Dienstag, 26. Juli 2016

Auf den Spuren Draculas




Eingeschlossen von den Bergen der Karpaten liegt Transsilvanien, das düstere Herz Rumäniens, auch unter dem Namen Siebenbürgen bekannt. Hier soll einst Vlad Dracul oder auch Graf Dracula sein Unwesen getrieben haben.


Graf Dracula, in der Form wie wir ihn kennen, wurde freilich von Bram Stoker erschaffen, dem mit seinem 1897 verfassten Roman ein weltberühmtes Meisterwerk gelang.

Wer aber war Graf Dracula nun wirklich?
Im 15. Jahrhundert herrschte ein grausamer Fürst namens Vlad III. Draculea über die Walachei, Transsilvanien. Seine Gegner soll er auf Pfähle spießen lassen haben, deshalb nennt man ihn auch Tepes, den Pfähler . Drac bedeutet übrigens Teufel auf Rumänisch, Dracul hingegen Drache. Der Vlad soll Mitglied eines Drachenordens gewesen sein, der auch heute noch im Verborgenen existiert, so die Liegende. Eins ist gewiss, er mag grausam gewesen sein, wie viele behaupten oder auch ein besonders guter Kriegsherr, wie andere Überlieferungen übermitteln, aber in eine blutsaugende Fledermaus verwandeln konnte er sich sicherlich nicht. Dennoch ranken sich düstere Geschichten um ihn. So soll man sein Grab in Snagov leer vorgefunden haben, als es im Jahre 1931 geöffnet wurde.
Die Legende ist unsterblich geworden …


Die Geburtsstätte Draculas
Das Städtchen Schäßburg mit seinen niedlichen kleinen Häusern, die zum Teil bunt angestrichen sind, gilt als die Geburtsstätte Draculas. 



Das Geburtshaus von Vlad Tepes oder auch Vlad III Draculea (dem Sohn des Drachen) erstrahlt in einem freundlichen Gelb. Sein Vater, Graf Dracul, soll hier von 1431 bis 1461 Asyl gefunden haben, so steht es jedenfalls auf dem Schild. Drinnen gibt es eine echte Überraschung, das Haus ist zu einem Restaurant umfunktioniert worden, in dem man blutrote Tomatensuppe bestellen kann. Über ein paar Treppen gelangt man in Vlads Geburtszimmer, wo ein Sarg steht und man sich mit einem grinsenden Vampir fotografieren lassen kann. 


Sehenswert ist die schöne Altstadt mit der historischen Burg, die sogar noch bewohnt ist, der Klosterkirche, sowie den 140 Häusern aus verschiedenen Epochen wie Barock, Gotik und Renaissance.

Bran
In Bran befindet sich das berühmte Dracula-Schloss, das sich bei bedecktem Himmel düster und drohend auf einem mit Wald bewachsenen Hügel erhebt. Verkaufsstände mit Plastikgebissen, Umhängen und diversen Souvenirs säumen den Wegrand zur Festung. Nachdem das Schloss im Jahre 2006 in den Besitz der Habsburger zurückfiel ist es auch vorbei mit dem Gruselservice des ehemaligen Hotels in Transsilvanien. Innen erwarten den Besucher orientalisch anmutende, hellgetünchte Räume mit Möbeln und Gemälden der Habsburger. Wo immer Dracula jetzt sein Unwesen auch treibt, hier scheint er momentan nicht zu sein. Doch wer weiß: Seit 2 Jahren steht das Schloss, dessen Wert auf 95 Millionen Euro geschätzt wird, zum Verkauf.


House of Dracula
Ganz in der Nähe von Schloss Bran liegt übrigens das House of Dracula, ein Hotel, das modernes Wellness mit Gruselflair verbindet. Des Nachts hört man so manch unheimliches Geheule aus den umliegenden Wäldern, in denen es laut Legende von Werwölfen, Hexen und Vampiren nur so wimmeln soll.



Dracula Freizeitpark verflucht
 Für alle Dracula-Fans ist es eine Tragödie:
Seit 15 Jahren ist ein Freizeitpark im Stil Draculas in Planung und wird doch nie fertig gestellt. Ursprünglich sollte er in Schäßburg (Sighisoara) errichtet werden, da dies die Geburtsstadt  Vlads ist und somit ein direkter Bezug zu Dracula besteht. Der Park sollte wie eine dunkle Version von Disney-land erscheinen, doch die rumänische Regierung entschied sich dazu, den bau des Parks doch nicht zu genehmigen, nachdem sie befürchteten, dass sie durch den Freizeitpark die Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbe verlieren würden. Viele Millionen Euro gingen durch diese Entscheidung verloren. Der Park wurde dann in der Nähe der Grabstätte Vlads in Snagov geplant - aber es scheint ein Fluch über diesem Projekt zu liegen ...
( Quelle: https://www.urlaubsguru.de/ )

Wer es nicht bis in die Karpaten nach Rumänien schafft, dem bietet sich übrigens das Luhg Holday an. Auch hier gibt es Grusel vom Feinsten für die ganze Familie.




