der Fall ist, dann erkundigst DU dich nach dem Weg«, grummelt
er mich an.
Ausharren unter der karibischen Sonne.
Nein, ich
schwitze überhaupt nicht. Was an mir heruntertropft, ist kein Schweiß. Nein,
ich werde auch nicht sauer, eher wütend über mich selbst. Ich rühre mich nicht
von der Stelle. Geduld ist nicht wirklich meine Stärke. So hüpfe ich unruhig
von einem Fuß auf den anderen. Doch innerlich sieht es ganz anders aus. Leise
fluche ich vor mich hin.
»Trottel, ich. Unfähiges Weibsbild, blödes.«
Endlich ein ›Auto‹, das HALTE ich auf.
Mitten auf dem Weg stehend, winke ich dem Fahrer zu. Sicher sieht er mich, ist
ja sonst keiner anwesend auf dieser Piste. Das Wichtigste kommt jetzt. Wie um
Himmelslilien stelle ich dem anhaltenden, dominikanischen Fahrer die Frage,
dass ER MICH versteht?
»Erklären Sie mir bitte, wo geht es
zur Hauptstraße, Richtung Las Terrenas?« Das spärliche Spanisch reicht aus.
Freundlich zeigt der Mann meinem Partner den Weg. Der Typ dachte, es sei
besser, die Straße dem Fahrer zu zeigen,
als der Frau.
Wir haben uns verfahren, das gebe ich
zu. Nur noch dreimal finde ich den Weg nicht. Ganz akzeptabel, wie ich finde.
Für den nächsten Ausflug kaufe ich mir einen Globus, den ich dann auf die
Ablage vor dem Beifahrersitz montiere.
Las Terrenas ist nach langer Sucherei
gefunden, eine Superleistung, ich klopfe
mir selber auf die Schulter. Sonst lobt mich ja niemand.
Wir fragen uns durch, wo das Hotel El
Portillo zu finden ist. Ein netter Motorradfahrer gibt uns die Auskunft, bietet
sogar an, es uns zu zeigen. Das spart Zeit, jedoch kein Geld. Wir stimmen
trotzdem zu, denn wir sind beide verschwitzt, hungrig, müde und genervt. Dass
wir überhaupt ein Zimmer für nur eine Nacht beziehen dürfen, ist ein
Glückstreffer.
Mit einem Cool-Drink werden wir
freundlich im Hotel empfangen. Später dürfen wir an der Rezeption die Infos
abholen.
Wir erhalten Unterlagen diverser Ausflüge,
darunter der Wasserfall
El Limon.
»Bei der Gruppe, die morgen früh
startet, sind noch genau zwei Plätze frei«, will man uns ködern. Ohne mit der
Wimper zu zucken, meint mein Freund zu der Empfangsdame.
»Für Morgen steht unser Programm schon
fest, danke trotzdem, dass Sie an uns gedacht haben«.
Die Dame teilt uns die
Frühstückszeiten mit.
»Das Zimmer muss bis zwölf Uhr mittags
geräumt, verlassen und der Schlüssel abgeben werden«.
Endlich bekommen wir den
Zimmerschlüssel, begleitet vom Pagen,
damit wir uns in der großen Anlage nicht verlaufen. Vorbei geht es am lockenden
Schwimmbad, dass wir nach dem Bezug des Zimmers gerne noch in Anspruch nehmen.
Das kühle Nass wird uns beiden gut tun. Die Nerven beruhigen, den Stress der
Fahrt vergessen lassen …
Das Gemach verfügt über ein breites
Bett, Klimaanlage und einen Ausblick, den wir liebend gerne länger genießen
möchten. Auf der Bettdecke sorgfältig zu Schwänen gefaltete Frotteetücher. Ein
großzügiges Badezimmer mit genügend Platz für zwei Personen. Die Duschkabine aus
Glas, sodass wir beide zusammen Wasser sparen können.
Nach dem ausgiebigen Bad im Pool und
einem leckeren Essen, genießen wir am Strand die atemberaubende Aussicht. Die
Sonne, die als feuerrote Kugel langsam im Meer zu versinken scheint.
©by Ellen Rot
Lassen Sie sich entführen in eine andere Welt. Warum Sie dieses Buch lesen sollten? Weil es Ihnen, dem Leser die Vielfalt des Landes näher bringt.
Überlieferte Sagas, Mythen, Kuriositäten, Legenden, die uns unvorstellbar vorkommen.
Lesen Sie sich hinein in eine Welt, die uns alle unbekannt, mysteriös anmutet.
Eine Welt aus Magie, Zauber und Unwirklichem. Vermischt mit einer gehörigen Prise Humor auch über mich selbst.
So ist das Leben doch viel entspannter.
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