Freitag, 6. September 2024

Ausflug ins Mittelalter

 

Sehnsucht nach längst vergangenen Zeiten? Dann besuchen Sie doch einmal einen Mittelaltermarkt oder ein Mittelalterfest. 




In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es da ein reichhaltiges Angebot mit unterschiedlichen Veranstaltungen.




Hier mal die nächsten Termine für Schnellentschlossene:

https://www.mittelalterkalender.info/


Aber auch in der dunkleren Jahreszeit gibt es noch Möglichkeiten, einen Mittelaltermarkt zu besuchen. Die Termine entnehmen Sie hier:

https://www.mittelalterkalender.info/mittelaltermarkt/mittelalterfeste-2024-nach-bundesland.php






Der wohl größte Mittelaltermarkt Deutschlands findet auf Burg Rabenstein statt.

Zweimal im Jahr begibt man sich auf Burg Rabenstein auf eine spannende Zeitreise zurück ins Mittelalter. Geboten wird ein umfangreiches Programm von Aktionskünstlern und Gauklern mit Jonglagen, mittelalterlichen Feldschlachten und Schaukämpfen, Puppentheater für die Kinder und jeweils eine große Feuershow am Abend bei Einbruch der Dunkelheit.

Historische Gruppen aus ganz Deutschland lagern vor der Kulisse der 800 Jahre alten Burg, Händler und Handwerker wie Schmiede, Drechsler, Bader, Korbflechter, Zinngießer, Löffelschnitzer und viele andere geben Einblick in längst ausgestorbene Berufe des Mittelalters. Natürlich dürfen Kinder und Erwachsene sich auch selbst in diesen Handwerken, z.B. beim Filzen, Schmieden und Holzgestalten versuchen.

Quelle: https://www.burg-rabenstein.de/ausflugsziel/mittelaltermaerkte

 



Buchtipps zum Thema historische Romane:

 

Der Schrei der Elster




Man schreibt das Jahr 1632, und die Pest wütet in Europa. Während die Menschen in den Ballungszentren der großen Städte dahinsiechen, suchen Regierung, Kirche und Gesellschaft nach Schuldigen. Jeder, der sich von der Masse unterscheidet, gerät schnell in Verdacht und somit in Gefahr, auf dem Scheiterhaufen zu landen. Sogenannte Hexenprozesse zwingen unschuldige Menschen unter unerträglicher Folter, falsche Geständnisse abzulegen. Betroffen sind in erster Linie jene Frauen, deren einziges Vergehen darin besteht, sich mit Kräutern und Heilsalben auszukennen oder die Zukunft vorhersehen zu können. Es ist das Zeitalter der Inquisition, die über Jahrhunderte hinweg ihre blutigen Opfer fordern soll. Die Heilerin Brunhilde gerät in den Verdacht der Hexerei und muss mit ihrer Tochter Maria aus der Stadt fliehen. Beim fahrenden Volk finden sie Unterschlupf, doch schon bald sollen sich Marias Albträume auf grauenhafte Weise erfüllen

ISBN-13 :  978-3753416397


Lesepobe aus dem Buch

Brunhilde wusste, dass es gefährlich war. Die kleine Behausung lag am Rande der Stadt, und vorsichtshalber hatte sie die Fenster verdunkelt, um das Flackern der vier weißen Kerzen zu verbergen. Eine Kerze für jede Himmelsrichtung. Die etwa dreißigjährige Frau war mit einem weißen Gewand bekleidet und trug ihr langes dunkles Haar offen. Langsam erhob sie die Arme und sagte mit leiser anklagender Stimme: „Oh Hel, schau, was mit deinen Töchtern geschieht. Deine Wiege wird ihnen zum Grab und dein Weg ein glühender Pfad voller Schmerzen. Ich flehe dich an, im Namen Freyas, erhöre meine Bitte, und gib mir eine Antwort.“

Die Kerzen flackerten stärker, und durch die undichte Tür wehte ein kalter Wind. Das kleine Mädchen neben ihr hielt eine Schale mit Wasser hoch über den Kopf und fröstelte in ihrem dünnen Kleid aus grobem Leinenstoff. Das Haar reichte ihr bis an die Hüften und hatte fast den gleichen Farbton wie das naturfarbene Leinenkleid. Eine Sache, die in den Augen der Nachbarn seltsam war. Wie kam die Frau mit den dunklen Locken zu einem so hellhäutigen und blonden Kind?

