Jedes Jahr verwandelt sich Japan im
Frühling in ein buntes Blütenmeer. Doch lassen Sie sich nicht von der
eindrucksvollen Hauptstadt Tokyo erdrücken, genießen Sie den Frühling in Kyoto.
Die alte Kaiserstadt ist in nur knapp 2,5
Stunden mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen von Tokyo aus
problemlos zu erreichen. Alternativ kann man auch mit dem Bus anreisen.
Kyoto war einst, vor Tokyo, die
Hauptstadt Japans und befindet sich auf der Insel Honshu. Berühmt wurde Kyoto
durch seine duzenden klassischen buddhistischen Tempel und kaiserliche Paläste.
Kyoto ist Japan, wie man es sich vorstellt.
Ein Spiel von Farben und einmalig. Bunte Kirschblüten verwandeln im Frühjahr
die Flussufer in einen rosafarbenen Mädchentraum. Im Gegenzug zum hektischen,
lauten und modernen Treiben in Tokio ist Kyoto ein Ruhepol, in dessen
wunderschönen Zen-Gärten die Seele Entspannung findet. Geishas in
bunten Gewändern, mit ebenso kirschroten Lippen und weiß bemalten Gesichtern
vervollständigen das Bild.
(Quelle: https://www.urlaubspiraten.de/)
Kirschblüte in Kyoto
Die alte Kaiserstadt Kyoto hält
viele Besonderheiten bereit. Es bietet sich die Chance in die Geschichte des
Landes einzutauchen und eine Fülle an Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Zur Sakura
Saison Mitte März bis Anfang April erstrahlt die altehrwürdige Stadt in
einem noch eindrucksvolleren Glanz.
Ein Spaziergang entlang der stillgelegten
Bahnstrecke Keage Incline wird Sie inmitten wunderschöner Landschaften in
vergangene Tage zurückversetzen. Zudem lohnt sich allemal eine Bootsfahrt auf
dem Okazaki-Kanal von Kyoto.
Das Kirschblütenfest Hanami kann man
im wunderbaren Maruyama Park verbringen und bei einem Picknick die einmalige
Atmosphäre genießen. Ein wunderschönes Fotomotiv befindet sich am Heian-jingu
Schrein von Kyoto.
(Quelle: https://www.reiseuhu.de/)
Bilder aus Kyoto
Tee-Zeremonie
Und hier noch ein ganz besonderes Event: Eine traditionelle
japanische Tee-Zeremonie im Kimono!
Sie ziehen einen Kimono an und bereiten einen
grünen Tee (Matcha) in einer alten japanischen Teezeremonie vor. Wir
akzeptieren ohne Registrierung. Aber wenn Sie nicht warten möchten, dann buchen
Sie mit uns im Voraus, online. Ein qualifizierter Lehrer wird Sie durch alle
Phasen der traditionellen Teezeremonie führen. Dies ist ein Ritual, in dem
zeremonielle Tee zubereitet und serviert wird, um Wohlbefinden, Pflege und
Harmonie zu verbessern. Dies wird auch der Weg des Tees genannt.
Mehr Infos unter
Tee-Zeremonie
Sushi
Fische im Teich
Mädchen im Kimono
Buchtipp für Kinder
Mit Nepomuck auf Weltreise
Kimonos, Tempel und Kinderfeste
Nepomuck dreht sich geziert vor dem Spiegel: Oh,
ich gefalle mir großartig in dem seidenen roten Kimono mit dem blauen
Blumenmuster!
Die vierjährige Akina hat ihm als Schmuck
außerdem noch einen Kamm in sein krauses dunkles Haar gesteckt und klatscht
erfreut in die Hände.
„Ja, so geht es“, kichert sie. Ihr glattes
schwarzes Haar ist kunstvoll hochgesteckt, und sie selbst trägt einen gelbbunten
Kimono. Nepomuck hat nicht lange betteln müssen, nachdem Akina ihm von der
„Goldenen Woche“ erzählt hat. Die beginnt Anfang Mai – also schon in drei Tagen
– und viele Japaner besuchen zu diesem Anlass die Tempel hier in Kyoto, der
alten Kaiserstadt.
„Dazu kommen auch immer ganz viele Touristen
aus dem Ausland hierher“, plappert die Kleine mit den dunklen Mandelaugen
munter. „Außerdem sind dann zehn Tage Ferien, und Akio kann mitkommen“, freut
sie sich. Akio, ihr achtjähriger Bruder, hat ein anstrengendes Schulprogramm.
Er verlässt morgens schon ganz früh in seiner schmucken dunklen Schuluniform
das Haus und kehrt meist erst zum Abendessen wieder heim, da in der Schule nach
den regulären Stunden noch interessante Kurse und sportliche Aktivitäten angeboten
werden.
Doch er hat trotzdem immer gute Laune und
strahlt oft über das ganze runde Gesicht.
„Deshalb haben meine Eltern ihn auch ‚Akio’
genannt, das bedeutet „fröhlicher oder leuchtender Junge“, erklärt das Mädchen
dem Kobold. Nepomuck findet, dass der Name gut zu ihrem Bruder passt.
