Freitag, 1. Dezember 2017

Märchenwelt Småland

Das im südlichen Schweden gelegene Småland ist durch Astrid Lindgren und ihre unvergesslichen Geschichten über Pippi Langstrumpf , die Kinder aus Bullerbü und Michel aus Lönneberga bekannt. Die Autorin ist in Vimmerby aufgewachsen und sicherlich die berühmteste Småländerin der Welt.


Doch das Kulturzentrum, das im Jahr 2007 zum 100. Geburtstag von Astrid Lindgren eröffnet wurde, und die Villa Kunterbunt im Themen- und Theaterpark sind noch längst nicht alles, was Småland zu bieten hat.



Die Gemeinden Alvesta, Ljungby und Älmhult stellen zusammen ein echtes Märchenland dar!

Über diesem Teil Smålands muss es sehr viel geregnet haben, so viele Unwesen und böse Geister, wie es hier gibt. Und wo Unwesen und böse Geister existieren, gibt es auch haufenweise alte, spannende Sagen und Erzählungen. Willkommen bei einer Reise mit spannenden Abenteuern und Ausflugszielen für die ganze Familie! Es geht um Trollberge und Riesenwürfe, um die Wasserhöhle des Nöcken, Drachenschätze und Trollbäume, und auch um Herrenhäuser in denen es spukt! Eine Reise ins Märchenland ist eine unvergessliche Fahrt durch eine Landschaft, in der es überall Märchengestalten und böse Geister gibt!
(Quellennachweis: http://www.sagobygden.se/de/das-marchenland)



Märchenmuseum in Ljungby: Sagen von Kobolden und Trollen


Wer mit seinen Kindern in eine faszinierende Welt eintauchen möchte, der sollte unbedingt das Märchenmuseum von Ljungby besuchen. Die Sagen haben die vergangenen Jahrhunderte überlebt, und deren Akteure wie Hexen, Kobolde, Gespenster und Trolle werden im Museum zum Leben erweckt.


Besucher können dabei schon einmal auf einen der legendäre Trolle treffen, die gerade in Norwegen, Schweden oder Island in den Sagas zu Hause zu sind.


Mit ihnen musste man sich gut stellen, um beispielsweise ein gutes Leben zu haben. Aber auch Gespenster, Hexen, der legendäre Näck und die Waldfrau haben im Museum ihren Platz gefunden.
(Quellennachweis: http://smalandschweden.de/189-maerchenmuseum-in-ljungby-sagen-von-kobolden-und-trollen#more-189 )

Eine Broschüre informiert den Besucher des Museums über Sagen und Märchen .Alle wichtigen Plätze sind auf einer Karte verzeichnet. Rınd um die Städte Ljungby, Alvesta und Älmhult im südwestlichen Småland machen Hinweisschilder auf Märchenorte in der Nähe aufmerksam. Wer die Geschichten gerne selbst nachlesen möchte, findet eine vielfältige Auswahl in dem Sammelband "Der verzauberte Pisspott".



Weitere märchenhafte Literatur:

Nepomucks Märchen


Kobold Nepomuck entführt euch in die bunte Welt der Märchen. Und hier ist allerlei los! Das ganze Zauberland steht Kopf, denn der vergessliche Zauberer Ugoblix hat sein Zauberbuch verlegt, Ginny findet sich an ihrem siebten Geburtstag plötzlich im Elfenland wieder, Nepomuck reist mit einem Flaschengeist durch die Lüfte und Jenny versucht das Märchenland zu retten, das die Hexe Babula in einem See aus flüssiger Schokolade ertränken will.
Zu jedem der 14 spannenden Märchen gibt es ein lustiges Ausmalbild - so können die kleinen Leser das Buch ganz individuell mitgestalten.
Neugierig geworden? Dann auf ins Märchenland!

Kobold Nepomuck begeistert Groß und Klein mit seinen Geschichten.
Bisher erschienen:
Nepomucks Abenteuer
Mit Nepomuck auf Weltreise
Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Kobolde
Zauberhafte Gerichte aus der Koboldküche

Lesevergnügen für jedes Alter!

