Mittwoch, 2. Oktober 2024

Auf nach Irland zum Bram Stoker Festival

 Die grüne Insel im Atlantik hat weit mehr zu bieten als sanfte Hügellandschaften, schroffe Felsen und tosendes Meer.

Hier hat das heutige Halloween seine Wurzeln, die weit in die keltische Vergangenheit zurückreichen.




Das Bram Stoker Festival zum Beispiel! Dieses Spektakel mit Gruselfaktor findet jedes Jahr am letzten Oktoberwochenende statt, wenn die Stadt Dublin eine ganze Reihe von Künstlern, Autoren und Fans aus der ganzen Welt willkommen heißt.




Im Laufe der Jahre hat das Festival eine Vielzahl von vom Gothic inspirierter Produktionen präsentiert – von Aufführungen im Freien über Chorauftritte in verdunkelten Bibliotheken bis hin zu opulenten Banketten in geheiligten Krypten und preisgekrönten Theaterstücken. 






Die Organisatoren lassen sich von Bram Stokers berühmten Literaturwerken inspirieren und verwandeln auf brillante Weise die legendärsten Orte der Stadt in übernatürlich angehauchte viktorianische Kulissen, die aus einem seiner Romane stammen könnten.



Großneffe von Bram Stoker Dacre Stoker und sein Buch:



Jedes Jahr verspricht das Festival, größer und besser zu werden, und es hält, was es verspricht. Es wird viele Gelegenheiten geben, sich in Ihre Lieblingsgruselkleidung zu hüllen, an einer Auswahl von gruseligen Wanderungen, Ausstellungen und offenen Diskussionen über die Arbeit von Stoker teilzunehmen.




Quelle: https://www.ireland.com/de-de/

Das Programm sowie Tickets Finden Sie unter

https://bramstokerfestival.com/en/





Für alle, die in diesem Jahr zu Hause bleiben müssen, haben wir zum Trost ein paar schaurig schöne Buchtipps.

 

Happy Halloween - Kulinarischer und literarischer Gruselspaß




Mit den Rezepten aus diesem Buch wird Ihre Halloweenparty ein schaurig-schönes Erlebnis. Die Gerichte hören sich furchteinflößend an, so wie es sich zu Halloween gehört - aber keine Angst, sie schmecken zum Gruseln lecker und schrecklich gut. Und als besonderes Bonbon gibt es einige Gruselgeschichten sowie Bastelideen. Eine Anleitung, wie man selbst eine Kürbisfratze schnitzen kann, fehlt natürlich auch nicht. Und gelacht werden darf ebenfalls! So steht einer tollen Halloweenparty wirklich nichts mehr im Wege. Happy Halloween!

ISBN-13 :  978-3757826864




 Leseprobe aus dem Buch

Wie und wo Halloween entstand

Halloween hat seinen eigentlichen Ursprung in Irland. Das naturverbundene Volk der Kelten feierte am 31. Oktober Samhain, eines ihrer wichtigsten Feste im Jahreskreis. Das Ende der Erntezeit und der Beginn der kalten Jahreszeit wurden zelebriert. Mit dieser Feier endete auch das alte Kalenderjahr. Die Grenzen zwischen den Dimensionen wurden durchlässiger, das Reich der Verstorbenen war plötzlich nah.

Der Mythologie nach suchten die Toten nun ihre eigenen Häuser wieder auf. Die geöffneten Tore der Anderswelt gaben aber auch Feen die Möglichkeit, in dieser Nacht die menschliche Welt zu betreten. Die Feen, die einer Legende nach in uralten Grabhügeln hausten, waren sehr eng mit den Seelen der Toten verbunden.

Zur Abschreckung verkleideten sich die Menschen mit furchterregenden Kostümen und spukten bei Nacht durch die Straßen. Große Feuer wurden entfacht. Speisen und Getränke wurden vor den Häusern und auf den Gräbern der Toten platziert, um die Geister zu besänftigen.

Im 19. Jahrhundert gelangte dieser mysteriöse Brauch durch einwandernde Iren nach Amerika. Dort wurde Samhain zu Halloween, einem eher fröhlichen Fest, an dem Kinder in Monster- und Hexenkostümen von Tür zu Tür ziehen, um mit dem Spruch „Süßes oder Saures“ Süßigkeiten zu erbetteln. Vom ursprünglichen Spuk geblieben sind ausgehöhlte Kürbislaternen, Speisen wie Glibberhirn sowie ein wenig Friedhofs-Romantik.

 

Fledermausflügel

 

Zutaten für 2 Personen:

 500 g Hähnchenflügel

 1 Knoblauchzehe

 1 EL mittelscharfer Senf

 4 EL Sonnenblumenöl

 1 EL dunkle Sojasoße

 1 EL Ahornsirup

 1 - 2 Prisen Paprikapulver (süß)

 1 - 2 Prisen Salz

 2 - 3 Prisen Pfeffer

 

Zubereitung:

Hähnchenflügel waschen und trockentupfen.

Senf, Sonnenblumenöl, Sojasoße und Ahornsirup verrühren. Knoblauchzehe schälen und in die Marinade pressen. Mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer würzen.

Die Hähnchenflügel in der Marinade einige Stunden ziehen lassen.

Das Fleisch auf ein Backblech mit Backpapier legen und im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad etwa 45 Minuten goldbraun backen.

