Die drei Aran-Inseln Inis Mór, Inis Meáin und Inis Oírr liegen 48 km vor der Bucht von Galway.
Machen Sie einen Trip auf dem Wild Atlantic Way, entdecken
Sie wilde und atemberaubend grüne Landschaften, reetgedeckte Cottages und friedlich
grasende Schafe.
Die Aran Islands inspirieren seit jeher Schriftsteller, Dichter und Künstler sowie Menschen, die hier herkommen, um sich zu erholen und die Verbindung zum ursprünglichen Landleben in Irland zu suchen.
Auf allen drei Inseln ist Irisch die dominante Sprache. In den Schulen werden, im Gegensatz zu denen auf dem irischen Festland, alle Fächer in der Muttersprache Gälisch unterrichtet. Viele Iren schicken ihre Kinder deshalb auf die Sommerschule nach Inis Mór.
Inis
Mór ist übrigens die größte der drei Inseln („Mór“ bedeutet auf Irisch „groß“)
und hat rund 900 Einwohner. Obwohl die Insel nur 12 km lang und
3 km breit ist, finden sich hier viele historische Stätten. Sehenswert sind
zudem Dun Aengus, das Felsenbecken Pull na bPeist, die Seven Churches
und die Puffing Holes.
Sie
haben die Wahl, die Insel auf eigene Faust per Fahrrad oder im Rahmen einer
Führung mit Kleinbus oder Pferdewagen zu erkunden.
Im
Hauptdorf Kilronan finden Sie Läden mit Souvenirs, den berühmten Aran-Pullovern,
Restaurants, Cafés und Unterkünfte.
Inis
Meáin bedeutet „die in der Mitte“. Diese Insel legt besonderen Wert darauf,
ihre Traditionen auch in unserer heutigen Zeit zu pflegen. Hier werden in
der Inis Meáin Knitting
Company die Aran-Pullover produziert.
Inis Oírr
Inis
Oírr (die Südliche) ist die kleinste Aran-Insel (gerade mal knapp 3 km
lang und nur 2 km breit) und dem Festland am nächsten gelegen. Mit seinem
puderweichen weißen Sandstrand, der von kristallklarem Wasser umspielt wird,
und seiner unter Naturschutz stehenden Flora, ist die Insel ein wirkliches
Kleinod. Tipp: Entdecken Sie die Insel mit einem von Pferden oder einem Traktor
gezogenen Wagen.
Und hier eine kleine Geschichte über Kobolde und Leprechauns!
Das Versteck des Leprechaun
Nepomuck
liegt bäuchlings auf der Wiese und stützt den Kopf in beide Hände. Aufmerksam
schweift sein Blick umher. Hier ist alles so grün, fast unwirklich! ‚Doch der
matte smaragdgrüne Schimmer, der über allem liegt, tut mir gut, ebenso wie die
milde Luft. Allerdings kann es jederzeit anfangen zu regnen. Tja, das ist eben
Irland!‘
„Nepomuck,
so komm doch endlich! Wir wollen Ball spielen!“
Das
sind die Zwillinge Kilian und Kiara: Sieben Jahre alt und kaum voneinander zu
unterscheiden mit ihren grünen Augen, den vielen Sommersprossen und dem
feuerroten Haar.
‚Viele
Menschen hier sind rothaarig, stellt Nepomuck fest, so wie meine Freundin
Peggy, die ich in Deutschland kennengelernt habe und die jetzt schon seit einem
Jahr in Norwegen lebt, um dort das Fressverhalten der Elche zu studieren.‘
Der
kleine Kobold spürt plötzlich einen Anflug von Heimweh in sich aufsteigen.
Schnell springt er deshalb auf und jagt Kiara den Ball ab. Nach kurzer Zeit
blitzen seine schwarzen Augen wieder unternehmungslustig mit denen der Zwillinge
um die Wette. Ein Kobold kann eben einfach nicht lange traurig sein.
Nepomuck
fühlt sich ja auch sehr wohl hier: ‚Besonders gut gefallen mir die bunten
Haustüren, die die irischen Häuser schmücken. Manchmal sind aber auch die
Häuser bunt und die Haustüren weiß.‘
Nepomuck
– selbst ein richtiger Künstler, der sich damit auskennt – hat in seinem
norwegischen Kobolddorf viele Haustüren geschnitzt und angemalt. Vor den Türen
in Irland sitzen oftmals alte Männer und paffen friedlich ihre Pfeife.
Beim
Frühstück erlebte Nepo freilich erstmal einen kleinen Schock: auf seinem Teller:
Speck, je eine Scheibe Blut- und Leberwurst und Würstchen! Nun, es existieren
nur wenige Kobolde, die überhaupt Fleisch mögen. Zum Glück des Gourmets mit
besonderem Hang zu Süßem gab es aber auch „Scones“, ein englisches Gebäck, das
er mit Ahornsirup und Marmelade genüsslich verzehrte.
Nepomuck
tritt kräftig gegen den Ball – und nimmt im gleichen Augenblick aus den
Augenwinkeln eine huschende Bewegung wahr.
„Was
war das?“, wundert er sich.
„Ach,
sicher nur ein Leprechaun“, vermutet Kilian achselzuckend.
„Was
ist ein ‚Leprechaun?“, Nepomuck lässt das seltsam klingende Wort ganz langsam
über seine Zunge rollen.
„So
nennen wir die Kobolde hier in Irland“, erklärt Kiara.
„Sie
sind sehr neugierig und beobachten uns gern. Allerdings sind sie richtige
Einzelgänger und immer allein unterwegs.“
„Ganz
anders als bei uns“, überlegt Nepomuck. „Wir finden es in Gruppen viel
lustiger. Was macht denn ein einzelner Leprechaun den ganzen Tag? Wird ihm
nicht langweilig?“
Kilian
schüttelt den Kopf.
