Langeweile? Dann speisen Sie doch mal mit Graf Dracula!
Die Stadt Berlin bietet jetzt Schauergeschichten auf dem
Servierteller.
Genießen Sie ein
4-Gänge-Menü und erleben Sie dabei talentierte Schauspieler hautnah in ihren gruseligen
Rollen.
Hier wird Bühne, Zuschauerraum und Restaurant zugleich
geboten. Die Kulisse ist schauderhaft schön Mit jedem Akt werden die
Geschmacksnerven mehr verwöhnt. Überraschen Sie Ihren Herzensmenschen mit dem
Gruseldinner in Berlin.
Alle weiteren Infos und Preise finden Sie unter
Alternativ gibt es auch ein virtuelles Abendessen mit
einem Vampirehepaar.
Leseprobe aus dem Buch LUHG HOLIDAY
Wir setzten uns an den Tisch, der inzwischen gedeckt
war, und zu meinem Entsetzen hatten auch die Vampire bereits Platz genommen.
„Der Schinken schmeckt vorzüglich, nicht wahr meine
Liebe”, wandte sich der Graf an seine Frau. „Dazu habe ich ja noch einen
besonders edlen Tropfen.” Wie von Zauberhand stand plötzlich eine Flasche mit
Rotwein auf dem Tisch.
„Holunder”, murmelte Mama. Erst jetzt merkte ich, dass
sie völlig weggetreten war. Ich flüsterte Angela ins Ohr, dass sie dem
Grafenehepaar auf gar keinen Fall in die Augen sehen sollte, und auch Jan war
bereits durch Ruby informiert. Und Papa? Der hing förmlich an den Lippen der
Gräfin und trank mit glänzenden Augen von dem Wein. Das war ja mehr als
unheimlich. Wie sollte ich meine Eltern nur warnen?
„Wir müssen hier weg, so lange es noch geht”, raunte
ich Angela zu.
„Ein bemerkenswertes Medaillon, das Sie da um den Hals
tragen, Verehrteste”, säuselte der Graf und sah Mama lange und eindringlich in
die Augen. Die wurde doch tatsächlich auch noch rot, wie ich im Licht der
flackernden Kerzen sehen konnte.
Graf von Drachenfels, der besonders dem Schinken und
der Salami sehr gut zusprach, wandte sich jetzt an Erasmus: „Wie laufen die
Geschäfte?”
Der Angesprochene räusperte sich verlegen: „Schlecht
mein Herr, ab und zu mal eine Ghulfamilie, die sich ins Luhg Holiday verläuft.
Wir können mit der Konkurrenz nicht mehr mithalten, selbst Ghule ziehen
heutzutage einen Aufenthalt in einem dieser modernen All-inclusive Hotels vor.”
Ich fragte mich, woher er etwas über die modernen
Hotelketten wusste, doch er sprach bereits weiter.
„Unser Freund
Bertram hier hat mir eine vielversprechende Idee unterbreitet.” Er klopfte Papa
auf die Schulter.
„Ich bin ganz Ohr”, sagte der Vampir, und plötzlich
verstummte jede weitere Unterhaltung in der Halle.
„Es würde das Geschäft erheblich ankurbeln, wenn wir
aus dem Hotel eine Art Künstlertreff machen würden. Vielleicht sogar im
internationalen Rahmen.”
Jetzt meldete sich erstmals Konstanze zu Wort.
„Ich halte das für eine gute Idee. Stellt euch vor,
Künstler aus aller Welt, die hier ihre Werke ausstellen oder Konzerte vor einem
erlesenen Publikum geben.”
Der Graf nickte: „Das wäre wie in alten Zeiten.
Wunderbar!” Er wandte sich an seine Frau: „Was meinst du dazu Samaritana?” Die
nickte begeistert:
„Oh ja, damit käme wieder frisches Leben ins Haus.”
Verwirrt dachte ich, dass mir dieser Satz irgendwie bekannt vorkam, hatte ich
ein Déjà-vu?