Die Backzeit kann je nach Ofentyp etwas variieren.




https://www.amazon.de/Happy-Halloween-Kulinarischer-literarischer-Gruselspa%C3%9F/dp/3757826868/ref=sr_1_1?dib=eyJ2IjoiMSJ9.0HMWTS1_DxkM0DjvL-LjhpkD0aB7zWCDI0drFqOU1yPC7v2Lb69W5L5Q_EVlUsXphz7m-ZwQVFysua1wo3_A59ZOw499UOXucB5SmeHCF9-bJ_7By6QP3svfA9VUjQxvtft4kImSqUnYIfqfJWtqwnNvNHFdm739_kZRlARkXkwZdn0z7jxe-BM7hidA8m-6-SF2srsJGogIeU9AK0EOOfqgGzZGTblgL7YH6_NFTyE.TsdBFeZ75QPgB_edfpyofdHqpz8ydGSSNK0Pe_S6Zxc&dib_tag=se&qid=1727865466&refinements=p_27%3AChristine+Erdi%C3%A7&s=books&sr=1-1

 

Unheimliche Geschichten




Aberglauben hatte stets seinen festen Platz in der menschlichen Gesellschaft. Tief verwurzelt scheint die Angst vor schwarzen Katzen, die von links unseren Weg überqueren, der Zahl 13 sowie Freitag dem Dreizehnten zu sein. Ebenso soll es Unglück bringen, unter einer Leiter hindurchzugehen oder einen Spiegel zu zerbrechen. Daher ist es also kein Zufall, dass dieses Buch genau 13 unheimliche Geschichten, eine schwarze Katze und einen Spiegel enthält. Wirken Flüche wirklich oder nur, wenn man an sie glaubt? Existieren Aliens und Zeittore ausschließlich in unserer Fantasie? Was ist möglich oder unmöglich, Wahrheit oder Fiction? Das müssen Sie, lieber Leser und liebe Leserin, selbst herausfinden. Doch Vorsicht! Verlieren Sie sich nicht zwischen den Zeilen dieses Buc

ISBN-13 :  978-1093338331

 



Leseprobe aus dem Buch

Spiegelwelten – das Tor zur Hölle

In einem fernen Land gibt es eine Legende, die besagt, dass der Teufel einst einen kostbaren Spiegel stahl und sich mit ihm in die Lüfte erhob. Er war nicht nur machtbesessen sondern auch eitel. Da blendete ihn die aufsteigende Sonne, und er ließ den Spiegel fallen. Auf der Erde aber zerbrach dieser in sieben Stücke.

Die Brüder Mac Quinn standen in dem alten Antiquitätenladen und ließen prüfend ihre Blicke schweifen. Sie kannten sich bestens aus, da ihre Leidenschaft das Sammeln alter Kunstgegenstände und Raritäten war. Im Ort waren die drei Junggesellen als seltsame, wortkarge Kauze bekannt, die jeden Kontakt scheuten. Deshalb wohnten sie wohl auch abseits in einer alten Burg mit Blick über die Stadt. Besuch bekamen sie nur selten, was nicht weiter verwunderlich war. Man munkelte, dort oben gehe es nicht mit rechten Dingen zu. Hexen und Dämonen, ja, der Teufel selbst solle die Burg nachts heimsuchen.

Die drei Brüder wussten nicht, was man sich in der Stadt erzählte - und wenn, dann wäre es ihnen sicherlich egal gewesen.

„Warum ist das hier verhangen?“, erkundigte sich James, der Älteste, bei dem Antiquitätenhändler. Ein weißes Laken verdeckte einen mannshohen Gegenstand in der hintersten Ecke des Ladens im Halbdunkel.

„Das steht nicht zum Verkauf“, antwortete der Händler.

Der Kunde zog ungeduldig an dem Tuch, das jetzt Teile eines wunderschönen Spiegels freigab. Der Rahmen war kunstvoll verziert und sicherlich unbezahlbar.

„Teakholz“, stellte Mike, der inzwischen aufmerksam geworden war, sachlich fest und fuhr mit den Fingern vorsichtig über die blütenhaften Ornamente. Bill nickte bedächtig mit dem Kopf.

„Ein schönes Stück - was soll er denn kosten?“

„Ich sagte Ihrem Bruder schon, dass der Spiegel nicht verkäuflich ist!“

„Schade“, brummte James.

„Der würde so gut in unsere Sammlung passen. Darf man fragen, warum Sie ihn nicht verkaufen wollen?“

In den Augen des Händlers stand die blanke Angst. Schnell zog er das Laken wieder über den antiken Gegenstand.

„Er ist verflucht. Seine letzte Besitzerin soll er in den Wahnsinn getrieben haben. Mehr weiß ich darüber auch nicht.“

„Hören Sie, wir sind die Mac Quinns und glauben nicht an Flüche! Verkaufen Sie uns den Spiegel, dann sind Sie ihn los!“

Der Händler überlegte. Das Teil flößte ihm Angst ein. Irgendetwas Böses ging davon aus, das konnte der sensible Mann spüren. Vielleicht war es wirklich besser, es los zu werden. Die Mac Quinns waren ihm ein Begriff, wenn sie auch zum ersten Mal seinen Laden betreten hatten. Sollten Sie den Spiegel doch in ihre düstere Burg schaffen, weit weg von ihm.

„Gut, aber Sie müssen ihn selbst abtransportieren“, gab er nach.