Maria war alles, was ihr geblieben war, nachdem ihr Mann vor zwei Jahren von der Pest dahingerafft wurde. Irgendwie schaffte es Brunhilde, sich und die Kleine durch Gelegenheitsarbeiten durchzubringen. Das Herstellen ihrer Heilsalben aus Kräuterextrakten war inzwischen zu einer gefährlichen Angelegenheit geworden, und sie verkaufte nur noch an Stammkunden. Doch selbst da konnte man sich nicht sicher sein, und lieber verzichtete sie bei einer zahlungsunfähigen Abnehmerin auf das Geld, als sich diese zum Feind zu machen.

„Mama, es klopft!“ Brunhilde wurde aus ihren Gedanken gerissen und blies geschwind die Kerzen aus. Maria wartete, bis ihre Mutter alles in einer großen Holztruhe verstaut hatte und ging dann langsam zur Tür. Wieso verdunkelt Ihr denn so früh? Ich dachte schon, es sei niemand daheim.“ Eine gebeugte alte Frau kam herein, und Brunhilde atmete erleichtert auf.

„Wartet Mutter Brehm, ich zünde nur ein Licht an“, sagte sie und lächelte freundlich. „Was kann ich für Euch tun?“

 Die alte Frau litt seit langem an heftigen Rückenschmerzen, und Brunhilde hatte da genau die richtige Salbe.

„Ich komme, um Euch zu warnen.“ Das hutzelige Mütterchen hob sorgenvoll den Kopf und schaute der Jüngeren in die Augen.

„Man ist nicht gut auf Euch zu sprechen im Ort. Manch einer behauptet gar, Ihr steht mit dem Teufel im Bunde.“ 

„Ihr wisst, dass dem nicht so ist. Ich versuche nur, den Menschen zu helfen und ihnen die Schmerzen zu nehmen. Ansonsten verrichte ich mein Tagwerk wie jeder andere hier auch. Ich besuche regelmäßig die Gottesdienste und lasse mir nichts zu Schulden kommen“, erwiderte Brunhilde mit ruhiger Stimme.

„Ja mein Kind, ich weiß. Wenn ich es nicht wüsste, käme ich nicht hierher, um Euch zu warnen. Ihr solltet die Stadt gleich morgen in der Früh verlassen. Sie richten schon neue Scheiterhaufen außerhalb der Stadtmauern. Gestern hat die Erna aus der Gruberstraße gestanden und unter der Folter Euren Namen genannt …“

„Habt Dank Mutter Brehm. So werden wir denn die Stadt verlassen müssen, unser kleines Haus und das Wenige, was wir besitzen. Es geht auch um das Leben meiner Tochter, nicht nur um meines. Was soll aus ihr werden, wenn sie mich in den Kerker werfen?“ Schützend legte Brunhilde den Arm um die Schultern des kleinen Mädchens, dessen Augen vor Schreck weit geöffnet waren.

Nachdem Mutter Brehm mit einem Tiegel Kräutersalbe die Hütte verlassen hatte, machten sich Brunhilde und Maria ans Packen. Viel war es nicht, was sie mitnehmen konnten, nur das Nötigste, verpackt in Leinenbeutel. Auch die große Truhe musste zurückbleiben, nachdem ihr die wichtigsten Utensilien entnommen worden waren.

Mit einem letzten Blick in den armseligen Raum, der ihnen dennoch so viele Jahre Heimat gewesen war, schlossen Mutter und Tochter im Morgengrauen die Tür hinter sich. Ein neuer Weg lag vor ihnen, niemand wusste, wohin er führen und wie er enden würde: Ihre Flucht hatte begonnen.