Leseprobe

Wir Kinder spielten gerade ein seltsames Kartenspiel, bei dem es darum ging, die Damen und Könige vom gleichen Blatt auf einer Hand zu vereinen und Mama bereitete mit Eusebia das Abendessen vor, da klopfte es von draußen energisch an der Tür.
Jeremias öffnete und …
Ich stieß Angela an und flüsterte: “Der Typ vom Gemälde oben.”
“Der mit der Hakennase”, raunte sie zurück. Schlagartig hatte sich die Stimmung verändert.
“Darf ich vorstellen? Der Graf von Drachenfels, Besitzer des Luhg Holiday und seine Gattin Gräfin von Drachenfels,” sagte Jeremias leise.
Der große Mann im schwarzen Umhang musterte uns mit intensiven Blicken aus seinen stechenden Augen, während Jeremias ihm unsere Namen nannte.
Die Gräfin hatte langes rotes Haar und eine fast durchscheinende Haut. Die anderen Ghule hatten sich wie zu unserem Schutz um uns geschart. Mit den beiden Vampiren war eine besondere Art von Kälte ins Haus gekommen, die mich fast erstarren ließ. Für einen Moment ruhte der Blick des Grafen auf mir und ich hatte das Gefühl, in seinen plötzlich goldbraun schimmernden Augen zu versinken. Welch ein Mann! Meine Knie wurden weich und ich suchte nach Halt. Dieses seltsame Schwindelgefühl, war es so wenn …?
“Schau ihm nie direkt in die Augen, du weißt doch, dass er ein Energievampir ist”, flüsterte Ruby und zog mich fort. Das war es also, so fühlte es sich an, wenn einem langsam die Energie abgezapft wurde.
Ruby erklärte es mir noch einmal ganz deutlich: “Es ist wie eine Hypnose, auf diese Art und Weise können sie alles von dir bekommen, du kannst dich nicht wehren, nicht mehr klar denken. Und du wirst immer schwächer, dein Lebenswille ermattet.” Ich nahm mir vor, meine Familie zu warnen.
“Ist so etwas mit den Menschen passiert, die ihr begraben habt?”, fragte ich. Ruby nickte.
Wir setzten uns an den Tisch, der inzwischen gedeckt war und zu meinem Entsetzen hatten auch die Vampire bereits Platz genommen.
“Der Schinken schmeckt vorzüglich, nicht wahr meine Liebe”, wandte sich der Graf an seine Frau. “Dazu habe ich ja noch einen besonders edlen Tropfen.” Wie von Zauberhand stand plötzlich eine Flasche mit Rotwein auf dem Tisch.
“Holunder”, murmelte Mama. Erst jetzt merkte ich, dass sie völlig weggetreten war. Ich flüsterte Angela ins Ohr, dass sie dem Grafenehepaar auf gar keinen Fall in die Augen sehen sollte und auch Jan war bereits durch Ruby informiert. Und Papa? Der hing förmlich an den Lippen der Gräfin und trank mit glänzenden Augen von dem Wein. Das war ja mehr als unheimlich. Wie sollte ich meine Eltern nur warnen?
“Wir müssen hier weg, so lange es noch geht”, raunte ich Angela zu.
“Ein bemerkenswertes Medaillon, das Sie da um den Hals tragen, Verehrteste”, säuselte der Graf und sah Mama lange und eindringlich in die Augen. Die wurde doch tatsächlich auch noch rot, wie ich im Licht der flackernden Kerzen sehen konnte.
Graf von Drachenfels, der besonders dem Schinken und der Salami sehr gut zusprach, wandte sich jetzt an Erasmus: “Wie laufen die Geschäfte?”
Der Angesprochene räusperte sich verlegen: “Schlecht mein Herr, ab und zu mal eine Ghulfamilie, die sich ins Luhg Holiday verläuft. Wir können mit der Konkurrenz nicht mehr mithalten, selbst Ghule ziehen heutzutage einen Aufenthalt in einem dieser modernen All-inclusive Hotels vor.”
Ich fragte mich, woher er etwas über die modernen Hotelketten wusste, doch er sprach bereits weiter. “Unser Freund Bertram hier hat mir eine vielversprechende Idee unterbreitet.” Er klopfte Papa auf die Schulter.
“Ich bin ganz Ohr”, sagte der Vampir und plötzlich verstummte jede weitere Unterhaltung in der Halle.
“Es würde das Geschäft erheblich ankurbeln, wenn wir aus dem Hotel eine Art Künstlertreff machen würden. Vielleicht sogar im internationalen Rahmen.”
Jetzt meldete sich erstmals Konstanze zu Wort.
“Ich halte das für eine gute Idee. Stellt euch vor, Künstler aus aller Welt, die hier ihre Werke ausstellen oder Konzerte vor einem erlesenen Publikum geben.”
Der Graf nickte: “Das wäre wie in alten Zeiten. Wunderbar!” Er wandte sich an seine Frau: “Was meinst du dazu Samaritana?” Die nickte begeistert:
“Oh ja, damit käme wieder frisches Leben ins Haus.”
©byChristine Erdic



Der Ghul Jeremias entstand im Strunzertaler Atelier.
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