Bald darauf hing der geheimnisvolle Spiegel an der Wand in der prunkvollen Diele der Mac Quinns. Die Burg war mit erlesenen Antiquitäten ausgestattet und hätte sicherlich Besucher aus dem ganzen Land angezogen, wenn die Brüder offener gewesen wären. So aber hatten sie nicht einmal eine Haushälterin oder Köchin. Einmal am Tag brachte ein Service warmes Essen. Das musste genügen. Niemand außer ein paar Katzen, die den Mäusen und Ratten den Garaus machten, teilte das Leben der Eigenbrötler. Mike bemerkte als erster, dass die Katzen einen großen Bogen um den Spiegel machten. Interessiert besah er sich das gute Stück noch einmal in allen Einzelheiten. Die Diele erschien ihm kälter als gewöhnlich, und fröstelnd zog er die Schultern hoch. Seine Hand fuhr über die kunstvoll geschnitzten Ornamente, da war ihm, als würden sie sich in Teufelsfiguren verwandeln. Das Glas zog ihn geradezu magnetisch an. Jetzt vibrierte es, verlor seinen festen Zustand, wurde durchlässig. Mike tauchte förmlich hindurch und fand sich in einer Wüste wieder. Plötzlich wurde es unerträglich heiß, eine grelle Sonne stach vom wolkenlosen Himmel.

Was tue ich hier, wie bin ich hierhergekommen?, durchfuhr es ihn. Dort hinten gab es irgendwo Schatten. Eine seltsame Schwärze lauerte im Hintergrund. Nur raus aus der Hitze. Seine Haut hatte sich rot verfärbt und schlug Blasen. Er rannte um sein Leben.

James suchte im ganzen Haus.

„Bill, hast du Mike heute schon gesehen? Er sollte mir doch mit den Abrechnungen helfen.“

Bill sah kurz auf, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder seinem Schachspiel zu. Er spielte am liebsten alleine.

Sein Bruder blieb nachdenklich vor dem Spiegel stehen und betrachtete sein Bild. Ich bin ein alter Mann geworden, dachte er resigniert und ging langsam mit schlurfenden Schritten weiter.

Mike hatte die Dunkelheit erreicht. Ein Unterschlupf, eine wabernde Höhle - nichts Festes. Dennoch trat er durch den Eingang, er hatte keine Wahl. Hinter ihm schloss sich die Tür. Feuer flammte auf - schreiende Menschen in einem Kessel, kleine gehörnte Männchen tanzten durch die Flammen und piekten die Verzweifelten mit langen Mistgabeln in ihr Fleisch.

„Noch nicht gar“, kicherte einer von ihnen. Mike wollte fort, suchte nach der Tür, doch da war nichts. Und dann entdeckten sie ihn. Rotglühende Augen starrten ihn an.

Bill hatte sein Spiel beendet. Jetzt wollte er sich den neuen Spiegel noch einmal ganz in Ruhe ansehen. Die Katze, die zu seinen Füßen gelegen hatte, streckte sich und gähnte herzhaft.

„Kommst du mit, Minka?“ Doch das Tier machte kurz vor der Halle kehrt und schoss panisch davon.

Komisch, wie die Katzen sich neuerdings verhalten. Sie meiden den Spiegel, dachte Bill und blieb vor demselben stehen. Naja, etwas Unheimliches strömte der tatsächlich aus. Vielleicht sollten wir ihn anderswo verwahren, fuhr es ihm durch den Kopf. Er würde mit James darüber sprechen. Katzen hatten einen sechsten Sinn, das wusste er. Leicht berührte seine Hand das kühle Glas. Es schien seine Konsistenz zu verändern, flüssig zu werden. Bill tauchte förmlich hinein.

James hatte seine Suche nach Mike aufgegeben. Bis in die alten Kellergewölbe war er hinabgestiegen. Vergeblich. Der alte Pick-up stand im Hof, also war sein Bruder auch nicht in den Ort runtergefahren.

„Bill, wenn du endlich fertig bist, könntest du dann …“

Bills Sessel war leer, das Schachspiel stand einsam und verlassen. Daneben thronte die rote Katze, die Bill sonst auf Schritt und Tritt begleitete. Irgendwas stimmte hier nicht! Sollte der Antiquitätenhändler doch Recht gehabt haben und das Ding war verflucht?!

Ich werde genügend Abstand halten, schwor er sich und starrte den Spiegel aus gebührender Entfernung an. Kurz war es ihm, als würden seine Brüder ihm zuwinken. Doch darauf fiel er nicht herein. Sie konnten nicht dort sein, das war nur Glas und weiter nichts. Er machte einen Schritt nach vorne. Sein eigenes Gesicht sah ihm entgegen, und ihm war, als sei er in den letzten Stunden gealtert. Fahle Haut spannte sich wie Pergament über die Wangenknochen. Sekundenschnell schien er zu verfallen. Das Gesicht des Todes, die Haut löste sich, schuppte einfach ab - ein Totenkopf mit leeren Augenhöhlen war alles, was von ihm übrig blieb.

Man fand die drei Brüder erst später, nachdem der Bote vom Pizza-Service sich gewundert hatte, dass seit drei Tagen niemand öffnete, um das Essen entgegenzunehmen. Die Mac Quinns lagen in der kalten Eingangshalle unter einem Wandspiegel, und man konnte nur noch ihren Tod feststellen. Der Arzt, der die Totenscheine ausstellte, schüttelte den Kopf. James starb an Herzversagen, aber die anderen beiden waren ihm ein Rätsel: Mike der jüngste Bruder hatte schwere Verbrennungen erlitten, doch die eigentliche Todesursache schien Herzstillstand durch panische Angst zu sein. Und Bill war schlichtweg ertrunken.