Die Stadttore, die nachts aus Sicherheitsgründen verschlossen wurden, waren bereits geöffnet, und die Land- und Feldarbeiter konnten ebenso passieren wie die Grubenarbeiter und die Händler mit ihren Karren. Brunhilde und Maria mischten sich unter das bunte Volk und gingen ungehindert an den Torwachen vorbei. Die kontrollierten eher jene, die in die Stadt hineinkamen. Beide atmeten auf, als sie die Stadtmauern hinter sich gelassen hatten, aber auch jetzt galt es, vorsichtig zu sein.

 

Der Vogel hatte seine Schwingen ausgebreitet und schwebte mehr als dass er flog. Schwarz wie Lack und weiß wie Schnee glänzte sein Gefieder in der Morgensonne.

„Tschiriiiiiiiiiiik“, klang es fast zärtlich. Maria streckte die Hand aus, und die Elster landete geschickt auf ihrer Schulter.

„Da bist du ja, Elsa“, sagte sie erfreut. Der Vogel legte seinen Kopf zur Seite und betrachtete Maria aufmerksam mit seinen schwarzen Augen. „Wo hast du nur gesteckt? Ich habe schon befürchtet, du würdest uns nicht wiederfinden!“

Ihre Mutter lächelte nachsichtig.

„Elsa würde uns überall finden. So hat Hel meine Bitte erhört und uns durch ihren Boten erneut ein Zeichen ihrer Verbundenheit und ihres Schutzes gegeben.“

„Ist Elsa ein Bote Hels?“ Maria war etwas verwundert, denn seit der Vogel vor ein paar Monaten entkräftet vor der Tür gelegen und sie ihn aufgepäppelt hatte, war er handzahm geworden und kehrte immer wieder zu dem kleinen Haus am Stadtrand zurück.

„Elstern gelten als Götterboten, aber sie verkünden auch Unheil und Tod, sagt man. Hel selbst wird von Elstern begleitet und ist auch bekannt als germanische Göttin des Todes und der Unterwelt.“

Das war unheimlich, und das Kind schauderte. Es schaute zweifelnd auf Elsa, die sich mit ihrem scharfen Schnabel an einem Knopf auf seinem Umhang zu schaffen machte.

Plötzlich gab der Vogel ein warnendes ,Schäck schäck’ von sich und erhob sich in die Luft.

„Da kommt jemand.“ Brunhilde trat hastig hinter eine Gruppe dichter Büsche und zog Maria mit sich. „Psssssssssst…“

Nach einer ganzen Weile hörten auch sie den Hufschlag: Ein paar Reiter passierten auf ihren Pferden den unbefestigten Weg und hüllten die Landschaft in eine dichte Wolke aus Sand und Staub. Erst als es wieder ruhig war, kehrte Elsa zurück.

„Wo sollen wir nun hingehen?“ Mutter und Tochter sahen sich ratlos an. „Wir haben weder Besitz noch Verwandte in der Nähe. Es sei denn, wir schließen uns dem fahrenden Volk an, ich bin ja bei ihnen aufgewachsen. Wenn ich nur wüsste, wo sie jetzt sind’’, überlegte Brunhilde halblaut. Ihre Herkunft war auch ein Grund, weshalb man sie nie anerkannt hatte in der Stadt, in die sie ihrem Mann damals gefolgt war.

Elsa erhob sich mit einem schrillen Schrei in die Luft und flog davon.

„Was hat sie denn nun schon wieder?“ Aufgeregt hielten die zwei Ausschau. Drohte erneut Gefahr? Doch es war nichts zu sehen, und so setzten sie ihren Weg fort und entfernten sich immer weiter von der Stadt.

„Schau, da ist Elsa ja wieder, und sie trägt etwas im Schnabel“, sagte die Mutter. Die Elster setzte zum Landen an und ließ einen Gegenstand auf den Sandweg fallen. Eine goldene Kette mit einem Medaillon. Brunhilde hob ihn auf und erstarrte.

