Sehnsucht nach längst vergangenen Zeiten? Dann besuchen Sie doch einmal einen Mittelaltermarkt oder ein Mittelalterfest.
In
Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es da ein reichhaltiges Angebot
mit unterschiedlichen Veranstaltungen.
Hier mal die nächsten Termine für Schnellentschlossene:
https://www.mittelalterkalender.info/
Aber auch in der dunkleren Jahreszeit gibt es noch
Möglichkeiten, einen Mittelaltermarkt zu besuchen. Die Termine entnehmen Sie
hier:
https://www.mittelalterkalender.info/mittelaltermarkt/mittelalterfeste-2024-nach-bundesland.php
Der wohl größte Mittelaltermarkt Deutschlands findet auf Burg Rabenstein statt.
Zweimal im Jahr begibt man sich auf Burg Rabenstein
auf eine spannende Zeitreise zurück ins Mittelalter. Geboten wird
ein umfangreiches Programm von Aktionskünstlern und Gauklern mit
Jonglagen, mittelalterlichen Feldschlachten und Schaukämpfen, Puppentheater für
die Kinder und jeweils eine große Feuershow am
Abend bei Einbruch der Dunkelheit.
Historische Gruppen aus ganz Deutschland lagern vor
der Kulisse der 800 Jahre alten Burg, Händler und Handwerker wie Schmiede,
Drechsler, Bader, Korbflechter, Zinngießer, Löffelschnitzer und viele andere geben
Einblick in längst
ausgestorbene Berufe des Mittelalters. Natürlich dürfen Kinder und Erwachsene sich auch
selbst in diesen Handwerken, z.B. beim Filzen, Schmieden und Holzgestalten
versuchen.
Quelle: https://www.burg-rabenstein.de/ausflugsziel/mittelaltermaerkte
Buchtipps zum Thema historische Romane:
Der Schrei der Elster
Man schreibt das Jahr 1632, und die Pest wütet in Europa.
Während die Menschen in den Ballungszentren der großen Städte dahinsiechen, suchen Regierung,
Kirche und Gesellschaft nach Schuldigen. Jeder, der sich von der Masse
unterscheidet, gerät schnell in
Verdacht und somit in Gefahr, auf dem Scheiterhaufen zu landen. Sogenannte
Hexenprozesse zwingen unschuldige Menschen unter unerträglicher Folter, falsche
Geständnisse abzulegen. Betroffen sind in erster Linie jene Frauen, deren
einziges Vergehen darin besteht, sich mit Kräutern und Heilsalben auszukennen
oder die Zukunft vorhersehen zu können. Es ist das Zeitalter der Inquisition,
die über Jahrhunderte hinweg ihre blutigen Opfer fordern soll. Die Heilerin
Brunhilde gerät in den Verdacht der Hexerei und muss mit ihrer Tochter Maria
aus der Stadt fliehen. Beim fahrenden Volk finden sie Unterschlupf, doch schon
bald sollen sich Marias Albträume auf grauenhafte Weise erfüllen
ISBN-13 : 978-3753416397
Lesepobe aus dem Buch
Brunhilde wusste, dass es gefährlich war. Die kleine
Behausung lag am Rande der Stadt, und vorsichtshalber hatte sie die Fenster
verdunkelt, um das Flackern der vier weißen
Kerzen zu verbergen. Eine Kerze für jede
Himmelsrichtung. Die etwa dreißigjährige Frau war mit einem weißen
Gewand bekleidet und trug ihr langes dunkles Haar offen. Langsam erhob sie die
Arme und sagte mit leiser anklagender Stimme: „Oh Hel, schau, was mit deinen
Töchtern geschieht. Deine Wiege wird ihnen zum Grab und dein Weg ein glühender
Pfad voller Schmerzen. Ich flehe dich an, im Namen Freyas, erhöre meine Bitte,
und gib mir eine Antwort.“
Die Kerzen flackerten stärker, und durch die undichte Tür
wehte ein kalter Wind. Das kleine Mädchen neben ihr hielt eine Schale mit
Wasser hoch über den Kopf und fröstelte in ihrem dünnen Kleid aus grobem
Leinenstoff. Das Haar reichte ihr bis an die Hüften und hatte fast den gleichen
Farbton wie das naturfarbene Leinenkleid. Eine Sache, die in den Augen der
Nachbarn seltsam war. Wie kam die Frau mit den dunklen Locken zu einem so
hellhäutigen und blonden Kind?