„Wie kann ein Mann in einer Eingangshalle ertrinken?“ Dr. William strich sich verwirrt über seine Glatze, auf der ein paar Wassertropfen perlten. Als er aufsah, stellte er fest, dass sie vom Spiegel kamen.

„Seltsam. Nun, wie dem auch sei - was denken Sie, was jetzt mit der Burg geschehen wird? Soweit ich weiß, gibt es keine lebenden Verwandten.“ Der Bürgermeister zuckte mit den Achseln.

„In diesem Fall wird das Anwesen in den Besitz der Stadt zurückfallen. Entweder wird es versteigert oder aber ein Museum daraus gemacht. Letzteres bietet sich ja geradezu an.“

Bewundernd glitten seine Hände über die Verzierungen des Rahmens.

„Nehmen Sie nur mal diesen alten Spiegel. Echtes Teakholz - sowas wird heute gar nicht mehr hergestellt. Man sollte gerade auch die jüngere Bevölkerung in den Genuss dieser seltenen Antiquitäten kommen lassen! Das ist Kultur. Meinen Sie nicht auch?“

Im Geiste sah er bereits Schulklassen durch die Gänge der alten Burg ziehen. Und mit den Einnahmen dadurch ließ sich noch so manch anderes bewerkstelligen. Zufrieden warf er einen letzten Blick auf den Spiegel, der ihn erst auf diese schöne Idee gebracht hatte.

 

 


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Luhg Holiday

 


Dieser Sammelband vereint zwei spannende Geschichten: Willkommen im Luhg Holiday Als Familie Kohlmann wegen eines vorausgesagten Schneesturms ganz spontan im Hotel Luhg Holiday einkehrt, ahnt sie noch nicht, was sie dort erwartet. In dem alten unheimlichen Haus scheint nichts mit rechten Dingen zuzugehen, und schon bald finden sich die drei Kinder und ihre Eltern im unglaublichsten Abenteuer ihres Lebens wieder. Auf Wiedersehen im Luhg Holiday Auf einer Urlaubsreise in den Süden fahren Sabrina, Gudrun und Betty im Nebel gegen einen Baum und müssen im Luhg Holiday einkehren. Das Hotel hat sich verändert, denn es sind 7 Jahre vergangen, seitdem Sabrina mit ihrer Familie dort unfreiwillig ihre Ferien verbrachte. Wer ist der nette junge Mann, der sich nach dem Unfall so rührend um sie kümmert und doch ein düsteres Geheimnis mit sich trägt? Und was ist aus den Ghulen geworden, die das Luhg Holiday verwalteten? Ein spannendes Abenteuer wartet auf die Freundinnen. Werden sie der Gefahr entkommen, die dort hinter den düsteren Mauern auf sie lauert? Eine Gruselkomödie der Sonderklasse und ein besonderes Lesevergnügen für die ganze Familie.

ISBN-13 :  978-3743152625

 

Leseprobe aus dem Buch





Ich fand den Gang direkt neben den Regalen. Er wand sich leicht ansteigend zum Ausgang, der durch eine Tür verschlossen war. Und nun? Ratlos sah ich Betty an. Hier war nichts. Enttäuscht machten wir uns auf den Rückweg.

Betty trat auf etwas Weiches und schrie auf. Erschrocken hielt ich ihr die Hand vor den Mund. 

„Eine Ratte“, wisperte sie entsetzt und schüttelte sich.

„Das kann gut sein, mach bloß keinen Lärm jetzt. Das arme Tier war bestimmt genauso erschrocken wie du. Schließlich bist du auf sie draufgetreten und nicht umgekehrt.“ Ich wollte mich abstützen, aber meine Hand griff ins Leere. Das heißt, der Vorhang, der den dahinter liegenden Raum vom Gang trennte, hielt meinem Gewicht nicht stand, und fast wäre ich gefallen. Staunend betraten wir eine unterirdische Halle, die nur von drei Fackeln an den Wänden schwach beleuchtet wurde.

Nebeneinander standen dreizehn Särge aus glänzendem schwarzem Holz. Einige waren geöffnet und mit rotem Samt ausgelegt. Fünf von ihnen waren jedoch geschlossen. Ich hielt den Atem an. Wir waren am Ziel.

„Soll ich?“ wisperte ich. Betty schüttelte panisch den Kopf. Typisch, dabei war sie es doch, die hierher kommen wollte. Entschlossen öffnete ich den Deckel des Sarges, der mir am nächsten stand.

„Schau nur, wie süß“, entfuhr es mir. Da lag Oliver in tiefem Schlummer auf Samt gebettet, und sein Haar leuchtete im Schein der Fackeln. Er hatte sich zur Seite gerollt und sein Daumen steckte noch im Mund. Vorsichtig schloss ich den Deckel wieder.

Betty war nun auch mutig geworden und öffnete den nächsten Deckel. Fasziniert beugten wir uns über den offenen Sarg. Auf dunkelblauer Seide lag der Graf von Drachenfels und schlief. Verzückt betrachtete meine Freundin sein markantes Gesicht.