„Die Kette meiner Großmutter, der Anhänger mit der Mondsichel! Das fahrende Volk muss ganz in der Nähe sein! Dort müssen wir hin, dann sind wir in Sicherheit. Elsa, wo hast du die Kette gefunden? Führe uns …“ Und der Vogel breitete langsam seine Flügel aus und stieg in die Luft.

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Mystica Venezia




Eine verschwundene Braut, ein Sensenmann als Gondoliere, eine blinde Malerin, ein seltsames Zeichen an einer Mauer und ein geheimnisvoller Orden, Guido hat sich seine Hochzeitsreise nach Venedig dann doch etwas anders vorgestellt. Verzweifelt macht er sich gemeinsam mit seiner Schwägerin Ana Karina in den Wirren des Karnevals, der durch die engen Gassen der Lagunenstadt tobt, auf die fast aussichtslose Suche nach Christina Maria und stößt dabei auf eine uralte Legende.

ISBN-13 :  978-3903056701


Leseprobe aus dem Buch

Der Wagen wankte und schaukelte auf den aufgeweichten Wegen dahin. Einmal kamen sie an ein paar ärmlichen Häusern vorbei, die den Titel Haus eigentlich kaum verdienten. Dann endlich eine Gaststätte, Giuseppe ließ den Kutscher anhalten. Die Pferde mussten dringend versorgt werden. Doch es schien niemand hier zu sein. Nichts regte sich, und die Tür war nur angelehnt. Er ging vorsichtig auf das Gasthaus zu und bedeutete Christina Maria, vorsichtshalber im Wagen zu bleiben. Der Regen hatte zwar ein wenig nachgelassen, doch es gab noch einen anderen Grund dafür.

An der Tür befanden sich keinerlei Zeichen für eine Seuche. Doch Vorsicht war geboten in diesen finsteren Zeiten. Als niemand auf sein wiederholtes Klopfen reagierte, stieß der Venezianer die kunstvoll geschnitzte Holztür vollends auf und trat in einen großen düsteren Raum, der mit einfachen grob behauenen Tischen und Schemeln ausgestattet war. Die Kerzen in den Halterungen waren niedergebrannt, und durch die kleinen Fenster fiel nur spärliches Licht. Auch hier war alles wie ausgestorben.

Er bog nach links ab. In der Küche mit der primitiven, rußgeschwärzten Kochstelle stieg ihm ein seltsam verdorbener Geruch in die Nase, säuerlich und penetrant. Über der Kochstelle hing ein riesiger Kessel, dort war die Quelle des Gestanks. Angewidert spähte Giuseppe hinein. Etwas Undefinierbares schwamm darin, möglicherweise war das mal eine Erbsensuppe gewesen. Ein Quieken in der Ecke ließ ihn schaudern. Ratten! Unzählige! Wenn es hier einmal etwas Essbares gegeben hatte, so war es inzwischen längst von den Nagetieren vertilgt worden. Jetzt wurde eine von ihnen aufmerksam und hob witternd den schlanken Kopf.

Giuseppe verließ die Küche fluchtartig. Zweifelnd schaute er die Stiege an, die ins obere Stockwerk führte. Was war mit den Besitzern geschehen? Waren sie geflohen? Oder gar ausgeraubt und ermordet? Es gab nirgends Spuren von Gewalt. Oder …? Er wollte den Gedanken lieber nicht zu Ende bringen. Er musste das Gasthaus so schnell wie möglich verlassen.

Da ertönte ein schriller Schrei. Julietta! Giuseppe handelte, es war keine Zeit mehr, zu überlegen. Warum auch immer sie ihm gefolgt war, das spielte nun keine Rolle mehr. Er hetzte durch den Saal und einen langen schmalen Korridor entlang, von dem verschiedene Zimmer abgingen. Würgend presste er sich ein Tuch vor den Mund. Bestialischer Gestank schlug ihm plötzlich entgegen. In einem offenen Türrahmen sah er zunächst Christina Maria, sie lehnte sich schwankend gegen das Holz. Und dann bot sich ihm ein Anblick, den er nie im Leben vergessen würde.