Maria war alles, was ihr geblieben war, nachdem ihr Mann
vor zwei Jahren von der Pest dahingerafft wurde. Irgendwie schaffte es
Brunhilde, sich und die Kleine durch Gelegenheitsarbeiten durchzubringen. Das
Herstellen ihrer Heilsalben aus Kräuterextrakten war inzwischen zu einer gefährlichen
Angelegenheit geworden, und sie verkaufte nur noch an Stammkunden. Doch selbst
da konnte man sich nicht sicher sein, und lieber verzichtete sie bei einer
zahlungsunfähigen Abnehmerin auf das Geld, als sich diese zum Feind zu machen.
„Mama, es klopft!“ Brunhilde wurde aus ihren Gedanken
gerissen und blies geschwind die Kerzen aus. Maria wartete, bis ihre Mutter
alles in einer großen Holztruhe
verstaut hatte und ging dann langsam zur Tür. „Wieso
verdunkelt Ihr denn so früh? Ich
dachte schon, es sei niemand daheim.“ Eine gebeugte alte Frau kam herein, und
Brunhilde atmete erleichtert auf.
„Wartet Mutter Brehm, ich zünde nur ein Licht an“, sagte
sie und lächelte freundlich. „Was kann ich für Euch tun?“
Die alte Frau litt
seit langem an heftigen Rückenschmerzen, und Brunhilde hatte da genau die
richtige Salbe.
„Ich komme, um Euch zu warnen.“ Das hutzelige Mütterchen
hob sorgenvoll den Kopf und schaute der Jüngeren in die Augen.
„Man ist nicht gut auf Euch zu sprechen im Ort. Manch
einer behauptet gar, Ihr steht mit dem Teufel im Bunde.“
„Ihr wisst, dass dem nicht so ist. Ich versuche nur, den
Menschen zu helfen und ihnen die Schmerzen zu nehmen. Ansonsten verrichte ich
mein Tagwerk wie jeder andere hier auch. Ich besuche regelmäßig die
Gottesdienste und lasse mir nichts zu Schulden kommen“, erwiderte Brunhilde mit
ruhiger Stimme.
„Ja mein Kind, ich weiß. Wenn
ich es nicht wüsste, käme ich nicht hierher, um Euch zu warnen.
Ihr solltet die Stadt gleich morgen in der Früh verlassen. Sie richten schon neue Scheiterhaufen außerhalb
der Stadtmauern. Gestern hat die Erna aus der Gruberstraße
gestanden und unter der Folter Euren Namen genannt …“
„Habt Dank Mutter Brehm. So werden wir denn die Stadt
verlassen müssen, unser kleines Haus und das Wenige, was wir besitzen. Es geht
auch um das Leben meiner Tochter, nicht nur um meines. Was soll aus ihr werden,
wenn sie mich in den Kerker werfen?“ Schützend legte Brunhilde den Arm um die
Schultern des kleinen Mädchens, dessen Augen vor Schreck weit geöffnet waren.
Nachdem Mutter Brehm mit einem Tiegel Kräutersalbe die
Hütte verlassen hatte, machten sich Brunhilde und Maria ans Packen. Viel war es
nicht, was sie mitnehmen konnten, nur das Nötigste, verpackt in Leinenbeutel.
Auch die große Truhe musste zurückbleiben, nachdem ihr die wichtigsten
Utensilien entnommen worden waren.
Mit einem letzten Blick in den armseligen Raum, der ihnen
dennoch so viele Jahre Heimat gewesen war, schlossen Mutter und Tochter im
Morgengrauen die Tür hinter sich. Ein neuer Weg lag vor ihnen, niemand wusste,
wohin er führen und wie er enden würde: Ihre Flucht hatte begonnen.