„Und was bedeutet denn Akina?“
„Frühlingsblume, weil ich doch im Frühling
geboren bin!“
Das erinnert Nepomuck daran, dass er das
Kirschblütenfest verpasst hat, das er so gern sehen wollte. Und am 3. März fand
das Puppenfest statt. Da stellte die Familie extra für Akina ein rot
verkleidetes Stufengestell in der Wohnung auf und schmückte es mit vielen
schönen Puppen in kaiserlichen Trachten. Nepomuck durfte leider nur noch die
Fotos bewundern.
„Haben Jungen auch ein Fest?“
Akina
nickt. „Ja, da hast du Glück! Das findet auch in der ‚Goldenen Woche’ statt. Da
hängen wir Fahnen in Karpfenform vor den Häusern auf.“ Akinas Mutter steht
plötzlich im Raum – und bricht in unterdrücktes Gelächter aus.
„Nepomuck! Ja, wie siehst du denn aus?!“
Nepomuck wird rot und fühlt sich auch ein wenig beleidigt. Er findet sich in
dem Kimono sehr schön. Die Mutter betrachtet ihn erheitert und schüttelt den
Kopf.
„Das ist doch ein Kimono für Mädchen, und
richtig gewickelt ist er auch nicht.“ Anscheinend ist es gar nicht so einfach,
das lange Gewand, das um die Taille von einer Art Seidenschal gehalten wird,
richtig zu binden. Nepomuck schmollt.
„Ich möchte aber zum Tempelbesuch auch gern
einen Kimono tragen!“
„Ich nähe dir einen – aber einen für Jungen“,
verspricht Akinas Mutter, die in einer Schneiderei Kimonos fertigt und
verkauft. Viele Japaner leihen sich diese traditionellen Gewänder für besondere
Festtage nur aus, denn Kimonos sind sehr teuer. Sie verkneift sich einen
erneuten Lachanfall: Der Koboldjunge sieht aber auch zu komisch aus – mit
diesem Kamm als Krönung im Haar. Verstohlen wischt sie sich Lachtränen aus den
Augen.
Die Familie bewohnt ein traditionelles Haus im
Altstadtviertel von Kyoto. Davon gibt es nicht mehr allzu viele, die meisten
Japaner leben inzwischen in großen Wohnsilos auf sehr beengtem Raum, zumindest
in den Städten. Die Atmosphäre Kyotos wirkt noch angenehm, verglichen mit den
sich auf den Gehsteigen drängenden Menschenmassen der Millionenstadt Tokyo.
Das Haus ist klein, und der Kobold beobachtet
immer wieder fasziniert, wie die Familie morgens den Schlafraum mit ein paar
Handgriffen wieder in einen gemütlichen Wohnraum verwandelt. Matratzen und
Decken, hier „Futon“ genannt, werden zusammengelegt und in Wandschränken verstaut.
Stattdessen werden tagsüber gemütliche Sitzkissen rund um einen niedrigen
Holztisch verteilt. An dem Tisch wird auch gegessen – Nepomuck denkt schaudernd
an seine erste Begegnung mit „Sushi“. Die Häppchen sahen so dekorativ und
appetitlich auf dem schwarzen Teller aus, und ich griff beherzt zu. Woher
sollte ich auch wissen, dass sie aus rohem Fisch und Essigreis bestanden? Da
hielt er sich dann in Zukunft doch lieber an Nudelgerichte, frittiertes Gemüse
und Dora-Yaki – Pfannkuchen mit einer roten Bohnenpaste. Allerdings erwies es
sich anfangs als echte Herausforderung, richtig mit den Essstäbchen umzugehen,
die Japaner anstelle einer Gabel benutzen. Auch jetzt noch verteilt der Kobold
während der Mahlzeiten hin und wieder unfreiwillig Reis und Erbsen im ganzen
Zimmer.
Das Haus besitzt aus Holz und Papier
gearbeitete Schiebetüren und Fenster. An warmen Tagen wird die Außentür zum
Garten ganz zur Seite geschoben. Nepomuck findet das toll, allerdings heißt es
achtzugeben, dass man nichts beschädigt. Japaner tragen im Haus Pantoffeln.
Nepomuck hat das auch versucht, ist aber sofort gestolpert und beinahe durch
die geschlossene Schiebetür gefallen. Nun muss er seine Füße immer zuerst im
Bad reinigen, bevor er den Wohnraum mit den geflochtenen Schilfmatten betritt.
Akina besucht eigentlich seit einem Jahr den
Kindergarten, aber im Moment ist sie dort entschuldigt und vertreibt Nepomuck
die Zeit. Gemeinsam spielen sie im Garten – oder falten Tiere aus bunten
Papierquadraten, das heißt hier „Origami“. Nepomuck ist darin schon sehr
geschickt und hat ebenso viel Spaß dabei wie seine kleine Freundin. Jetzt aber
fiebern die Kinder der „Goldenen Woche“ entgegen. Vor allem am Abend, wenn die
Familie gemütlich beisammen sitzt, spricht man kaum noch über ein anderes Thema.