In diesem Moment hörte ich ein Geräusch. Es war ein Rascheln, doch nicht das eines Nagetieres. Vorsichtig schlich ich hinüber und griff zu.

„Damien“, zischte ich verärgert und zerrte den Jungen hinter einem leeren Sarg hervor.

Betty fuhr zusammen und ließ den Sargdeckel fallen. RUMMMMS! Mit einem lauten Knall fiel der Deckel auf den Sarg zurück. Entsetzt sahen wir drei uns an.

„Nichts wie weg hier“, rief ich mit unterdrückter Stimme. Nicht auszudenken, wenn die Vampire nun aufwachten und uns verfolgten. Das Bild blutrünstiger Fledermäuse erschien vor meinen Augen.

„Hier entlang“, sagte Damien leise und wies auf den schmalen Gang, der bergauf führte.

Ich verstand: Im Kellergewölbe hätten wir geringere Aussicht, unseren Verfolgern zu entkommen. Atemlos erreichten wir die Tür. Was, wenn sie nun verschlossen war? Zu meiner Erleichterung ließ sie sich ganz leicht öffnen, und dann standen wir aufatmend im hellen Sonnenlicht. Wir waren in Sicherheit.

„Damien, was hattest du im Keller bei den Vampiren verloren?“, fragte ich streng. Der Kleine trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. Dann schaute er mich mit seinen schwarzen Augen an und lächelte verschmitzt.

„Sabrina, es ist unser Keller, wie du weißt. Aber was hattet ihr dort eigentlich zu suchen?“ Noch ehe ich ihm antworten konnte, war er auf und davon. Einfach verschwunden. Wir beschlossen, so lange es ging, in der Sonne zu bleiben. Doch der Abend nahte unaufhaltsam mit jeder Sekunde, und irgendwann würden wir den Vampiren gegenüberstehen




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 Happy Halloween! 


©byChristine Erdic

Freitag, 6. September 2024

Ausflug ins Mittelalter

 

Sehnsucht nach längst vergangenen Zeiten? Dann besuchen Sie doch einmal einen Mittelaltermarkt oder ein Mittelalterfest. 




In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es da ein reichhaltiges Angebot mit unterschiedlichen Veranstaltungen.




Hier mal die nächsten Termine für Schnellentschlossene:

https://www.mittelalterkalender.info/


Aber auch in der dunkleren Jahreszeit gibt es noch Möglichkeiten, einen Mittelaltermarkt zu besuchen. Die Termine entnehmen Sie hier:

https://www.mittelalterkalender.info/mittelaltermarkt/mittelalterfeste-2024-nach-bundesland.php






Der wohl größte Mittelaltermarkt Deutschlands findet auf Burg Rabenstein statt.

Zweimal im Jahr begibt man sich auf Burg Rabenstein auf eine spannende Zeitreise zurück ins Mittelalter. Geboten wird ein umfangreiches Programm von Aktionskünstlern und Gauklern mit Jonglagen, mittelalterlichen Feldschlachten und Schaukämpfen, Puppentheater für die Kinder und jeweils eine große Feuershow am Abend bei Einbruch der Dunkelheit.

Historische Gruppen aus ganz Deutschland lagern vor der Kulisse der 800 Jahre alten Burg, Händler und Handwerker wie Schmiede, Drechsler, Bader, Korbflechter, Zinngießer, Löffelschnitzer und viele andere geben Einblick in längst ausgestorbene Berufe des Mittelalters. Natürlich dürfen Kinder und Erwachsene sich auch selbst in diesen Handwerken, z.B. beim Filzen, Schmieden und Holzgestalten versuchen.

Quelle: https://www.burg-rabenstein.de/ausflugsziel/mittelaltermaerkte

 



Buchtipps zum Thema historische Romane:

 

Der Schrei der Elster




Man schreibt das Jahr 1632, und die Pest wütet in Europa. Während die Menschen in den Ballungszentren der großen Städte dahinsiechen, suchen Regierung, Kirche und Gesellschaft nach Schuldigen. Jeder, der sich von der Masse unterscheidet, gerät schnell in Verdacht und somit in Gefahr, auf dem Scheiterhaufen zu landen. Sogenannte Hexenprozesse zwingen unschuldige Menschen unter unerträglicher Folter, falsche Geständnisse abzulegen. Betroffen sind in erster Linie jene Frauen, deren einziges Vergehen darin besteht, sich mit Kräutern und Heilsalben auszukennen oder die Zukunft vorhersehen zu können. Es ist das Zeitalter der Inquisition, die über Jahrhunderte hinweg ihre blutigen Opfer fordern soll. Die Heilerin Brunhilde gerät in den Verdacht der Hexerei und muss mit ihrer Tochter Maria aus der Stadt fliehen. Beim fahrenden Volk finden sie Unterschlupf, doch schon bald sollen sich Marias Albträume auf grauenhafte Weise erfüllen

ISBN-13 :  978-3753416397


Lesepobe aus dem Buch

Brunhilde wusste, dass es gefährlich war. Die kleine Behausung lag am Rande der Stadt, und vorsichtshalber hatte sie die Fenster verdunkelt, um das Flackern der vier weißen Kerzen zu verbergen. Eine Kerze für jede Himmelsrichtung. Die etwa dreißigjährige Frau war mit einem weißen Gewand bekleidet und trug ihr langes dunkles Haar offen. Langsam erhob sie die Arme und sagte mit leiser anklagender Stimme: „Oh Hel, schau, was mit deinen Töchtern geschieht. Deine Wiege wird ihnen zum Grab und dein Weg ein glühender Pfad voller Schmerzen. Ich flehe dich an, im Namen Freyas, erhöre meine Bitte, und gib mir eine Antwort.“