Leseprobe aus dem Buch

Die Koboldhexe

Es war einmal eine Koboldhexe. Ihr kleines Haus stand tief versteckt im Wald, dort wo er am dunkelsten und undurchdringlichsten ist.
Im Kobolddorf herrschte große Aufregung, und diesmal war ausnahmsweise einmal nicht Nepomuck daran schuld. Der Koboldjunge mit der schwarzen Haarbürste hatte schon so manches auf dem Kerbholz, und vor allem Gebäck war vor ihm nicht sicher.
Doch diesmal ging es nicht um ihn sondern um sein kleines Schwesterchen Nelly. Sie lief noch recht tapsig auf ihren kurzen Beinchen durch die Gegend, und dennoch war sie einfach verschwunden. Alle Häuser wurden durchsucht, in jeden Winkel und jede Kiste geschaut. Keine Spur von der Kleinen!
„Sie wird doch nicht in den Wald gelaufen sein?“, fragte Mutter ängstlich.
Nepomuck machte sich sofort auf den Weg. Für ein Koboldmädchen, das noch keine zwei Jahre alt war, barg der norwegische Wald so mancherlei Gefahren.
Nepomuck lief und lief bis er in ein ihm völlig unbekanntes Gebiet kam. Hier standen die Nadelbäume dicht an dicht und schienen alles Leben zu erdrücken. Kein Vogel sang, und auch sonst ließ sich kein Tier blicken. Der Koboldjunge stolperte weiter über Wurzeln und Unebenheiten am Boden. Dann sah er die Hütte, umgeben von giftigen Fliegenpilzen.
Wer mochte hier wohl hausen? Sicherlich eine böse Hexe. Dem Kobold lief ein Schauder über den Rücken, denn einladend sah das hier nicht gerade aus. Dennoch musste er fragen, ob Nelly hier vorbeigekommen war.
Knarrend öffnete sich die Tür, noch bevor Nepomuck anklopfen konnte. Erstaunt sah er auf die rundliche Gestalt mit der dicken Knubbelnase, die plötzlich vor ihm stand.
„Was ist dein Begehr?“, fragte sie mit krächzender Stimme.
Nepomuck schielte misstrauisch auf den kleinen bunten Papageien, den die Hexe auf der Schulter hatte. Eigentlich gehörte dort eine schwarze Katze hin, so kannte er es zumindest aus den Märchen.
„Ich suche mein Schwesterchen Nelly. Sie ist noch klein, hat schwarzes Haar und einen Schnuller im Mund. Hast du sie vielleicht gesehen?“, fragte Nepomuck, alle Scheu überwindend.
„Komm doch rein, mein Junge. Wir sehen gemeinsam nach“, lockte die Hexe. Das Unbehagen des Kobolds wuchs.
„Bist du eine Hexe?“, fragte er jetzt ganz direkt.
„Ja, so sagt man zumindest. Hast du irgendwelche Zweifel daran?“
Die kugelförmige Frau mit der rotkarierten Schürze und dem schneeweißen Haar musterte ihren Gast aufmerksam.
„Naja“, stotterte der Kobold verlegen, „I … ich dachte immer, Hexen sehen anders aus, ähm, dünner, größer und mit einer Katze auf dem Buckel.“ Die lange Nase mit der hässlichen Warze konnte er sich im letzten Moment gerade noch verkneifen.
Die Hexe lachte: „Soso. Und nun bist du enttäuscht?“
„Ein wenig schon. Du hast ja nicht einmal Lebkuchen am Haus!“, platzte es aus Nepomuck, der ein kleines Schleckermäulchen war, heraus.
„Du hast wohl einmal zu oft Hänsel und Gretel gelesen“, die Hexe hielt sich glucksend den Bauch, und der Papagei kreischte durchdringend bevor er ebenfalls meckernd lachte. Das klang richtig unheimlich!
„Komm nur rein, den Lebkuchen bekommst du drinnen. Du glaubst doch nicht ernsthaft, ich befestige was Süßes am Haus? Da würde es bald nur so von Gewürm, Insekten und sonst noch so allerlei Getier wimmeln, und in Kürze wäre alles für die Katz. Ich bin übrigens Abraxa, die Koboldhexe.“
Nepomuck folgte ihr ins Haus und blieb dann überrascht stehen. Drinnen sah alles ganz anders aus, so richtig gemütlich mit einer Kochstelle am Kamin und vielen bunten Kissen auf dem Boden. Und auf einem von ihnen saß Nelly und knabberte vergnügt an einem Lebkuchenherz.
„Guuu“, machte sie mit vollem Mund und strahlte dabei ihren Bruder an.
Der lachte erleichtert auf. „Oh Nelly, wir haben uns ja solche Sorgen gemacht! Du darfst nie wieder fortlaufen!“
Dann überlegte er: Ob es wohl einen leeren Hühnerstall hinter dem Haus gab? Und eine Truhe voll Gold irgendwo versteckt? Abraxa schien seine Gedanken zu erraten. Sie grinste und reichte ihm einen Teller mit Lebkuchen.
„Was meinst du zu einer Tasse Kakao?“, fragte sie dann. Da konnte Nepomuck unmöglich widerstehen. Er aß und trank, bis sein Bauch so kugelrund wurde wie der der Hexe. Dann erhob er sich schwerfällig und nahm Nelly an die Hand.
„Vielen Dank, Koboldhexe. Aber nun müssen wir gehen. Unsere Eltern machen sich Sorgen.“ An der Tür wandte er sich noch einmal um. „Warum wohnst du eigentlich nicht im Kobolddorf?“
Abraxa kicherte: „Hexen wohnen doch immer etwas abseits, oder?“ Das leuchtete dem Koboldjungen ein. „Kommt mich doch mal wieder besuchen! Aber verratet niemandem von meinem Haus hier im Wald. Das soll unser Geheimnis bleiben.“
Nepomuck nickte feierlich: „Großes Koboldehrenwort!“
Als sie zwischen den dunklen Bäumen verschwanden, sah die Hexe ihnen zufrieden hinterher. Der Anfang war gemacht. Sie hatte Zeit.
Und wenn sie nicht gestorben ist, dann wartet sie noch heute.