„Nein,
die sind immer beschäftigt, stellen zum Beispiel Schuhwerk für Elfen her und …“
„Sie
sind sowas von geizig!“, ruft Kiara dazwischen. „Manchmal erblickt man einen
von ihnen, wie er einen Topf mit Goldstücken schleppt, um ihn zu verstecken.
Das Versteck befinde sich am Ende des Regenbogens, heißt es. Schon so mancher
hat versucht, einem Leprechaun seinen Topf abzujagen – aber falls es gelang,
verschwand das Gold, sobald er es ausgeben wollte.“
Neben
Nepomuck raschelt es, und jetzt sieht er den Leprechaun, der tatsächlich noch
wesentlich kleiner ist als er selbst! Auf seinem Kopf sitzt ein grüner Hut, und
auch seine Jacke ist grün. So wäre er eigentlich gut getarnt – wenn, ja, wenn
sein feuerrotes Haar nicht derart leuchten würde.
Langsam
steht Nepomuck auf und macht einen Schritt auf den kleinen Wicht zu.
Meine
Güte! Der ist ja mit seinem zerknitterten Gesicht und den böse dreinblickenden
Augen fast so hässlich wie die Wurzelzwerge daheim. Und lustig ist er auch
nicht, denkt er.
„Kommt,
wir jagen ihm sein Gold ab“, begeistert sich Kiara und springt auf. Der
Leprechaun kreischt erbost auf und saust blitzschnell davon.
„Wir
müssen uns trennen, sonst finden wir ihn nicht“, schlägt Kilian vor.
Gesagt,
getan! Jeder sucht in einer anderen Richtung. Nepomuck findet schnell eine
Spur. Es poltert laut – und, jawohl, da ist der Leprechaun! Sich auf der Flucht
nach seinem Verfolger umschauend, scheint der Kleine dabei gegen einen Baum
gelaufen zu sein. Jetzt sitzt er am Boden, reibt sich die Stirn und funkelt
Nepomuck mürrisch an. Vom Topf mit Gold keine Spur.
„Du
musst vor mir nicht davonlaufen!“ Nepomuck empfindet auf einmal Mitleid mit dem
kleinen Wicht. „Ich bin auch ein Kobold – wie du. Ich bin in Norwegen daheim,
aber meine Vorfahren stammen aus Rumänien, deswegen sehe ich anders aus.“
Der
Leprechaun mustert sein Gegenüber prüfend und verzieht schließlich sein Gesicht
zu einem schiefen Grinsen.
„Willst
du mein Gold?“
Nepomuck
schüttelt den Kopf.
„Ich
brauche dein Gold nicht. Behalte es nur.“
Der
Wicht macht ein verblüfftes Gesicht und kratzt sich ratlos am Kopf. Dann
erhellt sich seine Miene, der Winzling springt auf, fasst in seine Hosentasche
und drückt seinem norwegischen Kollegen eine goldene Münze in die Hand.
„Nimm
sie als Souvenir! Weißt du, du bist der erste, der kein Gold von mir will. Möge
es dir Glück bringen, Verwandter aus Norwegen – wo immer das auch sein mag.“
Noch ehe sich Nepomuck bedanken kann ist der Leprechaun bereits verschwunden.
Wenig
später erzählt er den Zwillingen von seinem Erlebnis. Mit vor Aufregung
angehaltenem Atem starren die zwei auf die Münze in seiner Hand.
„He!
Jetzt bist du reich!“, jubelt Kiara, und Kilian schlägt vor Begeisterung Purzelbäume
auf der Wiese. Der Kobold mit dem schwarzen Strubbelhaar schüttelt den Kopf:
„Nein!
Ihr wisst doch: das Gold verschwindet, sobald man damit bezahlen will. Ist eben
alles Illusion, nur ein Trick.“
„Ganz
so stimmt das nicht“, widerspricht Kiara. „Der Leprechaun hat dir die Münze
ja geschenkt. Man sagt, das geschieht
nur ganz selten und gilt als etwas Besonderes. Die Münze, die ein Leprechaun
dir schenkt, kehrt immer wieder zu dir zurück, egal wie oft du sie ausgibst.“
Ganz
allmählich fällt bei Nepomuck der Groschen, und auf einmal macht er einen
Freudensprung.
„Das
ist ja toll! Da habe ich im Kobolddorf aber was zu berichten!“ Seine kleine
Faust schließt sich fest um die goldene Münze. Die drei sitzen noch lange auf
der Wiese und erzählen sich gegenseitig Geschichten über irische und
norwegische Kobolde, Feen und Elfen. Manchmal raschelt es leise in den Büschen.
Na? Ob sie wohl belauscht werden?
(Aus
dem Kinderbuch „Mit Nepomuck auf Weltreise”)
Mit Nepomuck auf Weltreise
Wie funktioniert eigentlich ein Heißluftballon, und wie leben die Eskimos heute? Was passiert, wenn ein norwegischer Kobold auf einen irischen Leprechaun trifft, und was kann man im Karina-Verlag so alles anstellen? Begleitet den lustigen Kobold Nepomuck auf seinen Reisen durch Europa, Asien, Amerika, Afrika und Australien und lernt Menschen, Tiere und verschiedene Kulturen hautnah kennen. Folgt ihm auf den Spuren der Hobbits, und werft mit ihm seinen ersten Bumerang. Die tollsten Abenteuer warten auf euch, denn wo Nepomuck sein Unwesen treibt, da wird es nie langweilig!
ISBN-13
: 978-3755717102
(Auch
als E-Book erhältlich!)