Die Kerzen flackerten stärker, und durch die undichte Tür wehte ein kalter Wind. Das kleine Mädchen neben ihr hielt eine Schale mit Wasser hoch über den Kopf und fröstelte in ihrem dünnen Kleid aus grobem Leinenstoff. Das Haar reichte ihr bis an die Hüften und hatte fast den gleichen Farbton wie das naturfarbene Leinenkleid. Eine Sache, die in den Augen der Nachbarn seltsam war. Wie kam die Frau mit den dunklen Locken zu einem so hellhäutigen und blonden Kind?

Maria war alles, was ihr geblieben war, nachdem ihr Mann vor zwei Jahren von der Pest dahingerafft wurde. Irgendwie schaffte es Brunhilde, sich und die Kleine durch Gelegenheitsarbeiten durchzubringen. Das Herstellen ihrer Heilsalben aus Kräuterextrakten war inzwischen zu einer gefährlichen Angelegenheit geworden, und sie verkaufte nur noch an Stammkunden. Doch selbst da konnte man sich nicht sicher sein, und lieber verzichtete sie bei einer zahlungsunfähigen Abnehmerin auf das Geld, als sich diese zum Feind zu machen.

„Mama, es klopft!“ Brunhilde wurde aus ihren Gedanken gerissen und blies geschwind die Kerzen aus. Maria wartete, bis ihre Mutter alles in einer großen Holztruhe verstaut hatte und ging dann langsam zur Tür. Wieso verdunkelt Ihr denn so früh? Ich dachte schon, es sei niemand daheim.“ Eine gebeugte alte Frau kam herein, und Brunhilde atmete erleichtert auf.

„Wartet Mutter Brehm, ich zünde nur ein Licht an“, sagte sie und lächelte freundlich. „Was kann ich für Euch tun?“

 Die alte Frau litt seit langem an heftigen Rückenschmerzen, und Brunhilde hatte da genau die richtige Salbe.

„Ich komme, um Euch zu warnen.“ Das hutzelige Mütterchen hob sorgenvoll den Kopf und schaute der Jüngeren in die Augen.

„Man ist nicht gut auf Euch zu sprechen im Ort. Manch einer behauptet gar, Ihr steht mit dem Teufel im Bunde.“ 

„Ihr wisst, dass dem nicht so ist. Ich versuche nur, den Menschen zu helfen und ihnen die Schmerzen zu nehmen. Ansonsten verrichte ich mein Tagwerk wie jeder andere hier auch. Ich besuche regelmäßig die Gottesdienste und lasse mir nichts zu Schulden kommen“, erwiderte Brunhilde mit ruhiger Stimme.

„Ja mein Kind, ich weiß. Wenn ich es nicht wüsste, käme ich nicht hierher, um Euch zu warnen. Ihr solltet die Stadt gleich morgen in der Früh verlassen. Sie richten schon neue Scheiterhaufen außerhalb der Stadtmauern. Gestern hat die Erna aus der Gruberstraße gestanden und unter der Folter Euren Namen genannt …“

„Habt Dank Mutter Brehm. So werden wir denn die Stadt verlassen müssen, unser kleines Haus und das Wenige, was wir besitzen. Es geht auch um das Leben meiner Tochter, nicht nur um meines. Was soll aus ihr werden, wenn sie mich in den Kerker werfen?“ Schützend legte Brunhilde den Arm um die Schultern des kleinen Mädchens, dessen Augen vor Schreck weit geöffnet waren.

Nachdem Mutter Brehm mit einem Tiegel Kräutersalbe die Hütte verlassen hatte, machten sich Brunhilde und Maria ans Packen. Viel war es nicht, was sie mitnehmen konnten, nur das Nötigste, verpackt in Leinenbeutel. Auch die große Truhe musste zurückbleiben, nachdem ihr die wichtigsten Utensilien entnommen worden waren.

Mit einem letzten Blick in den armseligen Raum, der ihnen dennoch so viele Jahre Heimat gewesen war, schlossen Mutter und Tochter im Morgengrauen die Tür hinter sich. Ein neuer Weg lag vor ihnen, niemand wusste, wohin er führen und wie er enden würde: Ihre Flucht hatte begonnen.

Die Stadttore, die nachts aus Sicherheitsgründen verschlossen wurden, waren bereits geöffnet, und die Land- und Feldarbeiter konnten ebenso passieren wie die Grubenarbeiter und die Händler mit ihren Karren. Brunhilde und Maria mischten sich unter das bunte Volk und gingen ungehindert an den Torwachen vorbei. Die kontrollierten eher jene, die in die Stadt hineinkamen. Beide atmeten auf, als sie die Stadtmauern hinter sich gelassen hatten, aber auch jetzt galt es, vorsichtig zu sein.

 

Der Vogel hatte seine Schwingen ausgebreitet und schwebte mehr als dass er flog. Schwarz wie Lack und weiß wie Schnee glänzte sein Gefieder in der Morgensonne.

„Tschiriiiiiiiiiiik“, klang es fast zärtlich. Maria streckte die Hand aus, und die Elster landete geschickt auf ihrer Schulter.