Produktinformation


. Taschenbuch: 140 Seiten

· Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (13. November 2017)

· Sprache: Deutsch

· ISBN-10: 3746019265

· ISBN-13: 978-3746019260

· Vom Hersteller empfohlenes Alter: 5 - 8 Jahre

Nepomucks Märchen

Über die Autorin
Die 1961 in Deutschland geborene Schriftstellerin Christine Erdiç, die seit dem Millennium in der Türkei lebt, hat sich anscheinend den kleinen Zauber- und Naturwesen verschrieben.
Nachdem 2010 NEPOMUCKS ABENTEUER, die Geschichte eines kleinen Kobolds, der unfreiwillig unter dem Weihnachtsbaum einer Menschenfamilie als Weihnachtsgeschenk landet, im Handel erschien, folgten 2013 ZAUBERHAFTE GERICHTE AUS DER KOBOLDKÜCHE, ein Kochbuch mit so klangvollen Rezeptnamen wie Kobolds Goldtaler und Punsch für kleine Kobolde und 2014 GESCHICHTEN AUS DEM REICH DER HEXEN, ELFEN UND KOBOLDE, ein Kinderbuch mit lustigen Ausmalbildern.
Wenn man die sympatische Autorin fragt, warum sie gerade diese Art von Büchern schreibt, so lautet ihre Antwort: " Weil es mir selber Spaß macht und ich die Leser in dieser viel zu hektischen und von Konsum und Umweltzerstörung gezeichneten Gesellschaft auf humorvolle Weise zum Nachdenken bringen möchte. Und wo kann man da besser ansetzen als schon bei den Kindern."




©byChristine Erdic

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