„Gut, das wäre also beschlossene Sache.” Er fixierte
meinen armen Vater. „Eine ganz hervorragende Idee, lieber Bertram.”
Ruby flüsterte Erasmus etwas ins Ohr. Der machte erst
ein abwehrendes Gesicht, nickte dann aber.
„Was die Finanzierung angeht … im Keller befinden sich
noch die alten Kisten und Truhen voller Schmuck und Kleider aus vergangenen
Zeiten, die sicher ...”
„Ich weiß, wertloser alter Plunder. Nein, über die Finanzierung müsst ihr euch keine Sorgen machen, lasst das mal mein Problem sein.”
„Dann könnte doch das Personal die mittelalterliche
Kleidung und den Schmuck tragen”, platzte es aus mir heraus, und erschrocken
biss ich mir, unter dem durchdringenden Blick des Grafen, der jetzt auf mir
ruhte, auf die Lippen.
„In der Tat. Das wäre eine besondere Attraktion und
würde das Hotel hervorheben”, kam mir Konstanze zu Hilfe.
„Tritt einmal vor, junge Dame”, sagte der Herr des
Hauses mit ruhiger aber bestimmter Stimme. Ich traute mich nicht, den Befehl zu
verweigern und machte mit gesenktem Blick einen Schritt auf ihn zu. Nur nicht
in seine Augen sehen, befahl ich mir.
Der Mann hatte eine ungeheure Ausstrahlung. Jetzt
legte er mir seine Hände auf die Schultern und sagte wohlwollend mit tiefer und
samtener Stimme: „Du bist mutig und klug. Aus dir wird mal etwas ganz
Besonderes, das fühle ich. Deine Stärke wird euch führen.”
In diesem Moment fühlte ich mich alles andere als
mutig. Ich war ihm ausgeliefert, auch ohne Blickkontakt zog er mich in seinen
Bann. Ich atmete tief durch. Wenn aus mir etwas Besonderes werden sollte, würde
er mir vielleicht doch nicht meine Energie absaugen und mich töten. Aber wie
weit konnte ich ihm vertrauen, und was hatte er mit meiner Familie vor? Der
Zauber war vorbei, und er senkte die Hände.
Luhg Holiday
Dieser Sammelband vereint zwei spannende Geschichten:
Willkommen im Luhg Holiday
Als Familie Kohlmann wegen eines vorausgesagten Schneesturms ganz spontan im
Hotel Luhg Holiday einkehrt, ahnt sie noch nicht, was sie dort erwartet. In dem
alten unheimlichen Haus scheint nichts mit rechten Dingen zuzugehen, und schon
bald finden sich die drei Kinder und ihre Eltern im unglaublichsten Abenteuer
ihres Lebens wieder.
Auf Wiedersehen im Luhg Holiday
Auf einer Urlaubsreise in den Süden fahren Sabrina, Gudrun und Betty im Nebel
gegen einen Baum und müssen im Luhg Holiday einkehren. Das Hotel hat sich
verändert, denn es sind 7 Jahre vergangen, seitdem Sabrina mit ihrer Familie
dort unfreiwillig ihre Ferien verbrachte.
Wer ist der nette junge Mann, der sich nach dem Unfall so rührend um sie
kümmert und doch ein düsteres Geheimnis mit sich trägt? Und was ist aus den
Ghulen geworden, die das Luhg Holiday verwalteten? Ein spannendes Abenteuer
wartet auf die Freundinnen. Werden sie der Gefahr entkommen, die dort hinter
den düsteren Mauern auf sie lauert?
Eine Gruselkomödie der Sonderklasse und ein besonderes Lesevergnügen für die
ganze Familie.
https://buchshop.bod.de/luhg-holiday-christine-erdic-9783743152625
Auch einzeln als E-Books erhältlich :
Willkommen im Luhg Holiday
Auf Wiedersehen im Luhg Holiday
©byChristine Erdic
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