„Da bist du ja, Elsa“, sagte sie erfreut. Der Vogel legte seinen Kopf zur Seite und betrachtete Maria aufmerksam mit seinen schwarzen Augen. „Wo hast du nur gesteckt? Ich habe schon befürchtet, du würdest uns nicht wiederfinden!“

Ihre Mutter lächelte nachsichtig.

„Elsa würde uns überall finden. So hat Hel meine Bitte erhört und uns durch ihren Boten erneut ein Zeichen ihrer Verbundenheit und ihres Schutzes gegeben.“

„Ist Elsa ein Bote Hels?“ Maria war etwas verwundert, denn seit der Vogel vor ein paar Monaten entkräftet vor der Tür gelegen und sie ihn aufgepäppelt hatte, war er handzahm geworden und kehrte immer wieder zu dem kleinen Haus am Stadtrand zurück.

„Elstern gelten als Götterboten, aber sie verkünden auch Unheil und Tod, sagt man. Hel selbst wird von Elstern begleitet und ist auch bekannt als germanische Göttin des Todes und der Unterwelt.“

Das war unheimlich, und das Kind schauderte. Es schaute zweifelnd auf Elsa, die sich mit ihrem scharfen Schnabel an einem Knopf auf seinem Umhang zu schaffen machte.

Plötzlich gab der Vogel ein warnendes ,Schäck schäck’ von sich und erhob sich in die Luft.

„Da kommt jemand.“ Brunhilde trat hastig hinter eine Gruppe dichter Büsche und zog Maria mit sich. „Psssssssssst…“

Nach einer ganzen Weile hörten auch sie den Hufschlag: Ein paar Reiter passierten auf ihren Pferden den unbefestigten Weg und hüllten die Landschaft in eine dichte Wolke aus Sand und Staub. Erst als es wieder ruhig war, kehrte Elsa zurück.

„Wo sollen wir nun hingehen?“ Mutter und Tochter sahen sich ratlos an. „Wir haben weder Besitz noch Verwandte in der Nähe. Es sei denn, wir schließen uns dem fahrenden Volk an, ich bin ja bei ihnen aufgewachsen. Wenn ich nur wüsste, wo sie jetzt sind’’, überlegte Brunhilde halblaut. Ihre Herkunft war auch ein Grund, weshalb man sie nie anerkannt hatte in der Stadt, in die sie ihrem Mann damals gefolgt war.

Elsa erhob sich mit einem schrillen Schrei in die Luft und flog davon.

„Was hat sie denn nun schon wieder?“ Aufgeregt hielten die zwei Ausschau. Drohte erneut Gefahr? Doch es war nichts zu sehen, und so setzten sie ihren Weg fort und entfernten sich immer weiter von der Stadt.

„Schau, da ist Elsa ja wieder, und sie trägt etwas im Schnabel“, sagte die Mutter. Die Elster setzte zum Landen an und ließ einen Gegenstand auf den Sandweg fallen. Eine goldene Kette mit einem Medaillon. Brunhilde hob ihn auf und erstarrte.

„Die Kette meiner Großmutter, der Anhänger mit der Mondsichel! Das fahrende Volk muss ganz in der Nähe sein! Dort müssen wir hin, dann sind wir in Sicherheit. Elsa, wo hast du die Kette gefunden? Führe uns …“ Und der Vogel breitete langsam seine Flügel aus und stieg in die Luft.

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Mystica Venezia




Eine verschwundene Braut, ein Sensenmann als Gondoliere, eine blinde Malerin, ein seltsames Zeichen an einer Mauer und ein geheimnisvoller Orden, Guido hat sich seine Hochzeitsreise nach Venedig dann doch etwas anders vorgestellt. Verzweifelt macht er sich gemeinsam mit seiner Schwägerin Ana Karina in den Wirren des Karnevals, der durch die engen Gassen der Lagunenstadt tobt, auf die fast aussichtslose Suche nach Christina Maria und stößt dabei auf eine uralte Legende.

ISBN-13 :  978-3903056701


Leseprobe aus dem Buch

Der Wagen wankte und schaukelte auf den aufgeweichten Wegen dahin. Einmal kamen sie an ein paar ärmlichen Häusern vorbei, die den Titel Haus eigentlich kaum verdienten. Dann endlich eine Gaststätte, Giuseppe ließ den Kutscher anhalten. Die Pferde mussten dringend versorgt werden. Doch es schien niemand hier zu sein. Nichts regte sich, und die Tür war nur angelehnt. Er ging vorsichtig auf das Gasthaus zu und bedeutete Christina Maria, vorsichtshalber im Wagen zu bleiben. Der Regen hatte zwar ein wenig nachgelassen, doch es gab noch einen anderen Grund dafür.

An der Tür befanden sich keinerlei Zeichen für eine Seuche. Doch Vorsicht war geboten in diesen finsteren Zeiten. Als niemand auf sein wiederholtes Klopfen reagierte, stieß der Venezianer die kunstvoll geschnitzte Holztür vollends auf und trat in einen großen düsteren Raum, der mit einfachen grob behauenen Tischen und Schemeln ausgestattet war. Die Kerzen in den Halterungen waren niedergebrannt, und durch die kleinen Fenster fiel nur spärliches Licht. Auch hier war alles wie ausgestorben.