Die Stadttore, die nachts aus Sicherheitsgründen
verschlossen wurden, waren bereits geöffnet, und die Land- und Feldarbeiter
konnten ebenso passieren wie die Grubenarbeiter und die Händler mit ihren
Karren. Brunhilde und Maria mischten sich unter das bunte Volk und gingen
ungehindert an den Torwachen vorbei. Die kontrollierten eher jene, die in die
Stadt hineinkamen. Beide atmeten auf, als sie die Stadtmauern hinter sich
gelassen hatten, aber auch jetzt galt es, vorsichtig zu sein.
Der Vogel hatte seine Schwingen ausgebreitet und schwebte
mehr als dass er flog. Schwarz wie Lack und weiß wie
Schnee glänzte sein
Gefieder in der Morgensonne.
„Tschiriiiiiiiiiiik“, klang es fast zärtlich. Maria
streckte die Hand aus, und die Elster landete geschickt auf ihrer Schulter.
„Da bist du ja, Elsa“, sagte sie erfreut. Der Vogel legte
seinen Kopf zur Seite und betrachtete Maria aufmerksam mit seinen schwarzen
Augen. „Wo hast du nur gesteckt? Ich habe schon befürchtet, du würdest uns
nicht wiederfinden!“
Ihre Mutter lächelte nachsichtig.
„Elsa würde uns überall finden. So hat Hel meine Bitte
erhört und uns durch ihren Boten erneut ein Zeichen ihrer Verbundenheit und
ihres Schutzes gegeben.“
„Ist Elsa ein Bote Hels?“ Maria war etwas verwundert,
denn seit der Vogel vor ein paar Monaten entkräftet vor der Tür gelegen und sie
ihn aufgepäppelt hatte, war er handzahm geworden und kehrte immer wieder zu dem
kleinen Haus am Stadtrand zurück.
„Elstern gelten als Götterboten, aber sie verkünden auch
Unheil und Tod, sagt man. Hel selbst wird von Elstern begleitet und ist auch
bekannt als germanische Göttin des Todes und der Unterwelt.“
Das war unheimlich, und das Kind schauderte. Es schaute
zweifelnd auf Elsa, die sich mit ihrem scharfen Schnabel an einem Knopf auf
seinem Umhang zu schaffen machte.
Plötzlich gab der Vogel ein warnendes ,Schäck schäck’ von
sich und erhob sich in die Luft.
„Da kommt jemand.“ Brunhilde trat hastig hinter eine
Gruppe dichter Büsche und zog Maria mit sich. „Psssssssssst…“
Nach einer ganzen Weile hörten auch sie den Hufschlag:
Ein paar Reiter passierten auf ihren Pferden den unbefestigten Weg und hüllten
die Landschaft in eine dichte Wolke aus Sand und Staub. Erst als es wieder
ruhig war, kehrte Elsa zurück.
„Wo sollen wir nun hingehen?“ Mutter und Tochter sahen
sich ratlos an. „Wir haben weder Besitz noch Verwandte in der Nähe. Es sei
denn, wir schließen uns dem fahrenden Volk an, ich
bin ja bei ihnen aufgewachsen. Wenn ich nur wüsste, wo sie jetzt sind’’,
überlegte Brunhilde halblaut. Ihre Herkunft war auch ein Grund, weshalb man sie
nie anerkannt hatte in der Stadt, in die sie ihrem Mann damals gefolgt war.
Elsa erhob sich mit einem schrillen Schrei in die Luft und
flog davon.
„Was hat sie denn nun schon wieder?“ Aufgeregt hielten
die zwei Ausschau. Drohte erneut Gefahr? Doch es war nichts zu sehen, und so
setzten sie ihren Weg fort und entfernten sich immer weiter von der Stadt.
„Schau, da ist Elsa ja wieder, und sie trägt etwas im
Schnabel“, sagte die Mutter. Die Elster setzte zum Landen an und ließ einen
Gegenstand auf den Sandweg fallen. Eine goldene Kette mit einem Medaillon.