Endlich ist es so weit! Ein wenig enttäuscht
betrachtet Nepomuck seinen schlichten grünen Kimono. Aber als er sich im
Spiegel beäugt, strahlt er dann doch: Akio besitzt einen ebensolchen Umhang aus
blauem Stoff. Der Vater, der für die Feierlichkeiten Urlaub genommen hat, trägt
einen schwarzen Kimono, die Mutter einen roten mit Blumenmuster – und Akina
ihren gelben. Das ist ein schönes Farbgemisch, denkt der Kobold zufrieden.
Nepo staunt über die parkähnliche
Waldlandschaft, in der verstreut Schreine und Pavillons liegen. Überall
begegnen ihnen Menschen in Kimonos, aber auch in normaler Kleidung, manche sind
Japaner, andere Ausländer. Der auf Pfählen erbaute Goldene Pavillon wirkt als
schwimme er auf dem Teich, und Nepomuck fühlt sich von diesem märchenhaften
Anblick wie verzaubert.
„Das hier ist die höchste Pagode Japans“, sagt
Akio stolz, als sie vor dem fünfstöckigen Turm des To-ji Tempels stehen. Den
Kobold beeindruckt die wunderschöne Schnitzkunst, und er erfährt, dass die
Tempel und Pagoden buddhistischer Tradition entstammen. In den Tempeln entzünden die Gläubigen Weihrauch vor
vergoldeten Buddha-Statuen.
Etwas ganz Besonderes erwartet ihn im
Nijo-Castle. Das sogenannte Schloss besteht aus flachen Häusern aus Papier
sowie geschnitzten Holzleisten – und ähnelt den europäischen Schlössern
überhaupt nicht. Dafür ist es reich mit Blattgold verziert und verfügt über schwungvoll
gebogene Dächer. Die eigentliche Überraschung aber wartet drinnen! Nepomuck
wundert sich beim Eintreten über das nicht enden wollende Gezwitscher und
schaut sich suchend um.
„Wo sind denn die Vögel?“
Der Vater lacht.
„Nepomuck, der Boden zwitschert wie
Nachtigallen, sobald man darauf tritt. Das liegt an seiner Konstruktion, man
nennt solche Böden deshalb „Nightingale Floors“, also „Nachtigallböden“. Durch
die Geräusche wurden schlafende Hoheiten damals vor eventuellen Einbrechern
gewarnt.“
„Jetzt muss Nepomuck aber auch noch einen
Shinto-Schrein sehen“, bemerkt Akio plötzlich.
„Was ist ein … Shinto-Schrein?“, erkundigt
sich der Kobold vorsichtig.
„Shinto-Schreine stammen aus der Urreligion
der Japaner, dem Shintoismus“, erklärt Vater.
„Unsere Vorfahren glaubten, dass die Götter in
den Bergen, dem Meer, den Bäumen leben und
verehrten die Natur.“ Das leuchtet Nepomuck
ein.
Der Fushimi-Inari-Schrein thront auf einem
Berg, der Aufstieg erweist sich als lang und beschwerlich.
Unterwegs begegnen ihnen unzählige rote Tempeltore
und Fuchsskulpturen.
„Füchse gelten als Boten Inaris, der Gottheit
für Reis und Wohlstand. Im Schrein werden ihr Reis und Reiswein geopfert“,
erläutert die Mutter dem Kobold. Der Schrein erstrahlt in leuchtendem Rot und
Weiß. Sehr viele Menschen drängen sich hier. Nepomuck verspürt plötzlich
Hunger. Zum Glück befindet sich ein kleines Restaurant in der Nähe, das
Nudelspeisen, Sushi und heißen grünen Tee anbietet. Nach und nach entzünden
sich in der zunehmenden Abenddämmerung die Laternen und tauchen Tempel und
Landschaft in ein märchenhaftes Licht. Der kleine Kobold bemerkt nicht mehr,
wie er hochgehoben und den Berg hinunter getragen wird: Er ist vor Müdigkeit
einfach am Tisch eingeschlafen.
Klappentext:
Wie funktioniert eigentlich ein
Heißluftballon, und wie leben die Eskimos heute? Was passiert, wenn ein
norwegischer Kobold auf einen irischen Leprechaun trifft, und was kann man im
Karina-Verlag so alles anstellen? Begleitet den lustigen Kobold Nepomuck auf
seinen Reisen durch Europa, Asien, Amerika, Afrika und Australien und lernt
Menschen, Tiere und verschiedene Kulturen hautnah kennen. Folgt ihm auf den
Spuren der Hobbits, und werft mit ihm seinen ersten Bumerang. Die tollsten Abenteuer
warten auf euch, denn wo Nepomuck sein Unwesen treibt, da wird es nie
langweilig!
Gebundene Ausgabe: 140 Seiten
ISBN-13: 978-3961112760
Wir wünschen allen kleinen und großen Lesern
viel Vergnügen. Und vielleicht ist das spannende Buch ja auch ein schönes
Ostergeschenk!
©byChristine Erdic
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