Er bog nach links ab. In der Küche mit der primitiven, rußgeschwärzten Kochstelle stieg ihm ein seltsam verdorbener Geruch in die Nase, säuerlich und penetrant. Über der Kochstelle hing ein riesiger Kessel, dort war die Quelle des Gestanks. Angewidert spähte Giuseppe hinein. Etwas Undefinierbares schwamm darin, möglicherweise war das mal eine Erbsensuppe gewesen. Ein Quieken in der Ecke ließ ihn schaudern. Ratten! Unzählige! Wenn es hier einmal etwas Essbares gegeben hatte, so war es inzwischen längst von den Nagetieren vertilgt worden. Jetzt wurde eine von ihnen aufmerksam und hob witternd den schlanken Kopf.

Giuseppe verließ die Küche fluchtartig. Zweifelnd schaute er die Stiege an, die ins obere Stockwerk führte. Was war mit den Besitzern geschehen? Waren sie geflohen? Oder gar ausgeraubt und ermordet? Es gab nirgends Spuren von Gewalt. Oder …? Er wollte den Gedanken lieber nicht zu Ende bringen. Er musste das Gasthaus so schnell wie möglich verlassen.

Da ertönte ein schriller Schrei. Julietta! Giuseppe handelte, es war keine Zeit mehr, zu überlegen. Warum auch immer sie ihm gefolgt war, das spielte nun keine Rolle mehr. Er hetzte durch den Saal und einen langen schmalen Korridor entlang, von dem verschiedene Zimmer abgingen. Würgend presste er sich ein Tuch vor den Mund. Bestialischer Gestank schlug ihm plötzlich entgegen. In einem offenen Türrahmen sah er zunächst Christina Maria, sie lehnte sich schwankend gegen das Holz. Und dann bot sich ihm ein Anblick, den er nie im Leben vergessen würde.

Bei den beiden Leichen in dem Kastenbett hatte bereits der Verwesungszustand eingesetzt. Dennoch konnte man an den schwarz- bläulich verfärbten Fingern und der Beule am Hals des alten Mannes noch deutlich die Spuren der Seuche erkennen. Im Tod hatte das Wirtsehepaar sich mit letzter Kraft eng umklammert, und auch die Fingernägel der Frau waren schwarz. Fliegen schwirrten um die Toten, und der Raum war von einem Brummen erfüllt. Die Duca musste die zuvor verschlossene Tür geöffnet haben, nur so war zu erklären, dass es zwar jede Menge Fliegen im Zimmer gab, aber keine einzige Ratte. Doch das war jetzt nur noch eine Frage der Zeit.

Entschlossen packte Giuseppe die leichenblasse Frau am Arm und zog sie mit sich.

„Lauf”, schrie er. Als sie den Korridor kaum hinter sich hatten, hörten sie das Trippeln vieler kleiner Füße. Sie kamen. Viele von ihnen mit letzter Kraft, auch sie waren infiziert, Opfer und zugleich Träger. Giuseppe aber meinte nur:

„Gut, dass wir hier kein Essen gefunden und angerührt haben. Durch verdorbene Nahrung und schlechte Luft überträgt sich der schwarze Tod, hab ich gehört. Hast du auch nicht zu tief geatmet dort im Haus?”, besorgt sah er sie an.

Christina taumelte ins Freie und schüttelte den Kopf: „Giuseppe, die Ratten …” Sie keuchte, hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen.

„Was ist denn mit den Ratten? Sie sind allgegenwärtig.” Er sah sie erstaunt an.

„Nein, sie sind die Wirte, sie übertragen die infizierten Flöhe und damit den schwarzen Tod.” Ihre Stimme klang fremd in ihren eigenen Ohren, und an seinem fassungslosen Gesichtsausdruck sah sie, dass er sie nicht verstand. Wohl die Worte, aber nicht den Sinn dahinter.

Sanft führte er sie zur Kutsche.

„Es ist gut, ist ja schon gut, meine Duca. Dir wird nichts geschehen. Unser Glück, dass die Suppe verdorben war und die Ratten alles andere gefressen haben. Ganz ruhig, alles wird gut.” Er sprach zu ihr wie zu einem kleinen Kind, während Angst und Zweifel in ihr nagten und sie fast in den Wahnsinn trieben.

Er saß neben ihr und sah ihr ernst in die Augen.

„Warum bist du mir gefolgt?”

„Ich hatte solche Angst, dass dir etwas zustößt. Als der Kutscher kurz austreten war, bin ich ins Haus gelaufen. Und dann habe ich die Tür geöffnet. Schluchzend sank sie in sich zusammen.

„Und jetzt werden wir alle sterben.”

Er legte den Arm um ihre Schulter und zog sie an sich.

„Das werden wir nicht, Duca! Es gibt immer welche, die überleben. Wir müssen nur fest daran glauben.” Sein Blick war finster.

„Ich bin dem großen Sterben schon einmal begegnet. Vier Jahre ist es jetzt her, dass der schwarze Tod über Dessau kam und mir Vater und Bruder nahm. Wir haben unser Soll bezahlt, Julietta, unsere Zeche an Gefatter Tod. Unsere Sünden sind gesühnt. Noch einmal gebe ich nicht her, was mir die Welt bedeutet.”

Christina Maria lächelte in einer Art Erschöpfungszustand, der sie sanft in den Schlaf hinabgleiten ließ. Giuseppe war da, er würde sie beschützen, und wenn der Tod sie holen würde, dann nur gemeinsam.

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©byChristine Erdic