Brunhilde hob ihn auf und erstarrte.
„Die Kette meiner Großmutter,
der Anhänger mit der
Mondsichel! Das fahrende Volk muss ganz in der Nähe sein! Dort müssen wir hin,
dann sind wir in Sicherheit. Elsa, wo hast du die Kette gefunden? Führe uns …“
Und der Vogel breitete langsam seine Flügel aus und stieg in die Luft.
Mystica Venezia
Eine verschwundene Braut, ein Sensenmann als Gondoliere,
eine blinde Malerin, ein seltsames Zeichen an einer Mauer und ein
geheimnisvoller Orden, Guido hat sich seine Hochzeitsreise nach Venedig dann
doch etwas anders vorgestellt. Verzweifelt macht er sich gemeinsam mit seiner
Schwägerin Ana Karina in den Wirren des Karnevals, der durch die engen Gassen
der Lagunenstadt tobt, auf die fast aussichtslose Suche nach Christina Maria
und stößt dabei auf eine uralte Legende.
ISBN-13 : 978-3903056701
Leseprobe aus dem Buch
Der Wagen wankte und schaukelte auf den aufgeweichten
Wegen dahin. Einmal kamen sie an ein paar ärmlichen Häusern vorbei, die den
Titel Haus eigentlich kaum verdienten. Dann endlich eine Gaststätte, Giuseppe
ließ den Kutscher anhalten. Die Pferde
mussten dringend versorgt werden. Doch es schien niemand hier zu sein. Nichts
regte sich, und die Tür war nur angelehnt. Er ging vorsichtig auf das Gasthaus
zu und bedeutete Christina Maria, vorsichtshalber im Wagen zu bleiben. Der
Regen hatte zwar ein wenig nachgelassen, doch es gab noch einen anderen Grund
dafür.
An der Tür befanden sich keinerlei Zeichen für eine
Seuche. Doch Vorsicht war geboten in diesen finsteren Zeiten. Als niemand auf
sein wiederholtes Klopfen reagierte, stieß der
Venezianer die kunstvoll geschnitzte Holztür vollends auf und trat in einen großen düsteren Raum, der mit einfachen grob
behauenen Tischen und Schemeln ausgestattet war. Die Kerzen in den Halterungen
waren niedergebrannt, und durch die kleinen Fenster fiel nur spärliches Licht.
Auch hier war alles wie ausgestorben.
Er bog nach links ab. In der Küche mit der primitiven, rußgeschwärzten Kochstelle stieg ihm ein seltsam
verdorbener Geruch in die Nase, säuerlich und penetrant. Über der Kochstelle
hing ein riesiger Kessel, dort war die Quelle des Gestanks. Angewidert spähte
Giuseppe hinein. Etwas Undefinierbares schwamm darin, möglicherweise war das
mal eine Erbsensuppe gewesen. Ein Quieken in der Ecke ließ ihn
schaudern. Ratten! Unzählige! Wenn es
hier einmal etwas Essbares gegeben hatte, so war es inzwischen längst von den Nagetieren vertilgt worden.
Jetzt wurde eine von ihnen aufmerksam und hob witternd den schlanken Kopf.
Giuseppe verließ die Küche fluchtartig. Zweifelnd schaute er
die Stiege an, die ins obere Stockwerk führte. Was war mit den Besitzern
geschehen? Waren sie geflohen? Oder gar ausgeraubt und ermordet? Es gab
nirgends Spuren von Gewalt. Oder …? Er wollte den Gedanken lieber nicht zu Ende
bringen. Er musste das Gasthaus so schnell wie möglich verlassen.
Da ertönte ein schriller Schrei. Julietta! Giuseppe handelte,
es war keine Zeit mehr, zu überlegen. Warum auch immer sie ihm gefolgt war, das
spielte nun keine Rolle mehr. Er hetzte durch den Saal und einen langen
schmalen Korridor entlang, von dem verschiedene Zimmer abgingen. Würgend
presste er sich ein Tuch vor den Mund. Bestialischer Gestank schlug ihm
plötzlich entgegen. In einem offenen Türrahmen sah er zunächst Christina Maria,
sie lehnte sich schwankend gegen das Holz. Und dann bot sich ihm ein Anblick,
den er nie im Leben vergessen würde.