Bei den beiden Leichen in dem Kastenbett hatte bereits der Verwesungszustand eingesetzt. Dennoch konnte man an den schwarz- bläulich verfärbten Fingern und der Beule am Hals des alten Mannes noch deutlich die Spuren der Seuche erkennen. Im Tod hatte das Wirtsehepaar sich mit letzter Kraft eng umklammert, und auch die Fingernägel der Frau waren schwarz. Fliegen schwirrten um die Toten, und der Raum war von einem Brummen erfüllt. Die Duca musste die zuvor verschlossene Tür geöffnet haben, nur so war zu erklären, dass es zwar jede Menge Fliegen im Zimmer gab, aber keine einzige Ratte. Doch das war jetzt nur noch eine Frage der Zeit.

Entschlossen packte Giuseppe die leichenblasse Frau am Arm und zog sie mit sich.

„Lauf”, schrie er. Als sie den Korridor kaum hinter sich hatten, hörten sie das Trippeln vieler kleiner Füße. Sie kamen. Viele von ihnen mit letzter Kraft, auch sie waren infiziert, Opfer und zugleich Träger. Giuseppe aber meinte nur:

„Gut, dass wir hier kein Essen gefunden und angerührt haben. Durch verdorbene Nahrung und schlechte Luft überträgt sich der schwarze Tod, hab ich gehört. Hast du auch nicht zu tief geatmet dort im Haus?”, besorgt sah er sie an.

Christina taumelte ins Freie und schüttelte den Kopf: „Giuseppe, die Ratten …” Sie keuchte, hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen.

„Was ist denn mit den Ratten? Sie sind allgegenwärtig.” Er sah sie erstaunt an.

„Nein, sie sind die Wirte, sie übertragen die infizierten Flöhe und damit den schwarzen Tod.” Ihre Stimme klang fremd in ihren eigenen Ohren, und an seinem fassungslosen Gesichtsausdruck sah sie, dass er sie nicht verstand. Wohl die Worte, aber nicht den Sinn dahinter.

Sanft führte er sie zur Kutsche.

„Es ist gut, ist ja schon gut, meine Duca. Dir wird nichts geschehen. Unser Glück, dass die Suppe verdorben war und die Ratten alles andere gefressen haben. Ganz ruhig, alles wird gut.” Er sprach zu ihr wie zu einem kleinen Kind, während Angst und Zweifel in ihr nagten und sie fast in den Wahnsinn trieben.

Er saß neben ihr und sah ihr ernst in die Augen.

„Warum bist du mir gefolgt?”

„Ich hatte solche Angst, dass dir etwas zustößt. Als der Kutscher kurz austreten war, bin ich ins Haus gelaufen. Und dann habe ich die Tür geöffnet. Schluchzend sank sie in sich zusammen.

„Und jetzt werden wir alle sterben.”

Er legte den Arm um ihre Schulter und zog sie an sich.

„Das werden wir nicht, Duca! Es gibt immer welche, die überleben. Wir müssen nur fest daran glauben.” Sein Blick war finster.

„Ich bin dem großen Sterben schon einmal begegnet. Vier Jahre ist es jetzt her, dass der schwarze Tod über Dessau kam und mir Vater und Bruder nahm. Wir haben unser Soll bezahlt, Julietta, unsere Zeche an Gefatter Tod. Unsere Sünden sind gesühnt. Noch einmal gebe ich nicht her, was mir die Welt bedeutet.”

Christina Maria lächelte in einer Art Erschöpfungszustand, der sie sanft in den Schlaf hinabgleiten ließ. Giuseppe war da, er würde sie beschützen, und wenn der Tod sie holen würde, dann nur gemeinsam.

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©byChristine Erdic