Bei den beiden Leichen in dem Kastenbett hatte bereits
der Verwesungszustand eingesetzt. Dennoch konnte man an den schwarz- bläulich
verfärbten Fingern und der Beule am Hals des alten Mannes noch deutlich die
Spuren der Seuche erkennen. Im Tod hatte das Wirtsehepaar sich mit letzter
Kraft eng umklammert, und auch die Fingernägel der Frau waren schwarz. Fliegen
schwirrten um die Toten, und der Raum war von einem Brummen erfüllt. Die Duca
musste die zuvor verschlossene Tür geöffnet haben, nur so war zu erklären, dass
es zwar jede Menge Fliegen im Zimmer gab, aber keine einzige Ratte. Doch das
war jetzt nur noch eine Frage der Zeit.
Entschlossen packte Giuseppe die leichenblasse Frau am
Arm und zog sie mit sich.
„Lauf”, schrie er. Als sie den Korridor kaum hinter sich
hatten, hörten sie das Trippeln vieler kleiner Füße. Sie kamen.
Viele von ihnen mit letzter Kraft, auch sie waren infiziert, Opfer und zugleich
Träger. Giuseppe aber meinte nur:
„Gut, dass wir hier kein Essen gefunden und angerührt
haben. Durch verdorbene Nahrung und schlechte Luft überträgt sich der schwarze
Tod, hab ich gehört. Hast du auch nicht zu tief geatmet dort im Haus?”, besorgt
sah er sie an.
Christina taumelte ins Freie und schüttelte den Kopf:
„Giuseppe, die Ratten …” Sie keuchte, hatte das Gefühl, sich übergeben zu
müssen.
„Was ist denn mit den Ratten? Sie sind allgegenwärtig.”
Er sah sie erstaunt an.
„Nein, sie sind die Wirte, sie übertragen die infizierten
Flöhe und damit den schwarzen Tod.” Ihre Stimme klang fremd in ihren eigenen
Ohren, und an seinem fassungslosen Gesichtsausdruck sah sie, dass er sie nicht
verstand. Wohl die Worte, aber nicht den Sinn dahinter.
Sanft führte er sie zur Kutsche.
„Es ist gut, ist ja schon gut, meine Duca. Dir wird
nichts geschehen. Unser Glück, dass die Suppe verdorben war und die Ratten
alles andere gefressen haben. Ganz ruhig, alles wird gut.” Er sprach zu ihr wie
zu einem kleinen Kind, während Angst und Zweifel in ihr nagten und sie fast in
den Wahnsinn trieben.
Er saß neben ihr und
sah ihr ernst in die Augen.
„Warum bist du mir gefolgt?”
„Ich hatte solche Angst, dass dir etwas zustößt. Als
der Kutscher kurz austreten war, bin ich ins Haus gelaufen. Und dann habe ich
die Tür geöffnet.“
Schluchzend sank sie in sich zusammen.
„Und jetzt werden wir alle sterben.”
Er legte den Arm um ihre Schulter und zog sie an sich.
„Das werden wir nicht, Duca! Es gibt immer welche, die
überleben. Wir müssen nur fest daran glauben.” Sein Blick war finster.
„Ich bin dem großen
Sterben schon einmal begegnet. Vier Jahre ist es jetzt her, dass der schwarze
Tod über Dessau kam und mir Vater und
Bruder nahm. Wir haben unser Soll bezahlt, Julietta, unsere Zeche an Gefatter
Tod. Unsere Sünden sind gesühnt. Noch einmal gebe ich nicht her, was mir die
Welt bedeutet.”
Christina Maria lächelte in einer Art Erschöpfungszustand,
der sie sanft in den Schlaf hinabgleiten ließ. Giuseppe
war da, er würde sie beschützen, und wenn der Tod sie holen würde, dann nur
gemeinsam.
©byChristine Erdic
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